Ukraine-Überblick: Deutsche Extremisten im Kriegsgebiet, Selenskyj berät zu Kampfjets

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit dem norwegischen Verteidigungsminister auch über die mögliche Lieferung von Kampfjets gesprochen, sagte er in seiner täglichen Abendansprache. Demnach laufen zunächst Gespräche über ein Ausbildungsprogramm für ukrainische Piloten

Auch die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin adressierte das Thema Medienberichten zufolge bei ihrem Besuch in Kiew. Laut der Jewropejska Prawda sagte Marin, Finnland könne sich vorstellen, „darüber zu beraten“, F18-Kampfjets aus ihrem Bestand an die Ukraine abzugeben. Unter Verweis auf den finnischen Sender Yle berichtete die Zeitung, dass Marin eine Möglichkeit hierfür sehe, da ihr Land den F18-Bestand aus 55 Kampfjets ohnehin durch 64 modernere F35-Jets ersetzen wolle.

29 Extremisten aus Deutschland kämpfen im Ukraine-Krieg

Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht davon aus, dass bislang mindestens 29 Extremisten und politisch motivierte Straftäter im Ukraine-Krieg gekämpft haben, die zuvor aus Deutschland ausgereist waren. Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf den Geheimdienst. Welcher Kriegspartei sich die Extremisten angeschlossen haben, teilte die Behörde nicht mit.

Insgesamt sollen 61 Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet ausgereist sein, sich aber nicht zwangsläufig an Kampfhandlungen beteiligt haben. Etwa die Hälfte dieser 61 Menschen soll sich derzeit noch in der Ukraine befinden.

Wie die Zeitung unter Berufung auf die Bundespolizei berichtet, stammen 31 Menschen aus dem rechten Spektrum, 24 werden dem Bereich der „ausländischen Ideologie/Extremismus“ zugeordnet.

Weitere Meldungen aus der Nacht:

  • Die internationale Natur- und Umweltschutzorganisation WWF gilt in Russland künftig als sogenannter ausländischer Agent – eine vom Justizministerium in Moskau vorgenommene Einstufung, die zu mehr Überwachung und öffentlicher Denunziation führen kann. Oft kommt die Einstufung einem weitgehenden Tätigkeitsverbot gleich.
  • Die EU und die USA wollen verstärkt gegen Unterstützer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vorgehen. „Wir unternehmen gemeinsam neue Schritte, um weitere Akteure in Drittländern auf der ganzen Welt ins Visier zu nehmen, um die Unterstützung des russischen Krieges aus jedem Winkel der Welt zu unterbinden, in dem sie festgestellt wird“, kündigten US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Treffen im Weißen Haus in einer gemeinsamen Mitteilung an.
  • Der vorübergehende Mangel an Sonnenblumenöl ist nach Angaben der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) behoben. „Ukrainische Exporte von Sonnenblumenkernen, Sonnenblumenöl und Rapssaaten haben nahezu wieder Vorkriegsniveau erreicht und kommen auch in Deutschland an“, sagte ein Ovid-Sprecher.

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