Die Wahlkommission Tansanias hat Präsidentin Samia Suluhu Hassan mit fast 98 Prozent der Stimmen zur Siegerin der Wahl erklärt. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hatten zuvor zu gewalttätigen Protesten im ganzen Land geführt. Grund dafür war die Ausschließung der größten Oppositionspartei Chadema von der Wahl.
Chadema hatte als Reaktion darauf zu einem Boykott der Wahl aufgerufen. Sie werfen der Regierung Wahlmanipulation vor. Bereits im April war der Parteichef der Oppositionspartei, Tundu Lissu, festgenommen worden. Ihm wird Landesverrat vorgeworfen, weshalb ihm die Todesstrafe droht.
Oppositionspartei berichtet von 700 Toten nach Wahlen
Bei den landesweiten Protesten sind nach Angaben der Opposition etwa 700 Menschen getötet worden. Allein in Daressalam, wo die Regierung ihren Sitz hat, habe es etwa 350 Tote gegeben, teilte Chadema mit. In der Stadt Mwanza am Victoriasee seien mehr als 200 Menschen getötet worden.
Tansanias Außenminister Mahmoud Thabit Kombo wies die Berichte indes zurück. Seine Regierung habe „keine Zahlen“ zu Toten. „Bislang wurde keine übermäßige Gewalt angewendet“, sagte er in einem Interview mit dem Sender Al-Dschasira. „Bis jetzt gibt es keine Zahlen zu getöteten Demonstranten.“
Da ausländische Journalisten weitgehend von der Berichterstattung über die Wahl ausgeschlossen waren und die Kommunikationssperre bereits den dritten Tag in Folge andauert, ist es schwierig, an verlässliche Informationen aus dem Land zu gelangen.