
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich zu den jüngsten Entscheidungen von Donald Trump im Amt: „Die Ankündigung des neuen US-Präsidenten, aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auszutreten, bedeutet einen schweren Schlag für den internationalen Kampf gegen globale Gesundheitskrisen. Ohne den Beitrag der USA zur WHO wird es deutlich schwieriger, Ländern zu helfen, die vom Ausbruch von Infektionskrankheiten oder Umweltkatastrophen betroffen sind.“ Viele Programme gegen die Folgen von Hungersnöten, Kriegen und Naturkatastrophen würden über diese Mittel bezahlt. Hunderttausende Menschen, insbesondere sehr viele Kinder, wären gefährdet, sagte Lauterbach.
„Wir werden versuchen, Donald Trump umzustimmen, damit er diese Entscheidung überdenkt“, erklärte Lauterbach in Berlin. „Auch weiterhin werden wir eng mit den USA in globalen Gesundheitsfragen zusammenzuarbeiten. Globale Gesundheitssicherheit liegt im Interesse aller Nationen – auch den USA“, sagte Lauterbach.
Deutschland sei sich als langjähriger Partner der WHO seiner Verantwortung in der globalen Gesundheitspolitik bewusst und habe seine WHO-Beiträge in den letzten Jahren erhöht, sagte Lauterbach, „weil die Stärkung der WHO ein zentraler Pfeiler unseres Engagements für eine sichere und gesündere Welt ist“. Das gelte nicht nur für die Bekämpfung und Vermeidung der nächsten Pandemie, sondern auch für die zunehmenden gesundheitlichen Schäden des Klimawandels, sagte der Gesundheitsminister.
Auch Kanzlerkandidat Robert Habeck (Grüne) ist besorgt: „Ich halte es für ein fatales Signal für die Welt, dass Donald Trump als eine der ersten Amtshandlungen den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hat“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf dem Energiegipfel des „Handelsblatts“ in Berlin. „Das ist der Beginn von historischem Versagen.“
Insgesamt habe sich der Wohlstand der Welt durch den freien Handel deutlich erhöht, auch für ärmere Länder, sagte Habeck. Es gebe auch mehr Zugang zu Wasser, Gesundheit und Bildung. Zölle und andere Handelshemmnisse würden auch wirtschaftliche Güter teurer machen.
Zölle würden die Inflation antreiben, in Amerika und vielleicht auch in Europa, sagte Habeck. „Mittelfristig ist auf einer solchen Handelspolitik kein Segen drauf, wir sollten hoffen, dass die Amerikaner das sehen. Meine Empfehlung ist, dass wir gegenüber Amerika eine ausgestreckte Hand zeigen, aber uns nicht die Hand wegschlagen lassen. Wir sollten nicht in Duckmäusertum verfallen.“