- Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
- Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
Wichtige Beiträge
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Mehrere ukrainische Städte unter Beschuss, Region Charkiw ohne Strom
Russland hat am Morgen Raketen auf mehrere ukrainische Regionen abgefeuert. In der Hauptstadt Kiew ist das Raketenabwehrsystem im Einsatz, Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von Explosionen. Im südukrainischen Odessa wurden Einrichtungen der kritischen Infrastruktur getroffen, wie der Regionalgouverneur mitteilte.Die Region Charkiw im Nordosten des Landes ist nach Angaben des Energieversorgers Oblenergo nach neuen Attacken komplett ohne Strom. Zuvor hatte der Bürgermeister der Großstadt Charkiw von mehreren Explosionen berichtet. Ziel seien auch dort Einrichtungen der kritischen Infrastruktur gewesen.
Auch die im Zentrum des Landes gelegene Stadt Poltawa ist nach russischem Raketenbeschuss ohne Stromversorgung. Das teilt Bürgermeister Olexander Mamai mit. In mehreren östlichen und zentralen Landesteilen war der Bahnverkehr durch Stromausfälle beeinträchtigt.
Der Gouverneur des Bezirks Mykolajiw, Witalij Kim, hatte zuvor auf Telegram geschrieben, Russland habe insgesamt rund 60 Raketen abgefeuert.
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Wladimir Putin reist kommende Woche nach Belarus
Belarus spielt im Ukraine-Krieg eine wesentliche Rolle: Aus dem Land heraus hatten russische Soldaten zu Kriegsbeginn die Ukraine im Norden überfallen. Zuletzt hat Russland weitere Reservisten in dem Land stationiert. Am Montag reist der russische Staatschef Wladimir Putin nach Belarus, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Präsidialamt in Minsk berichtet. -
Luftalarm in vielen Regionen der Ukraine
Die Ukraine befürchtet eine neue russische Offensive noch in diesem Jahr. Heute Morgen wurden die Menschen in vielen Städten und Regionen von Luftalarm geweckt. Unter anderem in Kiew, Charkiw, Schytomyr, Tschernihiw und Mikolajiw wurden die Menschen aufgerufen, sich vor möglichen Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen.Ignorieren Sie nicht den Luftalarm, bleiben Sie in den Schutzräumen.Kyrylo Tymoschenko, Vizechef des Präsidialamts in Kiew
Der Gouverneur des Bezirks Mykolajiw, Witalij Kim, schrieb auf Telegram, Russland habe rund 60 Raketen abgefeuert. -
Bundesregierung unterstützt Energieversorgung in der Ukraine
Die Bundesregierung will ihre Bemühungen verstärken, um die Energieversorgung in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium wird sich nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr mit rund 100 Millionen Euro an einem Programm der Europäischen Energiegemeinschaft beteiligen. Der Haushaltsausschuss habe dafür die erforderlichen Mittel freigegeben.Genya Savilov/AFP/Getty ImagesArbeiter am 14. Dezember 2022 bei Reparaturarbeiten in der Stadt Lyman
Die Ukraine solle kurzfristig bei der Reparatur und dem Weiterbetrieb der Energieinfrastruktur unterstützt werden, weil die russischen Streitkräfte seit Oktober verstärkt und gezielt die kritische Infrastruktur der Ukraine angreifen. Der Beitrag des Wirtschaftsministeriums erfolge zusätzlich zum Beitrag des Auswärtigen Amtes in Höhe von 30 Millionen Euro.Zudem zahle das Wirtschaftsministerium 40 Millionen Euro in einen Topf der Weltbank ein, um Maßnahmen zur Modernisierung und Instandhaltung des ukrainischen Stromübertragungsnetzes zu finanzieren. Weiterhin gebe das Ministerium zusätzliche 20 Millionen Euro für ein Vorhaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
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Weltbank unterstützt Privatwirtschaft in der Ukraine
Angesichts der katastrophalen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs hat die Weltbank ein neues Unterstützungspaket für die Ukraine bereitgestellt. Es würden zwei Milliarden Dollar für die ukrainische Privatwirtschaft freigegeben, teilte die zuständige International Finance Corporation (IFC) der Weltbank mit.Viele ukrainische Unternehmen stellen weiter Jobs und lebenswichtige Produkte bereit, aber sie brauchen finanzielle Hilfe, um weiter produzieren zu können.Weltbank
Yuriy Dyachyshyn/AFP/Getty ImagesIn Lwiw werden am 8. November Holzöfen für zivile und militärische Zwecke hergestellt.
