Die britische Regierung gibt die Souveränität über das ehemalige Überseegebiet des Chagos-Archipels im Indischen Ozean an den Inselstaat Mauritius zurück. Damit können durch den britischen Imperialismus vertriebene Einwohnerinnen und Einwohner der Inseln und ihre Nachfahren nach Jahrzehnten in ihre Heimat zurückkehren.
Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen. Die Einigung beendet die Existenz des sogenannten Britischen
Territoriums im Indischen Ozean, dem letzten Überbleibsel der
britischen Kolonialzeit in Afrika. Weltweit hat Großbritannien nun noch
13 Überseegebiete, vor allem im Atlantik und in der Karibik. Auch um
andere britische Territorien gibt es Streit, etwa mit Spanien um Gibraltar und mit
Argentinien um die Falklandinseln.
Der Chagos-Archipel liegt rund 9.500 Kilometer von London entfernt.
Er wurde 1965, drei Jahre vor der
Unabhängigkeit des Inselstaates, von Mauritius abgespalten und blieb so britisches Gebiet. Der Internationale
Gerichtshof in Den Haag und auch die Generalversammlung der Vereinten
Nationen unterstützten den jahrzehntealten Anspruch von Mauritius auf
die Inseln.
Wichtiger Militärstützpunkt wird nicht zurückgegeben
Von der Rückgabe an Mauritius ausgenommen ist die Insel Diego Garcia, die weiterhin unter britischer Kontrolle bleibt. Auf ihr befindet sich ein wichtiger Militärstützpunkt der USA, an welche Großbritannien das Gebiet verpachtet hat. Diego Garcia bleibt der Vereinbarung zufolge noch mindestens 99 Jahre unter britischer Kontrolle.
Das britische Außenministerium betonte, der von den USA und Indien unterstützte Deal werde die internationale Sicherheit schützen und eine potenzielle illegale Migrationsroute schließen. Auch US-Präsident Joe Biden begrüßte die Einigung. Sie sei ein Beweis dafür, dass Diplomatie und Partnerschaft langjährige historische Herausforderungen überwinden könnten. Die gemeinsam mit Großbritannien betriebene Militärbasis spiele „eine entscheidende Rolle in der nationalen, regionalen und globalen Sicherheit“.
Britische Konservative kritisieren Rückgabe
Britische konservative Politiker kritisierten die Vereinbarung hingegen als Ausverkauf
strategischer britischer Interessen. „Dies ist eine gefährliche
Kapitulation, die unser Territorium einem Verbündeten Pekings überlassen
wird“, schrieb der Tory-Abgeordnete und ehemalige Minister Robert Jenrick.
Wie viele afrikanische Staaten arbeitet Mauritius mit der chinesischen Regierung zusammen; auch, weil diese viel Geld zur Verfügung stellt, das nach dem Ende des ausbeuterischen europäischen Kolonialismus benötigt wird.
Die britische Regierung gibt die Souveränität über das ehemalige Überseegebiet des Chagos-Archipels im Indischen Ozean an den Inselstaat Mauritius zurück. Damit können durch den britischen Imperialismus vertriebene Einwohnerinnen und Einwohner der Inseln und ihre Nachfahren nach Jahrzehnten in ihre Heimat zurückkehren.
Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen. Die Einigung beendet die Existenz des sogenannten Britischen
Territoriums im Indischen Ozean, dem letzten Überbleibsel der
britischen Kolonialzeit in Afrika. Weltweit hat Großbritannien nun noch
13 Überseegebiete, vor allem im Atlantik und in der Karibik. Auch um
andere britische Territorien gibt es Streit, etwa mit Spanien um Gibraltar und mit
Argentinien um die Falklandinseln.