Zwei Autoren der ZEIT sind am Abend mit dem renommierten Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. ZEIT-Redakteur Martin Spiewak wurde in der Kategorie Meinung für seinen Kommentar Jung, männlich, abgehängt ausgezeichnet, in dem es um das Thema Geschlechtergerechtigkeit geht.
In diesem Jahr vergab die Jury auch einen Preis zum Thema des Jahres „Demokratie unter Druck: Was
uns auseinandertreibt – was uns zusammenhält“. In dieser Kategorie wurde ZEIT-Redakteur Bastian
Berbner für Überall hier
wird 2024 gewählt ausgezeichnet. In dem Beitrag vom Juni 2024 setzte sich Berbner mit der Situation der weltweiten Demokratie auseinander.
Außerdem ausgezeichnet wurde Sophie Sommer in
der Kategorie Bestes lokales Stück für ihren Text Ich spüre noch seine
Hände auf mir in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, ein Artikel über Prostitution von Kindern und Jugendlichen. Thorsten Schmitz und Peter Münch gewannen in der
Kategorie Reportage für 7. Oktober in der Süddeutschen Zeitung, ein Doppelartikel, der von einer palästinensischen und
einer israelischen Familie erzählt. Helmut Frangenberg und Laura Ostenda erhielten
den Preis in der Kategorie Bestes lokales Digitalprojekt für den Podcast Attentat am Blumenstand – Der Angriff auf
Kölns Oberbürgermeisterin und die Gefährdung der Demokratie für den Kölner Stadt-Anzeiger.
Balance zwischen Drama und Dringlichkeit
Regierungssprecher Stefan Kornelius sprach in
seinem Statement als Festredner über die zentrale Rolle der Medien für die
Demokratie: „Ordentlicher Journalismus“ erkläre, ordne ein, mahne und
kommentiere. Es gehe darum, die Balance zu finden zwischen Drama und
Dringlichkeit. Kornelius kritisierte eine aus seiner Sicht oft
aufgebauschte Aufregung. „Viel zu häufig werden Konflikte wahrgenommen
oder gar konstruiert, obwohl der politische Prozess das unbarmherzige
Urteil der Berichterstattung nicht rechtfertigt“, sagte er. In seinen
ersten Monaten im Amt als Regierungssprecher habe er „mindestens zwei,
drei Wellen dieser apokalyptischen Zustandsbeschreibungen über die
deutsche Politik“ wahrgenommen. Kornelius leitete vor seinem Jobwechsel in die Bundesregierung das Politikressort der Süddeutschen Zeitung.
Der renommierte Theodor-Wolff-Preis für
Journalisten und Journalistinnen ist eine Ehrung des
Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und mit
insgesamt 30.000 Euro dotiert. Er erinnert an den
langjährigen Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff
(1868–1943), und wird seit 1962 jährlich verliehen.