Thomas Brasch: Mit Konfetti hinauf Thomas Brasch

Im Jahr 1981 erlebte der Schriftsteller und Filmregisseur Thomas Brasch einen Moment prachtvoller Peinlichkeit. Er musste von dem Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß öffentlich den Bayerischen Filmpreis und einen Scheck entgegennehmen und dem Politiker dann die Hand geben. Dessen Nähe war ihm so unangenehm, dass er sich von dem nahezu halslosen Bayern wegbog und streng in die andere Richtung atmete. (Die Szene ist auf YouTube zu besichtigen.) In seiner Dankesrede wies Brasch dann auf den Widerspruch hin, in dem er hier steckte; der bestehe darin, zugleich „subversiver Außenseiter und Komplize der Macht“ zu sein. Der Widerspruch ging mitten durch Brasch hindurch, der eh schon stark zerrissen war: Jahre zuvor hatte er die DDR verlassen, um nun auch im Westen ein Fremder zu sein. Den Preis nahm er mit vorschriftsmäßigem Widerwillen an. Von der Zeremonie fühlte er sich beschmutzt, aber er brauchte halt das Geld (das er ebenfalls verachtete).

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