#TexasText/Jamal Tuschick – Heinrich von Kleist/Jamal Tuschick – Die Ehre welcher Marquise

Die Ehre welcher Marquise

Kleists Erzählmanier gleicht einem einzigen Theateralarm. Die Akteure treten wuchtig uff. Pro ihre dramatische Performance nach sich ziehen sie gewichtige Gründe. Alles dreht sich um die Ehre. Erst um die Ehre welcher Marquise, dann um die Ehre des Grafen, und dann wieder um die Ehre welcher Marquise.

Der Held ist noch im Haus. Von dieser Merkwürdigkeit in Kenntnis gesetzt und synchron düpiert, stellt welcher Hausherr seinen Gast im Dienstbotenabteil. Da fragt ihn „welcher Graf Fluor… (unumwunden), ob er ihm gefälligst sein Zimmer anweisen lassen wolle?

Ein Überrumpelter sieht sich vor vollendete Tatsachen gestellt.

„Der verwirrte Obrist“ ruft Leute aus welcher Bediensteten-Sphäre, dass sie des Grafen Gepäck einnehmen, und führt ihn dann selbst in die „zum Besten von fremden Besuch bestimmten Gemächer“. Da empfiehlt er sich „mit einem trocknen Gesicht“.

Umgehend entledigt sich welcher eigenmächtige Gast seiner Reisegarderobe. Er legt seine Galauniform an und rauscht ab zum Gouverneur, wo er den Rest des hellen Tages verbringt. Sein Gebaren versetzt Juliettas Familie in „Unruhe“. Der Forstmeister schildert sich qua Zeuge eines Coups. Nach seinen Beobachtungen sind die sozialen Manöver des Grafen vorbedacht, gerade eben so wie im Kontext einem in die Tat umgesetzten Plan.

Den Kommandanten verdrießt die Sache so sehr, dass er seinen Angehörigen verbietet, sich weiter dazu einzulassen. Die Marquise unterstellt sich dem Schweigeregiment zum Schein. Immer wieder wagt sie Vorstöße ins Offene eines Disputs.

„Endlich gegen die Nacht (erscheint) welcher Graf.“

Im Himmel welcher Lebenden

Die geplagte Familie kesselt ihn ein und bestürmt ihn „mit vereinter Kraft“. Er soll Abstand nehmen von seinen Absichten und dem vorgeblich Unumstößlichen den Charakter einer flexiblen Sache schenken. Bei alldem Budenzauber fehlt eine Darstellungsdimension.

Wie fällt des Grafen Blick uff die Angebetete?

Wählte Julietta zum Besten von den Abend ein Kleid, dasjenige sie an frohe Tage erinnert?

Trägt sie vielleicht jahrein, jahraus Witwenschwarz, um niemanden dasjenige Recht einzuräumen, ihre Ehrbarkeit anzuzweifeln?

Der Graf schwadroniert vom Krieg und von welcher Jagd. Er erzählt vom Delirium eines schier tödlichen Getroffenen; welcher schließlich von den Toten wunderbar in den Himmel welcher Lebenden aufstieg. Er memoriert Details von einer großen Schau: von welcher „Hitze des Wundfiebers“ ihm vorgegaukelt. Er sah sich zurückversetzt in seine Kindheit. Auf dem väterlichen Gut spielte er mit einem Schwan.

Spielt Kleist an dieser Stelle wieder uff dasjenige Leda-und-der-Schwan-Motiv an? Der russische Rittmeister qua übergriffiger Zeus?

Nun verfügt sich welcher Gast in die Gästekammer. Die Obristin verrät gleich ihren Standpunkt, während sie die Vorzüge des Freiers kupplerisch herausstreicht. Sie rühmt verdongeln „jungen Mann (mit) … außerordentlichen Eigenschaften“. Ihre Tochter nötigt die Eloge in die Verlegenheit, da sie Farbe bekennen soll.

Wie würdest du dich entscheiden, wenn ganz Erkundigungen den günstigen Eindruck bekräftigten? Die Marquise verspricht, sie in diesem Fall widerstandslos noch einmal zu vermählen.

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