Er ist ihr als Feind erschienen, sie hat ihn als dummen Schüler behandelt: Das Schauspiel Frankfurt bringt „Wir haben es nicht gut gemacht“, den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch, auf die Bühne – in all seiner banalen Tragik
Sie haben es nicht gut gemacht: Max Frisch (Sebastian Kuschmann) und Ingeborg Bachmann (Manja Kuhl)
Foto: Felix Grünschloß
Sie träumte von „Wolken voll Zärtlichkeit“, ersann nichts außer der Tiefe des Augenblicks. Sie wollte lieben und geliebt werden. Doch es kam so anders für Ingeborg Bachmann. Nachdem sie, die auratische Schriftstellerin, vier Jahre mit dem Schweizer Dramatiker und Romancier Max Frisch teilte, brach das Band zwischen ihnen.
Über die Gründe gibt ein intensiver Briefwechsel Auskunft, dessen Publikation 2022 kontroverse Reaktionen hervorrief. Die einen betonten den literarischen und biografischen Wert der Dokumente, die anderen sahen auch fünf Dekaden nach dem Tod Bachmanns deren Privatsphäre verletzt. Eine Argumentation, die man nachvollziehen mag, wenn man sich die Dramatisierung des Briefwechsels am Schauspiel Frankfurt anschaut.
Verzweiflung