Tuberkulose: WHO warnt wegen fehlender US-Hilfen vor Gefahr zu Händen Millionen Menschen

Die Kürzungen von US-Hilfen für Tuberkuloseprogramme gefährden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit Millionen von Menschenleben. „Ohne sofortiges Handeln ist der schwer erarbeitete Fortschritt im Kampf gegen Tuberkulose in Gefahr“, sagte die Leiterin des Tuberkuloseprogramms der WHO, Tereza Kasaeva. Allein im vergangenen Jahr seien mit dem Programm rund 3,65 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose verhindert worden.

Die USA waren nach Angaben der Organisation bisher für rund ein Viertel der globalen Fördermittel für Tuberkuloseprogramme verantwortlich. Besonders der afrikanische Kontinent sei jetzt von den Kürzungen betroffen, teilte die Organisation mit. Programme zur Bekämpfung von HIV sind den Kürzungen ebenfalls zum Opfer gefallen.

Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf. 2023 wurden nach Angaben der WHO weltweit 8,2 Millionen neue Tuberkulosefälle diagnostiziert. Mit 1,25 Millionen Toten war Tuberkulose zudem die häufigste Todesursache durch einen einzelnen Infektionserreger.

USAID: Ukraine, Äthiopien und Jordanien stark betroffen

Der von US-Präsident Donald Trump beschlossene Stopp der US-Auslandshilfen und die weitgehende Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID sorgen in den Empfängerländern weltweit für Entsetzen. USAID ist die wichtigste amerikanische Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit. Laut den aktuell vorliegenden Daten zur Verteilung der gewährten Hilfen waren 2023 die Ukraine, Äthiopien und Jordanien die größten Empfänger der Hilfen.

Auch an anderer Stelle sorgt der abrupte Finanzierungsstopp für Chaos. So befanden sich medizinische Güter im Wert von Hunderten Millionen US-Dollar auf Schiffen und in Lagerhallen und könnten nicht ausgeliefert werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters im Februar berichtete. Darunter waren beispielsweise Sauerstoff, Tuberkulose- und HIV-Medikamente.

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