Syrien: SNA-Truppen und Kurden im Norden Syriens vereinbaren Waffenstillstand



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Rebellengruppen wollen neue Regierung bilden

Die Rebellen in Syrien wollen in der Hauptstadt Damaskus nach eigener Aussage schrittweise eine neue Ordnung einkehren lassen und auch eine neue Regierung bilden. "Unsere Kräfte sind fast fertig damit, die Kontrolle in der Hauptstadt zu übernehmen und öffentliches Eigentum zu schützen", teilte die islamistische Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in sozialen Medien mit. "Die neue Regierung wird die Arbeit unmittelbar nach ihrer Gründung aufnehmen." Wie genau diese neue Regierung in Syrien entstehen soll und wer beteiligt sein soll, teilte HTS nicht mit. 

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Nato sieht Mitverantwortung für Assads Verbrechen bei Russland und Iran

Der Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Regierungen in Russland und im Iran für die Vergehen des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad mitverantwortlich gemacht. "Russland und der Iran waren die Hauptunterstützer des Assad-Regimes und teilen die Verantwortung für die Verbrechen, die am syrischen Volk begangen wurden", sagte Rutte. Gleichzeitig seien sie unzuverlässig gewesen und hätten Assad aus egoistischen Gründen fallen lassen, als dieser für sie nicht mehr nützlich gewesen sei.

Rutte rief zugleich die Führer der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) auf, die Rechtsstaatlichkeit in Syrien aufrechtzuerhalten, die Zivilbevölkerung zu schützen und religiöse Minderheiten zu respektieren. Die Nato hoffe auf einen friedlichen Machtwechsel und einen inklusiven, von den Syrern geführten politischen Prozess.

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Staatsbedienstete kommen nicht zur Arbeit, fehlendes Sicherheitspersonal verzögert Hilfslieferungen

Nach der Machtübernahme islamistischer Rebellen in Syrien steht der öffentliche Sektor des Landes Berichten zufolge weitgehend still. Der humanitäre UN-Koordinator in Syrien, Adam Abdelmoula, berichtete, Staatsbedienstete seien nicht zur Arbeit zurückgekehrt und nicht erreichbar. Dadurch entstünden Probleme an Flughäfen, Grenzübergängen, im Außenministerium und bei humanitären Hilfslieferungen.

UN-Mitarbeiter versuchten nach Syrien zu gelangen, sagte er. Sie würden aber durch einen Mangel an Mitarbeitern des Grenzschutzes und im Außenministerium, das Visa vergibt, aufgehalten. Auch medizinische Hilfslieferungen über die WHO verzögerten sich wegen fehlender Mitarbeiter in der zivilen Luftfahrt.

Er schlug deswegen vor, die reguläre Polizei zurückzubringen, um der Bevölkerung Sicherheit zu geben. Auch der öffentliche Sektor sei zu einem völligen und abrupten Stillstand gekommen, die Zukunft ungewiss. "Dies ist ein Land, das 53 Jahre lang eine Regierung hatte, und dann plötzlich sind in der Hauptstadt all jene an der Macht, die von den öffentlichen Medien dämonisiert wurden", sagte Abdelmoula. Die bewaffneten Menschen verängstigten die Bevölkerung.

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Suche nach Gefangenen in unterirdischen Zellen

Rettungskräfte durchsuchen derzeit das Saidnaja-Gefängnis in der Nähe von Damaskus nach Menschen, die sich in unterirdischen Zellen befinden könnten. Die Hilfsorganisation Weißhelme entsandte Teams, um nach möglicherweise noch eingeschlossenen Gefangenen zu suchen. In dem berüchtigten Gefängnis, das 30 Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist und symbolhaft für die Brutalität von Assads Regime steht, sind nach Angaben der Weißhelme auch Spezialisten für das Einreißen von Mauern und das Öffnen von Eisentüren im Einsatz. Begleitet werden sie von Hundestaffeln und medizinischen Helfern.

In Onlinemedien teilen Syrer Fotos von offenbar aus den Verliesen befreiten Gefangenen, um Familien bei der Suche nach vermissten Angehörigen zu unterstützen.

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Israels Vorrücken in besetzte Golanhöhen verletzt laut UN internationales Abkommen

Das Vorrücken der israelischen Armee in die Pufferzone zu Syrien auf den völkerrechtswidrig annektierten Golanhöhen verletzt nach Angaben der UN das zwischen den beiden Staaten geschlossene Abkommen. Nach wie vor sei die israelische Armee an drei Orten in der zuvor entmilitarisierten Zone präsent, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Die UN haben die israelischen Vertreter darauf hingewiesen, dass dies "eine Verletzung des Entflechtungsabkommens von 1974" bedeute.

Israel hatte 1967 im Verlauf des Sechstagekrieges den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richteten die UN eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil der Golanhöhen ein. Dort sind UN-Blauhelme stationiert.

