- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Erste russische Soldaten für gemeinsame Truppe in Belarus angekommen
Die Anfang der Woche angekündigte russisch-belarusissche Truppe nimmt offenbar Form an: Russland hat dafür die ersten Soldaten in das Nachbarland geschickt.
Das Verteidigungsministerium in Minsk bestätigte die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Zu der genauen Zahl gab es keine Angaben. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekannt gegeben.
Russland hat Belarus bereits als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine genutzt und startet von dort auch Luftangriffe auf ukrainische Ziele. Ein Eingreifen von Belarus in den Krieg halten Militärbeobachter für wenig wahrscheinlich – auch, weil ein solcher Schritt Lukaschenkos Machtposition im eigenen Land erschüttern könnte. -
Energieanlagen ukrainischen Angaben zufolge von Rakete getroffen
In Kiew und Umland ist die Stromversorgung derzeit bedroht: Laut dem Energieversorger Ukrenergo wurde eine Anlage zur Energieversorgung in der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt durch russische Raketen beschädigt. Angaben zum genauen Ort gab es nicht. Spezialisten arbeiteten daran, für Kiew und die Zentralukraine wieder eine zuverlässige Stromversorgung herzustellen, hieß es.
Bürgerinnen und Bürger wurden dazu aufgefordert, vor allem in den Abendstunden wenig Strom zu verbrauchen, um das Netz nicht zu überlasten.
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Iran dementiert Waffenlieferung an Russland
In jüngster Zeit hat es immer wieder Berichte über einen Einsatz iranischer Drohnen durch Russlands Militär gegeben. Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian hat dies nun dementiert:
Wir haben zwar eine militärische Zusammenarbeit mit Russland, aber keine Waffenlieferungen.Hussein Amirabdollahian in einem Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell
Berichte über die Lieferung und auch Einsatz von iranischen Drohnen im Krieg gegen die Ukraine hat die Regierung bereits mehrfach dementiert, obwohl sie von russischer Seite bestätigt wurden. Der Iran spricht sich zwar für ein Kriegsende aus, hat aber die russische Invasion in der Ukraine niemals kritisiert.REUTERS/Maxim Shemetov/PoolHussein Amirabdollahian sagt, dass der Iran keine Waffen an die Ukraine liefere.
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Ukraine meldet Beschuss auf mehrere RegionenIn der Großstadt Saporischschja im Süden der Ukraine sind offenbar Objekte der Infrastruktur von russischem Beschuss getroffen worden. Gouverneur Oleh Staruch rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben; es gebe Brände.
Über dem benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk gelang es nach Angaben der örtlichen Behörden, fünf Drohnen iranischer Bauart abzufangen. Dort seien aber im Kreis Nikopol mehr als 50 Geschosse von Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie eingeschlagen. Zwei Menschen seien verletzt worden. Morgens kurz nach 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ) wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst, weil die Zuständigen weitere Angriffe befürchteten.
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Alexander Welscher/dpaSoldaten üben eine Anlandeoperation als Teil des Manövers Baltic Tiger 2022.
Bundeswehr übt Schutz von Häfen in EstlandRund 170 Soldatinnen und Soldaten der deutschen Luftwaffe und Marine sind derzeit zu einer Übung auf estnischem Boden. Sie gehören spezialisierten Bundeswehreinheiten an, die dort noch bis Ende Oktober den Schutz kritischer Infrastruktur trainieren. Auch rund 80 Soldaten estnischer Verbände sind an der Übung beteiligt.Bei dem knapp einmonatigen Manöver „Baltic Tiger 2022“ wird unter anderem der Schutz für Häfen und Flughäfen trainiert. Geübt wird dabei unter anderem in Hafenanlagen der estnischen Marine in der Hauptstadt Tallinn und am Militärflughafen Ämari.
Für die Mission wurden Aufklärungstrupps, Scharfschützen und Soldaten zur Feuerunterstützung nach Estland verlegt. Das Seebataillon der Deutschen Marine schickte Minentaucher und Marineinfanteristen. Dazu kommen noch Spezialisten für atomare, biologische und chemische Kampfstoffe (ABC-Abwehr) sowie Sanitätskräfte.
