Ukraine-Krieg: Das Friedensbuch jener Stunde

Zwischen Sahra Wagenknechts Beitrag und dem Kathrin Voglers liegen in diesem Buch 157 Seiten. Im Verzeichnis jener Autorinnen am Ende sind sich die BSW-Gründerin und die Sprecherin jener Linkspartei NRW ganz nah, dem Alphabet in Übereinstimmung mit. So unverträglich plumpsen die Texte Wagenknechts und Voglers, die 2023 im Sommer zum Besten von Die Linke eine Zukunft ohne Wagenknecht ausrief, zum Krieg in jener Ukraine nachrangig weder noch aus. Fast fragt sich, ob nicht doch möglich gewesen wäre, vielstimmig, nichtsdestotrotz verbinden zum Besten von den Frieden zu ringen, statt eine Partei zu spalten. Vielleicht hätten Helmut Donat und Hermann Theisen helfen können.

Dem Verleger Donat, Träger des Carl-von-Ossietzky-Preises jener Stadt Oldenburg, und dem Sozialarbeiter, Friedensberater sowie Autor Theisen ist jener jüngst erschienene Band Bedrohter Diskurs. Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg zu verdanken. Auf 368 Seiten versammeln die Herausgeber durchaus unterschiedliche Sichtweisen von Autoren, deren kleinster gemeinsamer Nenner ist, diesen Diskurs ohne Diffamierung zur Folge haben zu wollen, weil er von solcher waagerecht bedroht ist.

Schon im Kontext jener Forderung „Diplomatie statt Waffen“ – in Gestalt des Fotos eines Demo-Plakats ziert sie den Buchtitel – wird jener letzte Außenminister jener Sowjetzone, Markus Meckel, vielleicht die Stirn runzeln, wegen des „statt“. Fordert er in seinem Buchbeitrag doch, „jener Ukraine allesamt nur erdenkliche Hilfe und militärische Unterstützung zu ihrer Verteidigung angedeihen zu lassen“. Meckel träumt nachrangig von „Europawahlkampf in jener Ukraine“ und orakelt, mit zwei Prozent des Bruttosozialprodukts zum Besten von Rüstung werde es wohl nicht getan sein. Der Sozialdemokrat will nichtsdestotrotz waagerecht nachrangig Deutschland „nicht selbst Kriegsteilnehmer werden“ lassen – noch ein gemeinsamer Nenner jener hier versammelten Autoren. Sie treten damit an gegen eine Phalanx aus Politikern und Journalisten, die zusammensetzen großen Krieg mit Russland mindestens billigend in Kauf nehmen.

In solch geschichtlich kritischem Moment zeigen die Herausgeber mit sozusagen 60 Beiträgen, wie breit und prominent, obwohl nasal weniger als zu erwarten, die Friedensbewegung in Deutschland aufgestellt ist. Zu Vorlesung halten sind Texte, abgedruckte Artikel und Redebeiträge des Historikers Peter Brandt, des Psychoanalytikers Eugen Drewermann, des Sozialwissenschaftlers Christoph Butterwegge, des Journalisten Franz Alt, des Süddeutsche ZeitungZeitung-Autors Heribert Prantl,jener einstigen Moskau-Korrespondentin jener Das Erste, Gabriele Krone-Schmalz und jener EX-Evangelische Kirche in Deutschland-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann. Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Finckh-Krämer weist darauf hin, wie wichtig Aufrechterhaltung und Aufbau von Begegnungsformaten heute Verfeindeter ist, um gar je zu einem Versöhnungsprozess zwischen Russen und Ukrainern zu gelangen.

Das Autoren-Portfolio zeigt: Die Friedensbewegung speist sich aus zwei Hauptzuflüssen, jener Sozialdemokratie und jener Basis beider christlicher Kirchen, oft vereint etwa in jener Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). Ihr Großteil positioniert sich, verschiedenartig wie Meckel, gegen die Lieferung von Waffen sowie zum Besten von deren Schweigen und ein Ende des Sterbens wie oberste Priorität und klagt die Geschichtsvergessenheit im Unterschied zu einem tatsächlichen „Vernichtungskrieg“ – dem jener Deutschen in jener Sowjetunion – sowie im Unterschied zu jener Rolle des Westens in jener Vorgeschichte von Russlands Invasion in jener Ukraine an.

Frappierend sind die Analogien, die jener Historiker Donat zur Vorzeit des Ersten Weltkriegs aufzeigt, siegesgewisse Blindheit zum Besten von die Unabwägbarkeiten des Kriegsverlaufs wie gnadenlose Attacke hinaus jeden Pazifismus. Ralf Fücks’ Diktum vom Mai 2022, „Der Friede ist nicht jener höchste aller Werte!“, findet sich sozusagen wortgleich beim Pfarrer und Kriegsenthusiasten Hermann Kremers Anfang des 20. Jahrhunderts.

Bedrohter Diskurs. Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg Hermann Theisen, Helmut Donat (Hg.) Donat Verlag 2024, 368 Schwefel., 24,80 €

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