Die Soldaten des syrischen Machthabers Baschar al Assad haben nach eigener Darstellung Dschihadisten davon abgehalten, in Gebiete nördlich der Stadt Hama zu gelangen. Ein regierungstreuer Kommandeur sprach von einer Gegenoffensive, die Armee habe dabei den Ort Chanasir rund 80 Kilometer südöstlich von Aleppo zurückgewonnen. Er war erst vor kurzem von den Dschihadisten eingenommen worden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Dschihadisten nördlich von Hama. Russische Kampfflugzeuge und Iran-treue Milizen würden die Armee dabei unterstützen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman. Kampfflugzeuge und Hubschrauber seien mehr als 45 Luftangriffe geflogen und hätten Fassbomben abgeworfen. Die Regierungstruppen hätten dabei Vorstöße der Rebellen abwehren können.
Mitte vergangener Woche hatten Kämpfer der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und die Kontrolle über Aleppo übernommen. Hama liegt gut 130 Kilometer südlich von Aleppo.
Die Regierungstruppen und ihre Verbündeten bewegten sich Abdel-Rahman zufolge in Richtung der Stadt Safira, die 25 Kilometer außerhalb von Aleppo liegt und als Tor zu der zweitgrößten Stadt des Landes gilt.
Die sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die von kurdischen Milizen angeführt werden, versuchen laut Abdel-Rahman unterdessen im Nordosten Gebiete zu erobern, die unter Kontrolle der Regierung stehen. In Dair as-Saur lieferten sich Regierungstruppen und deren Verbündeten Gefechte mit SDF-nahen Milizen.
Kampfflugzeuge der US-Koalition hätten in Dair as-Saur Stellungen der Iran-treuen Milizen angegriffen, berichtete Abdel-Rahman weiter. Die sogenannte Internationale Allianz gegen Islamischen Staat wurde 2014 von westlichen und arabischen Staaten gegründet. Die USA haben zwar den Großteil ihrer Soldaten aus Syrien abgezogen, beteiligen sich aber immer noch an den Kämpfen gegen Dschihadisten-Gruppen.