- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
-
Ukraine meldet erste Fortschritte bei Reparatur des Stromnetzes
Nach offiziellen Angaben haben Techniker Fortschritte bei der Wiederherstellung der Stromversorgung in der Ukraine gemacht. In 15 Verwaltungsgebieten gebe es teilweise wieder Strom, teilte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, in Kiew mit. In der Hauptstadt selbst werde die kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser wieder versorgt, danach seien private Verbraucher dran. Bis zum Abend seien landesweit 2.750 Notfallanlaufstellen in Betrieb gegangen, in denen es Heizung, Licht, Wasser, Internet und Telefon für die Bürger gibt.
-
Russland glaubt weiter an Sieg
Die russische Regierung hält ihre Schlagkraft bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine nach wie vor für unumstritten. Dmitri Peskow, ein Kreml-Sprecher sagte bei einem Besuch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Armenien:Die Zukunft und der Erfolg der Spezialoperation stehen außer Zweifel.Kreml-Sprecher Dmitri Peskow
-
Selenskyj wirft Russland Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache vor dem UN-Sicherheitsrat eine weitere Verurteilung Russlands gefordert. Russland müsse deutlich als terroristischer Staat bezeichnet werden, sagte Selenskyj, auf dessen Forderung hin das UN-Gremium eine Dringlichkeitssitzung einberufen hatte.Die jüngsten Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine, die zu weitreichenden Stromausfällen geführt hätten, seien Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagte Selenskyj. Er forderte mehr Unterstützung bei der Luftabwehr und bat darum, dass Expertenteams der Vereinten Nationen die Schäden untersuchten.
Zuvor hatte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, die Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine deutlich verurteilt. Solche Angriffe seien nach internationalem Menschenrechtsgesetzen untersagt. Bei Verstößen dagegen müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
-
USA halten Chemiewaffenangriff für möglich
Die US-Regierung geht nach den jüngsten Angriffen auf Stromnetze und andere Infrastruktur in der Ukraine davon aus, dass Russland bereit ist, „das Risiko eines nuklearen Zwischenfalls zu erhöhen„, welcher der gesamten Region schaden könnte. Einem US-Medienbericht zufolge geht die US-Regierung aber derzeit nicht von einem solchen Szenario aus.So schreibt das Onlineportal Politico unter Berufung auf informierte Personen aus dem US-Verteidigungsministerium, die US-Regierung rechne damit, dass Russland bei weiteren militärischen Misserfolgen in der Ukraine zunächst chemische Waffen in der Ukraine einsetzen könnte, bevor es eine nukleare Konfrontation mit der Nato in Kauf nähme. Den USA lägen aber keine Erkenntnisse vor, dass ein solcher Angriff in der Ukraine unmittelbar bevorstehe.
-
Bundesregierung widerspricht Boris Johnson
Die Bundesregierung hat Äußerungen des früheren britischen Premiers Boris Johnson dementiert, wonach sich Deutschland einen schnellen Sieg Russlands in der Ukraine gewünscht habe. Das hatte Johnson in einem Interview mit dem Sender CNN nahegelegt.Regierungssprecher Steffen Hebestreit nannte die Anschuldigungen „utter nonsense“ – völliger Unsinn. Der „unterhaltsame frühere Premier“ habe schon immer ein „eigenes Verhältnis zur Wahrheit“ gehabt. Der Sprecher verwies auf eine Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Bundestag am 27. Februar, drei Tage nach Kriegsbeginn. Darin habe Scholz das Gegenteil von dem geäußert, was Johnson der Bundesregierung unterstelle.
Johnsons Äußerungen bezogen sich auf die Wochen vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine. In dem CNN-Interview warf er auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor, die Gefahr eines russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bestritten zu haben.
