Teodor Currentzis: Jung-Siegfried vom Ural

Wie geht es einem Künstler, dessen Kunst im Zuge des Ukraine-Kriegs buchstäblich zwischen die Fronten gerät? Wie geht es einem Musiker, dessen Musik mehr spaltet als vereint, weil sie vielen immer schon zu grell, zu glühend, zu quecksilbrig und zu weltumstürzend war? Wie geht es einem Dirigenten, dem Weggefährten und langjährig vertraute Institutionen die professionelle Freundschaft aufkündigen, weil er ihnen „politisch“ mit einem Mal suspekt ist (ohne dass sie Belege für seine Gesinnung hätten)? Und wie geht es einem Menschen, für den dies alles auf einmal gilt, Tag für Tag für Tag, weil er sich weigert, zu tun, was andere von ihm erwarten, nämlich den Krieg zu verurteilen und Wladimir Putin einen Verbrecher zu schimpfen?

KunstMusik