- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Ukraine meldet Raketenbeschuss in Cherson
Russische Streitkräfte haben laut ukrainischen Angaben das Gebäude der Regionalverwaltung im Zentrum von Cherson beschossen. Zwei Stockwerke seien bei dem Raketenbeschuss beschädigt worden, sagt der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, Kyrylo Timoschenko. Es sei aber niemand verletzt worden.Timoschenko postete Bilder auf Telegram, auf denen Trümmer neben dem Gebäude und die eingestürzte Decke eines Korridors im Inneren zu sehen waren. Die Ukraine hatte die Stadt am 11. November von den russischen Streitkräften zurückerobert.
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64 ukrainische Soldaten kommen bei Austausch frei
In einem Gefangenenaustausch mit Russland sind 64 Soldaten der ukrainischen Armee freigekommen. Die Soldaten hätten in den Gebieten Donezk und Luhansk gekämpft, schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram. Bei den freigelassenen Ukrainern handle es sich um Offiziere und einfache Soldaten; es seien darüber hinaus vier Leichen zurückgeführt worden. Head of Ukraine’s Presidential Office Andriy Yermak via Telegram/Handout/ReutersUkrainische Kriegsgefangene posieren für ein Foto nach einem Austausch an einem unbekannten Ort in der Ukraine, am 14. Dezember 2022.
Laut Angaben aus Kiew sind damit bisher insgesamt über 1.400 ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht worden.„Es gelang ebenfalls, einen Bürger der USA zu befreien, der unseren Leuten geholfen hat“, schrieb Jermak. Dem Koordinationsstab für Gefangene zufolge war der US-Amerikaner in der südukrainischen Großstadt Cherson wegen der „Teilnahme an proukrainischen Versammlungen“ festgenommen worden.
Auf russischer Seite gab es Berichte über den Austausch eines orthodoxen Priesters und die Überführung von zwei bei Bachmut getöteten Piloten der Söldnertruppe „Wagner“. Ob es sich um den gleichen Austausch handelte, blieb zunächst unklar.
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Keine Feuerpause über Weihnachten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland aufgerufen, bis Weihnachten mit einem Truppenabzug aus der Ukraine zu beginnen. Dies steht aber nicht zur Debatte, wie der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow klarstellte.Ein Vorschlag für eine Feuerpause während Weihnachten liege der russischen Regierung nicht vor, sagte Peskow. „Das Thema steht nicht auf der Agenda.“
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Ukraine meldet 13 abgefangene Drohnen über Kiew
Im Zentrum von Kiew sind der Stadtverwaltung zufolge mehrere Gebäude durch Trümmer abgeschossener Drohnen beschädigt worden. Die ukrainische Flugabwehr habe 13 Drohnen abgefangen, teilte die Behörde mit. Beschädigungen habe es an zwei Verwaltungsgebäuden sowie vier Wohnhäusern gegeben. Im Umland der ukrainischen Hauptstadt seien zudem ein privates Wohnhaus und ein Auto von Trümmern getroffen worden. SERGEI SUPINSKY/AFP via Getty ImagesBewohner von Kiew stehen vor einem Gebäude, das von Drohnen getroffen wurde.
Nach Angaben des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden damit alle vom Iran gelieferten Drohnen abgeschossen. Das sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. -
Militär wohl unzufrieden mit russischer Kriegsführung
Laut dem britischen Geheimdienst gibt es im russischen Militär Unstimmigkeiten über die Kriegsführung. Auch Teile der Führungsebene seien unzufrieden.Hinweise auf die angespannte Situation geben demnach die Kommentare des russischen Ex-Geheimdienstoffiziers Igor Girkin. Dieser sprach von einer „Krise in der strategischen Planung„. Zudem stellte er den Nutzen des Aufbaus von Verteidigungsstellungen durch die russische Regierung infrage.
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„Kein einziger von Putins Plänen ist aufgegangen“
Wladimir Putin hat sich nach Worten des Bundeskanzlers Olaf Scholz „fundamental verrechnet“. Der russische Präsident habe geglaubt, seine Truppen würden die Ukraine innerhalb von Tagen überrennen, sagte Scholz bei einer Regierungserklärung im Bundestag. Putin sei davon ausgegangen, dass Europa und der demokratische Westen zu uneinig seien, um der Ukraine wirksam zu helfen.Er glaubte, er könne Europas Solidarität austrocknen, indem er uns den Gashahn zudreht.Olaf Scholz
Der russische Präsident habe sich jedoch getäuscht – „über den Mut der Ukrainerinnen und Ukrainer, über Europa, über uns, über den Charakter unserer Demokratien, über unseren Willen, uns zu widersetzen gegen Großmachtwahn und Imperialismus“, sagte Scholz.Unsere Bündnispartner wissen genau: Sie können sich auf uns verlassen.Der SPD-Politiker betonte eine unbedingte deutsche Bündnissolidarität. Die Nato-Partner wüssten, „wir werden, falls nötig, jeden einzelnen Quadratmeter des Bündnisgebiets verteidigen“, sagte Scholz.Er verwies unter anderem auf das 100-Milliarden-Sondervermögen für eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr. Deutschland halte in diesem und in den kommenden beiden Jahren bis zu 17.000 Soldaten für die Nato Response Force vor und übernehme im kommenden Jahr erneut die Führung der schnellen Nato-Eingreiftruppe.
