Till Lindemann: Das Ende vom Lied

Am Pfingstsamstag, es war der 27. Mai 2023, vor fast genau
einem Jahr also, schrieb ich um 10.02 Uhr eine Nachricht in den geschlossenen
Slack-Kanal des Kulturressorts von ZEIT ONLINE. Sie lautete (in Auszügen): „Eine
andere Sache, durch Zufall auf Twitter gesehen: Es gibt offenbar eine
Reihe von Frauen, die seit ein, zwei Tagen Vorwürfe gegen Till
Lindemann posten, begonnen hat es mit diesem Foto auf Instagram.
(…) Hab noch kein deutsches Medium gefunden, das darüber berichtet
hätte. Vermutlich nur eine Frage der Zeit.“ 

Letzteres war leicht
vorherzusehen angesichts der Prominenz des Rammstein-Sängers und der Schwere
der zunächst vorgebrachten Vorwürfe gegen ihn. Lindemann hat diese von Anwälten
stets bestreiten lassen und die Berliner Staatsanwaltschaft, die
zwischenzeitlich Ermittlungen gegen Lindemann einleitete
und nach zwei Monaten einstellte,
hat keine Belege für potenziell strafbares Verhalten gefunden. Frauen hatten in
den Enthüllungsberichten von sexuellen Kontakten mit Lindemann im Rahmen von
Konzerten, After-Show-Partys und Hotelbesuchen berichtet und manche sagten, sie
hätten diese Kontakte als gewaltvoll erlebt; manche der Frauen schilderten
auch, sie hätten das Gefühl gehabt, unter Drogen gesetzt worden zu sein. Keine der
Frauen hat in diesen Berichten Lindemann je mit einer möglichen heimlichen Gabe
solcher Substanzen in Verbindung gebracht.

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