Nach dem Raketenangriff auf ein mehrgeschossiges Wohnhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro ist die Opferzahl weiter gestiegen. Nach offiziellen Angaben starben mindestens 14 Menschen bei dem russischen Angriff. Rettungsteams und Freiwillige, zum Teil mit bloßen Händen, suchten in den Trümmern weiter nach Verschütteten. „Manche schicken SMS“, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Dnipro in einem Video. Man könne auch Menschen aus den Trümmern rufen hören.
Russland sagt geplanten Austausch von Kriegsgefangenen ab
Die ukrainische Behörde für den Austausch von Kriegsgefangenen hat mitgeteilt, dass Russland einen geplanten neuen Austausch in letzter Minute abgesagt hat. Das Büro der russischen Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa äußerte sich bislang nicht zu der plötzlichen Absage. Am Samstag hatte Moskalkowa über Telegram mitgeteilt, russische Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft hätten angeblich von Erpressungen berichtet. Vonseiten der Ukraine gab es keine Reaktion auf die Anschuldigungen.
Konzern kann Leopard-Panzer frühestens 2024 liefern
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall weist darauf hin, dass eine Lieferung von instand gesetzten Leopard-Kampfpanzern aus seinen Beständen an die Ukraine Zeit brauche. „Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres„, sagte Vorstandschef Armin Papperger der Bild am Sonntag. Der Konzern besitze 22 ausgemusterte Panzer des Typs Leopard 2 und 88 Fahrzeuge des Vorgängermodells Leopard 1. Die Instandsetzung dauere ein knappes Jahr, sagte Papperger.
Großbritannien will 14 Kampfpanzer liefern
Schon in den kommenden Wochen will Großbritannien der Ukraine 14 Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Verfügung stellen. Das teilte die Regierung in London mit. Die britischen Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden sähen eine Gelegenheit zum Handeln, da Russland „wegen Versorgungsengpässen und schwindender Moral in die Defensive geraten ist“. Großbritannien hatte am Samstagmittag – zunächst ohne Nennung konkreter Zahlen – angekündigt, den ukrainischen Streitkräften einige Challenger-Kampfpanzer zu überlassen.
Die wichtigsten Meldungen der Nacht in Kürze:
- Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev bezeichnet die Lieferung deutscher Panzer als überlebenswichtig.
- Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat abermals die Lieferung weiterer Rüstungsgüter gefordert. Diese seien dringend notwendig, um die tödlichen Angriffe auf zivile Ziele abzuwehren.
- Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, verurteilt die jüngste Welle russischer Angriffe auf die Ukraine: „Wir stehen an der Seite derjenigen, die in Dnipro und in der gesamten Ukraine Angehörige verloren haben.“