In der syrischen Stadt Aleppo ist es Staatsmedien zufolge zu Kämpfen zwischen Regierungseinheiten und kurdischen Truppen gekommen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete
unter Berufung auf das Innenministerium, zwei Zivilisten seien getötet und
mindestens 15 weitere verletzt worden.
Anwohner berichteten der Nachrichtenagentur dpa, dass schwere Waffen
eingesetzt worden seien. Beide Seiten machten
sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich. Zahlreiche Menschen sollen die Gegend aus Sorge vor
einer weiteren Eskalation verlassen haben. Die staatliche Nachrichtenagentur
berichtete, dass auch ein Rettungswagen unter Beschuss geraten sei.
Nach Angaben der mehrheitlich kurdischen Demokratischen Kräften Syriens
(SDF) hatten regierungsnahe Soldaten einen
Kontrollpunkt angegriffen. Sie bezeichneten den Vorfall als „Eskalation“, die das Leben von Zivilisten und die Sicherheit
der gesamten Stadt bedrohe. Demnach fanden die anhaltenden Gefechte mit Mörsern und schweren
Waffen in den mehrheitlich kurdischen Stadtteilen Scheich Maksud und Aschrafijeh statt.
Waffenruhe gebrochen
Das Verteidigungsministerium in Damaskus wies die Vorwürfe zurück und erklärte, Kämpfer der SDF hätten Stellungen des Militärs angegriffen. Die Armee habe lediglich auf das Feuer reagiert.
Im Oktober hatten die Regierungstruppen und Kurden in der zweitgrößten Stadt des Landes eine Waffenruhe vereinbart. In den beiden Stadtteilen war es wiederholt zu Auseinandersetzungen gekommen. Seit dem Sturz des syrischen Machthabers
Baschar al-Assad im Dezember vergangenen Jahres wird Aleppo von der neuen islamistischen Übergangsregierung regiert. Die beiden Stadtteile Scheich Maksud und Aschrafijeh stehen weiterhin
unter der Kontrolle kurdischer Einheiten.