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Türkei strebt laut Erdoğan keine Ausweitung ihres Staatsgebiets an

Die Türkei hat nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdoğan kein Interesse daran, ihr Staatsgebiet nach Syrien auszudehnen. "Die Türkei hat kein Auge auf das Gebiet eines anderen Landes geworfen", sagte Erdoğan nach einer Kabinettssitzung in Ankara. "Das einzige Ziel unserer grenzüberschreitenden Einsätze ist es, unser Heimatland vor Terroranschlägen zu schützen", fügte er mit Bezug auf Angriffe auf kurdisch geführte Streitkräfte im Nordosten Syriens hinzu.

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Seit 2016 hat die Türkei mehrere Offensiven gegen kurdische Kräfte in der Region gestartet. Der Regierung in Ankara zufolge ist das Ziel die Verdrängung kurdischer Kämpfer, vor allem der Kurdenmiliz YPG, die von den USA als Abwehr der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) unterstützt werden. Die Türkei betrachtet die YPG jedoch als verlängerten Arm der in der Türkei als terroristisch eingestuften und verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Erdoğan sagte, die Türkei werde beide Gruppen genau beobachten und ihnen nicht erlauben, die Situation in Syrien auszunutzen

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Antony Blinken sieht "erhebliche Risiken" in Syrien

US-Außenminister Antony Blinken warnt vor einem Wiedererstarken der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien. Zwar biete das Ende des Regimes von Baschar al-Assad eine historische Chance, sagte er in Washington. Es bestünden jedoch auch erhebliche Risiken. So werde der IS die Situation nutzen, um sich neu aufzustellen und sichere Häfen zu schaffen. "Wir werden das nicht zulassen, wie unsere Präzisionsangriffe am Wochenende zeigten."

Das US-Militär griff nach eigenen Angaben am Sonntag IS-Ziele in Syrien an. Die Miliz hatte 2014 große Teile von Syrien und des Irak eingenommen und ein Kalifat ausgerufen. Eine US-geführte Koalition trieb sie 2019 zurück.

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Israel fliegt laut Aktivisten mehr als 100 Luftangriffe

Israel hat Aktivisten zufolge mehr als 100 Luftangriffe auf militärische Ziele in Syrien geflogen. Unter den Zielen befinde sich ein Forschungszentrum, das vom Westen verdächtigt wird, Verbindungen zur Chemiewaffenproduktion in Damaskus zu haben, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. "Israelische Kampfflugzeuge haben heute über 100 Angriffe in Syrien geflogen, darunter auch auf das Forschungszentrum Barsah", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

Rahman sagte, es habe "verstärkte israelische Angriffe" gegeben, um die militärischen Kapazitäten des ehemaligen Regimes zu zerstören. Zu den Zielen gehörten Waffendepots in der östlichen Provinz Deir Essor und in der Nähe des Militärflughafens Kamischli im Nordosten des Landes. Auch Schiffe der syrischen Marine im Hafen Latakia seien zerstört worden.

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Mitglieder im Sicherheitsrat plädieren laut Russland für Bewahrung der territorialen Integrität Syriens

Der UN-Sicherheitsrat hat in New York in einer nicht öffentlichen Sitzung über die Situation in Syrien beraten. "Der Rat war sich mehr oder weniger einig mit Blick auf die Notwendigkeit, die territoriale Integrität und Einheit Syriens zu bewahren, den Schutz der Zivilisten zu sichern und sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe zu der bedürftigen Bevölkerung kommt", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja nach dem Treffen zu Journalisten. Der Sicherheitsrat war auf Antrag Russlands zusammengekommen.

"Alle sind von den Ereignissen überrascht worden, alle, auch die Mitglieder des Rats", sagte Nebensja weiter. "Also müssen wir abwarten, beobachten und bewerten, wie sich die Situation entwickeln wird." In den kommenden Tagen könnte es auch ein Dokument des Sicherheitsrates dazu geben, kündigte Nebensja an. Unter anderem der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, und der Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, hatten die 15 Mitglieder des Rats zuvor über die aktuelle Situation in Syrien informiert.

Es seien unglaubliche Zeiten für das syrische Volk, sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood. "Jetzt konzentrieren wir uns darauf, herauszufinden, wie sich die Situation entwickelt. Kann es in Syrien eine Regierungsbehörde geben, die die Rechte und die Würde der syrischen Bevölkerung respektiert?"

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Auch Italien setzt Asylverfahren für Syrer aus

Angesichts der Lage in Syrien setzt auch Italien vorläufig seine Asylverfahren für Menschen aus dem Bürgerkriegsland aus. Damit folge man dem Beispiel anderer europäischer Partner, teilte die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Zuvor war Meloni mit Ministern in Rom zur Bewertung der Entwicklung der Lage in Syrien zusammengekommen. Auch in Deutschland hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorerst alle Entscheidungen über Asylanträge aus dem arabischen Land gestoppt.

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Islamistische Kämpfer kündigen Liste mit an Folter beteiligten Ex-Beamten an

Der Anführer der siegreichen islamistischen Kämpfer in Syrien hat angekündigt, eine Liste mit an Folter beteiligten Ex-Beamten zu veröffentlichen. Die von den künftigen syrischen Behörden zu veröffentlichende Liste werde "die Namen der ranghöchsten Beamten enthalten, die in die Folterung des syrischen Volkes verwickelt sind", schrieb Abu Muhammad Al-Dschaulani, der Chef der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), im Onlinedienst Telegram.