Die deutsche Sicht war an einem Punkt, dass, sollte es passieren, es eine Katastrophe wäre und es dann besser für das Ganze wäre, wenn es schnell vorüber wäre und die Ukraine aufgibt.Boris Johnson
Seine Aussagen decken sich teils mit denen von Andrej Melnyk, dem ehemaligen ukrainischen Botschafter in Deutschland. Dieser warf einigen Mitgliedern der Bundesregierung, insbesondere Bundesfinanzminister Christian Linder, vor, sich vorerst gegen Sanktionen gestellt zu haben. Lindner soll demnach gesagt haben, er würde der Ukraine im Falle einer russischen Invasion nur wenige Stunden gegeben, bevor diese kapituliere. -
Nahverkehr in Kiew stark eingeschränkt
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind 80 Prozent der Haushalte ohne Wasser und Strom. Die Folgen der massiven russischen Raketenangriffe betreffen laut Bürgermeister Vitali Klitschko auch den öffentlichen Nahverkehr.Wegen des Strommangels führen die elektrisch betriebenen Busse derzeit nicht. Zudem verkehrten die Züge der U-Bahn nur noch im Zehnminutentakt.
Für Donnerstagmorgen stellen die Regierungsvertreter eine Wiederherstellung von Strom- und Wasserversorgung in Aussicht:
Alle kommunalen Dienste arbeiten, um schnellstmöglich die Strom- und Wasserversorgung von Kiew wiederherzustellen.Vitali Klitschko
-
Haft für Ilja Jaschin wegen kriegskritischer Aussagen verlängert
Ilja Jaschin, ein prominenter russischer Oppositionspolitiker, muss weitere sechs Monate in Untersuchungshaft. Das hat ein russisches Gericht entschieden.Vorgeworfen wird Jaschin die Verbreitung von Falschinformationen über das russische Militär sowie die „Anstiftung zum Hass“. Seit Kriegsbeginn ist das nach russischem Recht ein Tatbestand, der bis zu zehn Jahre Gefängnis nach sich ziehen kann.
Die Vorwürfe gegen ihn sollen sich auf ein YouTube-Video beziehen, in dem er über den Mord an Zivilisten im ukrainischen Butscha gesprochen hatte. Er nannte die Geschehnisse in dem Kiewer Vorort ein Massaker.
Daraufhin wurde Jaschin im Juni in einem Moskauer Park festgenommen. Den vermeintlichen Tatbestand der Verbreitung von Falschinformationen hat er als politisch motiviert zurückgewiesen.
-
Macron will wieder Kontakt zu Putin aufnehmen
In den nächsten Tagen will der französische Präsident Emmanuel Macron wieder in direkten Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin treten. Der französische Sender BMFTV berichtete, er wolle vor allem über zivile Atomkraft und das Kraftwerk Saporischschja sprechen.Ich beabsichtige, in den nächsten Tagen einen direkten Kontakt mit ihm zu den zivilen nuklearen Themen und dem Atomkraftwerk Saporischschja herzustellen, nachdem wir uns mit dem Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde über diese Themen ausgetauscht haben.Emmanuel Macron
Seit Kriegsbeginn hat der französische Präsident nach eigener Aussage in langen Telefonaten mit Putin wiederholt versucht, diesen zum Einlenken zu bewegen. Zudem habe er sich für Schritte in konkreten humanitären Anliegen eingesetzt. -
Olaf Scholz: Russland kann Krieg nicht mehr gewinnen
Russland kämpft in der Ukraine nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vergeblich. Russlands Präsident Wladimir Putin könne „auf dem Schlachtfeld gar nicht mehr gewinnen“ – so viel scheine klar, sagte Scholz auf einer Pressekonferenz mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiadis.Deshalb bleibt mein Appell an Putin: Beenden Sie das sinnlose Töten, ziehen Sie Ihre Truppen komplett aus der Ukraine ab und willigen Sie in Friedensgespräche mit der Ukraine ein.Olaf Scholz
Die russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine verurteilte der Kanzler als „Bombenterror“ gegen die Zivilbevölkerung. „Es ist nicht nur unerträglich, sondern ein krasser Verstoß gegen das Völkerrecht, dass Russland seit Wochen gezielt gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine seine Bomben wirft.“ -
Russische Artilleriemunition wird wohl knapp
Nach US-Angaben haben die russischen Truppen erhebliche Engpässe bei der Artilleriemunition. Die Logistikprobleme, die das russische Militär seit Kriegsbeginn habe, dauerten weiter an, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Besonders der Mangel an Artilleriegeschossen behindere zusehends ihr militärisches Vorgehen.Jede Bodenoffensive der russischen Streitkräfte werde durch massives Artilleriefeuer vorbereitet, sagte Austin. Ukrainische Angriffe auf russische Militärdepots hätten jedoch zu einer Knappheit dieser Geschütze geführt.