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Mutmaßlicher russischer Geheimdienstoffizier wegen Schmuggel aus USA in Haft
Ein mutmaßlicher Geheimdienstoffizier des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB hat laut amerikanischen Staatsanwälten sensible elektronische Ausrüstung aus den USA schmuggeln wollen, um damit Russlands Angriffskrieg zu unterstützen. Neben dem Verdächtigen würden vier weitere russische Staatsbürger sowie zwei US-Bürger beschuldigt, teilten US-Staatsanwälte mit.Sie werfen den sieben Männern vor, mit zwei Firmen mit Sitz in Moskau zusammengearbeitet zu haben, die von russischen Geheimdiensten kontrolliert würden. Ihr Ziel sei gewesen, elektronische Komponenten in den USA zu erwerben, die zivile Zwecke hätten, jedoch auch für die Herstellung von Kern- und Hyperschallwaffen und Quantencomputing genutzt werden könnten.
Der mutmaßliche FSB-Offizier wurde nach US-Behördenangaben vergangene Woche in Estland festgenommen. Es werde ein Verfahren für seine Auslieferung an die USA eingeleitet werden. In einem Lager, das der Verdächtige genutzt haben soll, stellten die estnischen Behörden auch rund 170 Kilogramm Munition sicher. Die vier anderen russischen Staatsbürger sind flüchtig, die zwei US-Bürger wurden ebenfalls festgenommen und angeklagt.
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Humanitäre Krise in Ukraine dürfte sich 2023 zuspitzen
Das International Rescue Committee (IRC) sieht die Ukraine als eines von zehn Ländern weltweit, in denen das größte Risiko besteht, dass sich die dortige humanitäre Krise weiter verschärft. Die Kämpfe würden voraussichtlich andauern, heißt es in einem neu veröffentlichten IRC-Report. Dies werde die ohnehin beschädigte Infrastruktur weiter zerstören und noch mehr Menschen in die Flucht treiben. Chris McGrath/Getty ImagesEin Anwohner fährt am 13. Dezember 2022 in Bakhmut, Ukraine, mit seinem Fahrrad durch Straßenbarrikaden.
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USA wollen der Ukraine offenbar Patriot-Luftabwehrsystem liefern
Die USA wollen der Ukraine nun offenbar doch das nach eigenen Angaben fortschrittlichste bodengestützte US-Abwehrsystem zur Verfügung stellen. Eine endgültige Entscheidung darüber könnte bereits in dieser Woche verkündet werden, berichtete unter anderem der Fernsehsender CNN unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Mit der Bereitstellung von Patriots würde die US-Regierung dem Drängen Kiews nachkommen, das angesichts zunehmender russischer Luftangriffe dieses Waffensystem gefordert hatte.Erst Ende November hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen in Bukarest gesagt, Patriots seien angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur seines Landes mit „am dringendsten“. Damit überraschte Kiew die Verbündeten, die der Lieferung dieses Waffensystem bisher eher zögerlich gegenüberstanden.
Nun aber soll das US-Verteidigungsministerium laut CNN und New York Times doch zu der Lieferung bereit sein; das Weiße Haus müsse allerdings noch endgültig zustimmen.
Die Patriots standen zuletzt auch im Mittelpunkt eines Streits zwischen Deutschland und Polen: Nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine Mitte November hatte Deutschland angeboten, den Nato-Partner Polen mit diesem Raketenabwehrsystem zu unterstützen. Die polnische Regierung regte allerdings an, die Patriot-Batterie an die Ukraine weiterzugeben. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass die Patriots doch in Polen stationiert und nicht an die Ukraine weitergegeben werden.
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EU-Parlament verleiht Sacharow-Preis an ukrainische Bevölkerung
Die Menschen in der Ukraine werden heute in Straßburg mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte ausgezeichnet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird sich voraussichtlich per Videoschalte an die Europaabgeordneten wenden. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Dimitar Dilkoff/AFP/Getty ImagesEin ukrainischer Soldat hilft Evakuierten bei ihrer Flucht aus der ukrainischen Stadt Irpin.
Auch der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange und die kolumbianische Wahrheitskommission, die Menschenrechtsverletzungen des jahrzehntelangen Konflikts im Zusammenhang mit der Guerillaorganisation Farc aufarbeitete, waren nominiert. Vergangenes Jahr ging der Preis an den inhaftierten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny; seine Tochter hatte ihn entgegengenommen. Die Auszeichnung ist nach dem 1989 verstorbenen sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt.