- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Josep Borrell: Putin will Ukraine zum „schwarzen Loch“ machen
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat der Ukraine angesichts des bevorstehenden kalten Winters neue Hilfen zugesagt. Der russische Präsident Wladimir Putin versuche derzeit weiter, „die Ukraine zu einem schwarzen Loch zu machen – kein Licht, kein Strom, keine Heizung, um die Ukrainer der Dunkelheit und der Kälte auszusetzen“, sagte Borrell vor einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der EU-Staaten.Es wird damit gerechnet, dass die Temperaturen in der Ukraine, die derzeit um den Gefrierpunkt liegen, in wenigen Tagen auf bis zu minus 11 Grad Celsius sinken könnten.
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Ukraine erwartet neue Raketenangriffswelle auf Infrastruktur
Das ukrainische Militär berichtet von Bewegungen der russischen Armee, die auf eine neue Offensive auf die Energieinfrastruktur hindeuten könnten. So wurde einer Armeesprecherin zufolge ein russisches Kriegsschiff mit Raketen an Bord ins Schwarze Meer verlegt.„Dies deutet darauf hin, dass Vorbereitungen im Gange sind“, sagte die Sprecherin. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Beginn der Woche von einem solchen Angriff geprägt sein wird.“
Jeff J Mitchell/Getty ImagesEinwohner kehren am 24. November in Wyschhorod zu ihren beschädigten Häusern zurück.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits vor neuen Luftangriffen gewarnt. Zuletzt hatten russische Bombenangriffe die Strom- und Wärmeversorgung zu großen Teilen lahmgelegt. Nach Angaben des staatlichen Stromversorgers Ukrenerho hatten noch 27 Prozent der Haushalte Probleme mit der Stromversorgung. Im ganzen Land kam es weiterhin zu Notabschaltungen. -
Deutsches Rotes Kreuz schickt 7.000 Heizöfen in die Ukraine
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat sein Winterhilfeprogramm aufgenommen. So unterstütze man die Bevölkerung mit 7.000 Heizöfen zum Wärmen und Kochen, 100 Generatoren und mehr als 20 mobilen Tankanlagen, teilte das DRK mit.Über die Schwestergesellschaft des Ukrainischen Roten Kreuzes stelle man zudem Material und Gelder zur Verfügung, um Reparaturen und Hilfe an Unterkünfte für Binnenvertriebene und für private Haushalte zu ermöglichen. Dabei konzentriere sich das DRK auf stark von russischen Angriffen betroffene und sehr entlegene Regionen. Die Winterhilfe werde unter anderem durch das Auswärtige Amt unterstützt.
Jeff J Mitchell/Getty ImagesMitarbeitende von Hilfsorganisationen verteilen in Kiew Suppe.
Angesichts der drastischen Zerstörung der Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung rechnen Expertinnen und Experten derzeit mit weiteren Fluchtbewegungen. Daher hat das DRK gemeinsam mit dem Polnischen Roten Kreuz die Bestände im Logistikdrehkreuz in Lublin aufgestockt und Nothilfegüter für die Überwinterung von mehr als 2.000 Menschen beschafft. Dazu zählten unter anderem 2.000 Feldbetten, 5.000 Decken oder 2.000 Schlafsäcke. -
Ukrainischer Botschafter fordert Generatoren von Deutschland
Der neue Botschafter der Ukraine in Berlin, Olexij Makejew, hat an Deutschland appelliert, seinem Land Geräte zur Vermeidung von Stromausfällen zur Verfügung zu stellen. „Wir brauchen Generatoren und Autotransformatoren, die von russischen Raketenangriffen besonders betroffen sind“, sagte Makejew im ZDF-Morgenmagazin.In Kiew gebe es derzeit nur wenige Stunden Strom am Tag. Transformatoren würden benötigt, um aus dem Hochspannungsnetz niedrigere Spannungen für die Elektrizitätsversorgung zur Verfügung zu stellen.
Außerdem brauche die Ukraine weiterhin von Deutschland Luftabwehrsysteme wie das bereitgestellte System Iris-T und andere Waffen. „Deutsche Waffen retten Leben„, sagte der Botschafter. Über weitere Lieferungen sei man in Gesprächen mit der Bundesregierung.