Die Artilleriemunition sei für die Kampfstrategie der russischen Truppen überaus wichtig, sagte Austin. Ob das russische Militär über diese Munition noch in ausreichender Menge verfüge, um diese Strategie fortzusetzen, sei zweifelhaft.
Auch der russische Vorrat an präzisionsgelenkter Munition wie selbst steuernder Raketen oder Artilleriegranaten habe in den neun Monaten der Invasion deutlich abgenommen. Zu einem raschen Ersatz für Produkte wie etwa Mikrochips werde Russland aufgrund der internationalen Handelsbeschränkungen nicht in der Lage sein.
-
Selenskyj wendet sich an UN-Sicherheitsrat
Nach dem russischen Beschuss war die Wasser- und Stromversorgung in Kiew ausgefallen. Nun wird sich der UN-Sicherheitsrat noch heute in einer Dringlichkeitssitzung mit dem heftigen russischen Raketenbeschuss befassen. Dabei wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videoansprache halten, wie Diplomaten sagten.Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski bestätigte auf Telegram, ein solches Treffen sei für 16.00 Uhr New Yorker Zeit (22.00 UHR MEZ) angesetzt worden.
President Of Ukraine/dpaDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj twitterte, er habe den ukrainischen Botschafter bei den Vereinten Nationen angewiesen, die Dringlichkeitssitzung zu beantragen. „Die Ermordung von Zivilisten, die Zerstörung von ziviler Infrastruktur sind Terrortaten“, schrieb der Staatschef. Die internationale Staatengemeinschaft müsse darauf mit einer „entschlossen Antwort“ reagieren. -
Ukrainische Luftwaffe zählte 71 feindliche Raketen
Die russische Armee hat bei ihrem Luftangriff auf die Ukraine nach Zählung der Ukraine 71 Raketen sowie Kampfdrohnen eingesetzt. 51 russische Raketen sowie 5 Drohnen seien im Anflug abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Den Angaben nach setzte Russland Marschflugkörper der Typen Ch-101 und Ch555 ein, die von Flugzeugen aus gestartet wurden. Dazu kamen seegestützte Marschflugkörper des Typs Kalibr. Den bislang größten Angriff mit etwa 100 eingesetzten Raketen hatte es am 15. November gegeben.Wir werden alles erneuern, und wir werden alles überstehen, denn wir sind ein unbeugsames Volk.Präsident Wolodymyr Selenskjy
Russland habe das Energiesystem und „gewöhnliche Leute“ mit einem tragischem Ergebnis beschossen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskjy in einer kurzen Videobotschaft: Es gebe Tote und Verletzte. Fachleute bemühten sich, die Schäden am Energienetz zu beheben. -
USA unterstützen Ukraine mit weiteren 400 Millionen Dollar
Die USA haben ihre Militärhilfen für die Ukraine erneut aufgestockt. Wie die Regierung in Washington ankündigte, stellen die Vereinigten Staaten der Ukraine 400 Millionen Dollar zusätzlich zur Verfügung.Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden haben die USA die Ukraine demnach mit insgesamt 19,7 Milliarden Dollar militärisch unterstützt. Das neue Paket enthalte weitere Waffen, Munition und Ausrüstung zur Luftabwehr aus US-Beständen.