Das Discount-Business wächst kontinuierlich, aber neue Mitbewerber bringen die Alteingesessenen unter Zugzwang. Der Markt könnte sich neu ordnen.
Discounter sind gemessen an ihrer Performance der Deutschen Lieblinge. Es gibt kein anderes Geschäftsmodell, das in den vergangenen Jahren seine Umsätze so kontinuierlich steigern und sich so mühelos von den Corona-Jahren erholen konnte wie die „Billigheimer“ – Inflation und Energiekrise zum Trotz oder gerade deswegen.
Dafür bringen die Discounter stationäre Händler und traditionelle Handelsketten zunehmend in die Bredouille. Während Filialisten, Warenhäuser und Co immer mehr Läden schließen oder in die Insolvenz gehen, weiten Non-Food-Discounter ihre Präsenzen in den Innenstädten aus – zumindest meistens. Das Gegenbeispiel ist Primark. Die Iren hatten in der Vergangenheit erhebliche Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt, was weniger am Geschäftsmodell lag, als an hausgemachten Problemen wie u.a. einer Überexpansion und teils zu großen Stores.
Beim Gros der Anbieter, seien es Kik, Takko, Zeeman, NKD, Pepco etc., funktioniert das Konzept aus recht guter Qualität und günstigen Preisen hervorragend.
So konnte Takko im Geschäftsjahr 2023/24 (31. Januar) seine Erlöse um 4 % auf 1,27 Mrd. Euro steigern, in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kletterte das bereinigte Ebitda um 59 % auf 97 Mio. Euro. Dazu beigetragen haben vor allem ein verbessertes Angebot und eine gute Nachfrage, so dass deutlich mehr zum Vollpreis verkauft werden konnte. Ordentlich zugelegt (plus 8,6 %) hat 2023 nach TW-Schätzungen auch Kik. Der Discounter setzte 1,6 Mrd. Euro in Deutschland um und belegt im TW-Ranking der größten Einzelhändler in Deutschland Platz 8 (Seite 94). Zusammengerechnet kamen Kik, Takko, Primark, NKD und Zeeman im vergangenen Jahr in Deutschland auf einen Umsatz von 3,5 Mrd. Euro.