Thomas Piketty: Die Mitte ist kaputt

Diese Text ist Teil unseres neuen Ressorts Politisches Feuilleton.

Wenn nicht alles täuscht, wird in Frankreich gerade nicht nur ein neues Parlament gewählt, sondern auch eine über das Land hinausreichende Frage verhandelt: was die Demokratie vor dem Rechtsextremismus rettet. Ist es eine breite Koalition aller anderen, noch so unterschiedlichen Kräfte oder eine neue Polarisierung der Lager, eine Rückkehr des Links-rechts-Gegensatzes?

Mehr als 200 Kandidaten, vor allem linke und liberale, haben sich vor der zweiten Runde der französischen Parlamentswahl zurückgezogen, um sich am kommenden Sonntag nicht gegenseitig die Stimmen wegzunehmen und so eine absolute Mehrheit des Rassemblement National (RN) zu verhindern, der Partei von Marine Le Pen. Das könnte nur der erste Schritt sein: Der deutsch-französische Grünenpolitiker Daniel Cohn-Bendit schlug gerade im Interview mit der ZEIT vor, nach der Wahl müssten, wenn nicht der RN regiert, „die vernünftigen Linken, ehemaligen Macronisten, vielleicht sogar einige Konservative endlich miteinander reden“. Und auch der amtierende Premierminister Gabriel Attal denkt nun laut über eine große Koalition nach.   

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