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Putin kündigt vorläufiges Ende der Mobilisierung an
Der russische Präsident Wladimir Putin geht davon aus, dass die Einberufung von russischen Reservisten innerhalb der nächsten zwei Wochen beendet sein wird. „Ich denke, dass in etwa zwei Wochen alle Mobilisierungsaktivitäten abgeschlossen sein werden“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Kasachstan. 222.000 von 300.000 Reservisten seien bereits mobilisiert worden. Russland plane „vorerst“ keine weiteren großen Luftangriffe auf die Ukraine, fügte er hinzu.
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Alexey Furman/Getty ImagesDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj will gesamte Ukraine zurückerobernDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist weiterhin überzeugt, dass seine Armee sämtliche von Russland besetzten Gebiete seines Landes wieder unter ukrainische Kontrolle bringen kann.
Die Russen hätten „immer noch Leute, die sie auf das Schlachtfeld werfen können, sie haben Waffen, Raketen, die sie gegen die Ukraine einsetzen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe auch immer noch die Möglichkeit, die ukrainischen Städte und alle Europäer zu terrorisieren und die Welt zu erpressen. Aber Russland habe keine Chance auf Erfolg in dem Krieg, weil die Ukraine stetig Fortschritte mache.
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USA erhöhen Militärhilfe für die Ukraine auf 17,5 Milliarden DollarDie USA werden der Ukraine zusätzliche Munition und Militärfahrzeuge im Wert von 725 Millionen Dollar liefern. Das hat die Nachrichtenagentur Reuters von zwei US-Regierungsbeamten erfahren. Die Gesamtsumme der US-Verteidigungshilfen für die Ukraine erhöht sich damit auf mehr als 17,5 Milliarden Dollar seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar.Die Militärhilfe sei Teil eines neuen Sicherheitspakets, mit dem die US-Regierung die Ukraine unterstütze, berichtet Reuters. Waffen zur Abwehr von Raketenangriffen seien darin nicht erhalten.Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow berichtet jedoch, die USA und Deutschland wollten unabhängig davon noch in diesem Monat hoch entwickelte Flugabwehrsysteme an die Ukraine liefern, mit denen sich das Land gegen russische Raketen- und Drohnenangriffe wehren könne.
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Microsoft meldet Cyberangriffe auf ukrainische VerkehrsbrancheHacker haben mehrere neue Cyberattacken auf Computernetze von Verkehrsbetrieben in der Ukraine und Polen unternommen. Ein bisher nicht bekanntes Schadprogramm sei Anfang der Woche in einer Serie von Angriffen verbreitet worden, meldet der Softwarekonzern Microsoft. Die Sicherheitsexperten stellten keine Vermutungen zum Ursprung der Attacke auf, verwiesen jedoch darauf, dass sich die Ziele mit denen früherer russischer Cyberangriffe deckten.
Die Ukraine war nach Einschätzung von IT-Sicherheitsexperten bereits Ziel diverser Cyberangriffe von Hackern mit Verbindung zu russischen Geheimdiensten.
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Gonzalo Fuentes/ReutersEmomali Rachmon, Präsident von Tadschikistan
Kritik aus Tadschikistan könnte auf Machtverlust Putins hindeutenDer Präsident der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan hat bei einem Gipfeltreffen mit Russland ungewöhnlich deutliche Kritik am russischen Staatsführer Wladimir Putin geübt. Russland dürfe die Interessen der kleineren Länder Zentralasiens nicht wie zu Sowjetzeiten übergehen, sagte Emomali Rachmon am Freitag bei dem Treffen in Astana, der Hauptstadt Kasachstans.„Damals und, entschuldigen Sie, auch noch heute wurden die kleinen Republiken, die kleinen Völker nicht beachtet“, sagte der tadschikische Präsident. Tradition und Kultur der Zentralasiaten seien nicht geachtet worden.
Es gab keine Hilfen, keine Unterstützung.Emomali Rachmon, Präsident von Tadschikistan
Beobachter in der Region deuten die Kritik des tadschikischen Präsidenten auch als Zeichen eines schleichenden Machtverlusts Putins und Russlands wegen des Kriegs gegen die Ukraine. Russland sieht sich immer noch als Ordnungsmacht für Zentralasien. Viele Länder sind dort ökonomisch und teils auch militärisch auf Russland angewiesen.