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Vitali Klitschko wehrt sich gegen Kritik des Präsidenten
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wehrt sich gegen Vorwürfe von Präsident Wolodymyr Selenskyj, nicht genug zum Schutz der Bürger angesichts von Energieausfällen und winterlichen Temperaturen zu tun. Es gebe 430 sogenannte Wärmezentren für die Menschen in der Hauptsatdt. Weitere hundert seien geplant, falls sich die Lage weiter zuspitzen sollte, sagte Klitschko.Ich will nicht in politische Streitereien verwickelt werden, das ist sinnlos. Ich habe Dinge in der Stadt zu erledigen.Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew
Selenskyj hatte vergangene Woche die Maßnahmen, die in der Hauptstadt angesichts der Schäden an der Infrastruktur ergriffen wurden, kritisiert. -
Russland schränkt Getreideausfuhr der Ukraine ein
Russland beschränkt ukrainischen Angaben zufolge weiterhin die Getreideausfuhren durch die Verzögerung von Schiffskontrollen. Im Oktober hätten rund 4,2 Millionen Tonnen Getreide die ukrainischen Häfen verlassen, schreibt der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Im November sollten weniger als drei Tonnen exportiert werden.Es war üblich, 40 Inspektionen pro Tag durchzuführen, jetzt gibt es aufgrund der Position Russlands fünfmal weniger Kontrollen.Olexander Kubrakow, ukrainischer Infrastrukturminister
77 Schiffe warteten in der Türkei auf die Inspektionen, obwohl die drei Schwarzmeerhäfen nur zur Hälfte ausgelastet seien.
Russland hatte die für die weltweiten Nahrungsmittelexporte wichtige Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine Mitte November bestätigt. -
Britischer Premier will Niveau der Hilfszahlungen halten
Auch unter der neuen Regierung wird Großbritannien an der Höhe der bisher gewährten Ukraine-Hilfen festhalten. Das geht aus einer auszugsweise veröffentlichten Rede des Premierministers Rishi Sunak hervor. „Wir werden an der Seite der Ukraine stehen, solange das nötig ist. Und wir werden das Niveau unserer militärischen Hilfen im kommenden Jahr halten oder erhöhen. Und wir werden neue Hilfen für die Luftverteidigung geben“, heißt es in der Rede, die Sunak am Montag halten will.Großbritannien ist nach eigenen Angaben mit 2,3 Milliarden Pfund (2,7 Milliarden Euro) nach den USA das Land mit den größten Rüstungshilfen für die Ukraine.
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Selenskyj warnt vor hartem Winter
Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj droht den Ukrainerinnen und Ukrainern ein harter Winter mit heftigen russischen Angriffen. „Solange sie Raketen haben, werden sie nicht ruhen“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Die ukrainische Armee bereite sich aber auf die Abwehr von weiterem Beschuss vor. Zudem warnte er vor weiteren Angriffen auf Strom- und Wärmekraftwerke: „Russland versucht in diesem Winter, die Kälte gegen die Menschen einzusetzen.“Er rief die Ukrainer auf, hilfsbedürftige Mitmenschen in der kalten Jahreszeit besonders zu unterstützen. Nun sei Zusammenhalt gefragt.
Zusammen werden wir alles überstehen.Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
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UN-Koordinatorin berichtet von „gewaltiger Zerstörung“ in Cherson
Aus der kürzlich von den ukrainischen Truppen befreiten Stadt Cherson mehren sich Berichte über Schäden, die Menschen teilweise zur Flucht zwingen. „Der Grad der Zerstörung, das Ausmaß der Zerstörung, was in der Stadt und der Provinz gebraucht wird – es ist gewaltig“, sagte die UN-Nothilfekoordinatorin für die Ukraine, Denise Brown, der Nachrichtenagentur AP. UN-Teams würden Essen, Wasser, Medikamente, Decken und Matratzen herbeischaffen, um der Bevölkerung zu helfen.Es ist natürlich Eile geboten, bevor es zu einer absoluten Katastrophe wird.Denise Brown, UN-Nothilfekoordinatorin
Bulent Kilic/AFP/Getty ImagesUkrainische Soldaten stehen am 20. November vor einem zerstörten Gebäude des Internationalen Flughafens von Cherson.
Die Lage in der Stadt mit einst etwa 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist auch wegen der Zerstörung der Stromleitungen und der Infrastruktur kritisch. Das Stromnetz wird nun allerdings nach und nach repariert – fünf Prozent der Bewohner hätten wieder Licht in ihren Wohnungen, hieß es seitens der Militärverwaltung. Auch ein Krankenhaus habe wieder Strom. Wegen der schwierigen Lage hatte die ukrainische Regierung vor wenigen Tagen erste Zivilistinnen und Zivilisten aus der zurückeroberten Stadt evakuiert.Derweil dauert der Beschuss Chersons durch russische Truppen an. So sollen bei mehr als 50 Angriffen auch Wohnhäuser von Granaten getroffen worden sein, wie Militärgouverneur Jaroslaw Januschewitsch berichtet. Demnach gab es mindestens einen Toten und zwei Verletzte.
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80 Prozent des Strombedarfs in der Ukraine wieder gedeckt
Nach den russischen Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine haben Reparaturtrupps ihre Arbeit zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung fortgesetzt. Wie der staatliche Energieversorger Ukrenerho mitteilte, werde inzwischen 80 Prozent der Nachfrage nach Strom wieder gedeckt. Tags zuvor waren es noch 75 Prozent.