Nach Angaben der ukrainischen Zentralbank mussten seit dem russischen Einmarsch im Februar rund elf Prozent der Unternehmen im Land schließen, etwa die Hälfte aller Firmen arbeitet unter der eigentlichen Kapazität. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Kiew wurden bereits fünf Millionen Arbeitsplätze vernichtet. -
Nancy Faeser lobt Integration ukrainischer Geflüchteter
Bundesinnenministerin Nancy Faeser begrüßt die Ergebnisse einer Umfrage, wonach viele der aus der Ukraine Geflüchteten länger in Deutschland bleiben wollen. Das sei mit Blick auf den Arbeitsmarkt und den Fachkräftemangel in Deutschland sehr positiv, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Bildungsniveau der geflüchteten Erwachsenen aus der Ukraine sei hoch, sagte die Ministerin. Fast drei Viertel verfügten über Hochschulabschlüsse.Das hohe Bildungsniveau und die Bereitschaft, sich schnell einzubringen, mit anzupacken und zu arbeiten, sind sehr erfreuliche Befunde.Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Nach einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Studie bringen die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer gute Voraussetzungen für eine Integration mit. Gut drei Viertel der mehr als eine Million Schutzsuchenden fühlten sich bei der Ankunft willkommen, wie aus einer Erhebung des infas Instituts hervorgeht. Rund 80 Prozent der ukrainischen Geflüchteten sind Frauen. -
USA weisen russische Warnungen vor Lieferung von Patriot-Raketen zurück
Jack Guez/AFP/Getty ImagesEin Patriot-Luftabwehrsystem während einer gemeinsamen Militärübung Israels und der USA auf dem israelischen Luftwaffenstützpunkt Hatzor am 8. März 2018
Man werde sich aus Moskau nicht diktieren lassen, welche Unterstützung man der Ukraine zukommen lasse, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.Zuvor hatte die Sprecherin des russischen Verteidigungsministeriums, Maria Sacharowa, gesagt, eine Lieferung der Patriot-Abwehrraketen wäre ein weiterer provokativer Schritt der US-Regierung, der Konsequenzen nach sich ziehen würde. Die USA seien effektiv bereits zur Konfliktpartei in der Ukraine geworden. Die Lieferung der Patriot-Raketen würde eine Ausweitung der US-Beteiligung am Krieg bedeuten.
Laut Pat Ryder ist es „ironisch und sehr bezeichnend, dass Vertreter eines Landes, das brutal seinen Nachbarn angegriffen hat“, das Wort provokativ verwendeten, um „Abwehrsysteme zu beschreiben, die dazu dienen, Leben zu retten und Zivilisten zu schützen“.
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Ukraine meldet Tod von Helferin des Roten Kreuzes
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, beim Beschuss der Stadt Cherson eine freiwillige Helferin in einer Station des Roten Kreuzes getötet zu haben. „Die Frau, die starb, war eine Sanitäterin, eine Freiwillige“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Die kürzlich befreite Hafenstadt im Süden der Ukraine sei allein heute 16-mal von russischer Seite beschossen worden.Regional State AdministrationDas Gebäude der Regionalverwaltung in Cherson nach einem russischen Angriff
Zudem sei auch die nordukrainische Metropole Charkiw wieder Ziel russischer Artillerieangriffe geworden, während im Donbass weitergekämpft werde. „Die Besatzer werfen alles und jeden in die Offensive. Sie können unsere Armee nicht besiegen. Also zerstören sie jede Stadt und jedes Dorf physisch, sodass es keine Gebäude, nicht einmal mehr Mauern gibt, die für irgendeine Art von Verteidigung genutzt werden könnten“, sagte Selenskyj. -
USA weiten Ausbildung von ukrainischen Soldaten aus
Die USA bilden ukrainische Soldaten bereits im Umgang mit Waffen aus, nun soll das Ausbildungsprogramm auch auf Manöver ausgeweitet werden. Das kündigte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, an. Die Ausbildung umfasse künftig jeden Monat Einheiten für 400 ukrainische Soldaten, auch als Ergänzung von Programmen der EU und Großbritanniens. Die Übungen sollen demnach auf Schulungsplätzen in Deutschland stattfinden. -
Europäische Union bringt neues Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg
Der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Staaten billigte am Rande des EU-Gipfels in Brüssel einstimmig das neunte Paket mit Sanktionen gegen Russland. Vorgesehen sind neue Strafmaßnahmen gegen Banken und zusätzliche Handelsbeschränkungen, wie mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur dpa bestätigten. Fast 200 weitere Institutionen und Verantwortliche müssen nun damit rechen, mit Vermögens- und Einreisesperren in Europa belegt zu werden.Die Liste mit den neuen Namen soll in Kürze nach Abschluss des noch notwendigen schriftlichen Beschlussverfahrens im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Nach früheren Angaben der EU-Kommission sollen unter anderem die russische Armee, einzelne Offiziere, Abgeordnete der Staatsduma und Gouverneure darunter sein.
„Auf der Liste stehen somit Personen, die eine Schlüsselrolle spielen bei den brutalen vorsätzlichen Raketenangriffen Russlands gegen Zivilisten, bei der Entführung ukrainischer Kinder nach Russland und beim Diebstahl ukrainischer Agrarerzeugnisse“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Vorstellung des Pakets.
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Verteidigungsminister der Ukraine erwartet russische Offensive im Februar
Der ukrainische Verteidigungsminister hat vor einem neuen russischen Großangriff zum Ende des Winters gewarnt. Dies sei angesichts der Mobilmachung von mehr als 300.000 Soldaten in Russland wahrscheinlich, sagte Olexij Resnikow dem Guardian. Dabei bezog er sich auf russische Angaben, wonach rund 150.000 Rekruten bereits im Kampfgebiet seien.Die andere Hälfte werde derzeit ausgebildet. „Die Rekruten brauchen mindestens drei Monate Vorbereitung“, sagte der Minister. „Das bedeutet, sie planen die nächste Offensive wahrscheinlich im Februar.“
Sergey Pivovarov/ReutersRussische Reservisten steigen im Oktober 2022 in der Region Rostow in Russland in einen Lastwagen.
Russland beschuldigte er, das Schlachtfeld zu einem „Fleischwolf“ zu machen und trotz hoher Verluste auf zahlenmäßige Überlegenheit zu setzen. Diese Methode werde keinen Erfolg haben, prognostizierte Resnikow. Russland folge einer veralteten Militärdoktrin: „Eine große Sowjetarmee würde siegen und eine kleine Sowjetarmee würde verlieren, aber wir sind keine Sowjetarmee.“Zuvor hatte bereits Armeechef Walerij Saluschnyj vor einem neuen Großangriff gewarnt. Dem Economist nannte er die Zahl von 200.000 russischen Soldaten, die vorbereitet würden. Im schlimmsten Fall sei bereits Ende Januar ein Angriff auf Kiew möglich.
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UN-Menschenrechtskommissar warnt vor schwieriger Lage im Winter
Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine führen laut dem Chef des UN-Menschenrechtsbüros zu „extremem Leid“ in der Bevölkerung. Mehr als zehn Millionen Menschen hätten mit Stromausfällen zu kämpfen und seien nicht mehr regelmäßig mit Wasser und Wärme versorgt, sagte der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk.Salvatore Di Nolfi/Pool/ReutersUN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am 17. Oktober in Genf
„Zusätzliche Angriffe könnten die humanitäre Lage noch schwerwiegender verschlechtern und weitere Vertreibungen auslösen„, sagte er im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Türk forderte die Einhaltung des internationalen Kriegsrechts, das Angriffe auf die Bevölkerung und zivile Einrichtungen verbietet. -
USA verhängen Sanktionen gegen russischen Oligarchen Potanin
Die USA haben neben einer Reihe russischer Unternehmen auch den Oligarchen Wladimir Potanin mit Sanktionen belegt. Damit werde Russlands „Isolierung von globalen Märkten weiter vertieft“, teilte das US-Finanzministerium mit. US-Außenminister Antony Blinken sagte, die neuen Sanktionen seien eine „klare Botschaft“.Sergei Karpukhin/ReutersWladimir Potanin im Dezember 2017
Potanin ist laut dem Forbes-Magazin mit einem Vermögen von mehr als 26 Milliarden Dollar (24 Milliarden Euro) der zweitreichste Mann Russlands und war einst Vize-Regierungschef des Landes. Er unterhält enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.Insgesamt wurden nach US-Angaben 18 Unternehmen und mehr als 40 Menschen auf die Sanktionsliste gesetzt, darunter Potanins Ehefrau und Kinder, eine Reihe russischer Gouverneure sowie von Russland eingesetzte Verantwortliche in besetzten Gebieten. -
Ukrainischer Armeechef rechnet mit neuem Großangriff auf Kiew
Ukrainian Presidential Press Service/Handout/ReutersDer ukrainische Armeechef General Walerij Saluschnyj im April 2022
Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte hat vor einem möglichen neuen Eroberungsversuch von Kiew gewarnt. „Die Russen bereiten rund 200.000 neue Soldaten vor“, sagte Walerij Saluschnyj dem Economist.Derzeit ziehe Russland neue Reserven zusammen und hoffe auf eine Kampfpause, um seine Vorräte wieder aufzufüllen. Doch auch ein Angriff „schlimmstenfalls Ende Januar“ sei möglich. Neben Kiew könnten auch Gebiete im Süden oder im Donbass Schauplatz einer neuen russischen Großoffensive sein – früher oder später werde die Hauptstadt jedoch wieder zum Angriffsziel.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Kiew erneut angreifen werden.Auch die Ukraine bereite eine eigene Offensive vor. Sorgen bereiten Saluschnyj jedoch die für Großangriffe fehlenden Waffen und Munition. „Ich weiß, dass ich den Feind besiegen kann. Aber ich brauche Ressourcen“, sagte der General. „Ich brauche 300 Panzer, 600 bis 700 Schützenpanzer, 500 Haubitzen.“Sie ist auf dem Weg. Aber man kann sie noch nicht sehen.Walerij Saluschnyj über eine geplante ukrainische Offensive
Auch zur Stoßrichtung der vorbereiteten ukrainischen Offensive sagte Saluschnyj nichts. Im Fall von Rückeroberungsversuchen der Krim müsse die Stadt Melitopol in der Region Saporischschja nördlich der Halbinsel zurückerobert werden. In Melitopol und im nördlicher liegenden Tokmak, beides wichtige logistische Drehkreuze der russischen Armee, hatte es zuletzt eine Reihe ukrainischer Angriffe auf russische Munitionslager gegeben.