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Al-Dschaulani fügte hinzu: "Wir werden Kriegsverbrecher verfolgen und verlangen, dass sie von den Ländern, in die sie geflohen sind, überstellt werden, damit sie ihre gerechte Strafe erhalten können." Weiter teilte der HTS-Chef mit: "Wir haben uns verpflichtet, gegenüber denjenigen tolerant zu sein, an deren Händen nicht das Blut des syrischen Volkes klebt, und wir haben denjenigen Amnestie gewährt, die zum Pflichtdienst verpflichtet waren."

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Kämpfer entdecken tote Folteropfer in Krankenhaus

Nach dem Sturz von Baschar al-Assad suchen Angehörige und die islamistischen Milizen weiter nach Vermissten. Der Kämpfer Mohammed al-Hadsch sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Leichenhalle eines Krankenhauses bei Damaskus seien etwa 40 Leichen mit Folterspuren entdeckt worden. Nach Angaben der Vereinigung der Inhaftierten und Vermissten des Sednaja-Gefängnisses handelt es sich vermutlich um Insassen des berüchtigten Gefängnisses, in dem viele Oppositionelle teils über Jahrzehnte festgehalten wurden. 

Beim Öffnen der Leichenhalle habe sich ihm "ein grauenhafter Anblick" geboten, sagte Al-Hadsch. "Etwa 40 Leichen waren aufgestapelt und wiesen Anzeichen grausamer Folter auf." Fotos und Videos zeigen laut AFP in weiße Tücher oder Plastiksäcke gewickelte Leichen, die mit Namen oder Zahlen markiert sind. Einige der Toten waren demnach bekleidet, andere nackt. Al-Hadsch sagte, die Toten seien in ein Krankenhaus in Damaskus gebracht worden, damit sie von ihren Angehörigen identifiziert werden können.

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Israelische Soldaten nähern sich angeblich Damaskus

Israelische Soldaten sollen in die Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus vorgerückt sein. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf syrische Sicherheitskreise, israelische Truppen hätten die Stadt Qatana erreicht, die sich zehn Kilometer östlich einer Pufferzone auf den von Israel besetzten Golanhöhen sowie rund 25 Kilometer südwestlich von Damaskus befindet. 

Von israelischer Seite liegt derzeit keine Stellungnahme vor. Der Sender Sky News berichtet, das israelische Militär habe die Berichte dementiert. 

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Herrmann will keine integrierten Syrer abschieben

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat sich gegen voreilige Abschiebungen von geflüchteten Syrerinnen und Syrern aus Deutschland ausgesprochen. Es gebe "eine ganze Reihe von syrischen Flüchtlingen, die inzwischen bestens integriert sind in diesem Land, die einen Arbeitsplatz haben, die hier gebraucht werden", sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Diese Menschen seien "herzlich eingeladen, hier zu bleiben". Viele von ihnen verfügten ohnehin über einen verfestigten Aufenthaltsstatus oder hätten längst den deutschen Pass erhalten.

Noch wisse man nicht, was von den neuen Machthabern zu erwarten sei,
sagte Herrmann weiter. Daher gelte es zunächst, "die Lage genau zu beobachten". Zudem hätten Geflüchtete aus Syrien aus unterschiedlichen Gründen ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Einige seien vor dem Assad-Regime geflohen, hier sei der Fluchtgrund offensichtlich jetzt entfallen. Andere seien aber vor islamistischem Terror geflohen.

Sollte sich die Lage in Syrien jedoch stabil entwickeln, dann sei es "natürlich auch richtig, Menschen zu helfen, in ihre Heimat zurückzukehren", fügte Herrmann hinzu. Dafür könne es dann "auch finanzielle Unterstützung geben". 

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Mohammed al-Baschir wird geschäftsführender Premierminister Syriens

In einer Fernsehansprache hat sich der bisherige Chef der Rebellenregierung im syrischen Idlib, Mohammed al-Baschir, als geschäftsführender Premierminister der Übergangsregierung vorgestellt. Er sei zum Interimsregierungschef ernannt worden und solle diese Übergangsregierung bis zum 1. März 2025 leiten, teilte Baschir mit.

Baschir hat enge Verbindungen zu der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), die den Sturz des Machthabers Baschar al-Assad und die Machtübernahme in Syrien anführte.

An dem entscheidenden Treffen in Damaskus hatten der Anführer des HTS, Ahmed al-Scharaa, der zuvor unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani auftrat, sowie Minister der bislang amtierenden Regierung teilgenommen. Es soll eine reibungslose Übertragung der Verwaltungsgeschäfte geben.

Al-Baschir stammt aus der nordwestlichen Stadt Idlib, von der aus das HTS seine Offensive gestartet hatte. Berichten zufolge studierte er Elektronikingenieurwesen und islamisches Recht und ist Anfang 40.

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Von der Leyen will zu Syrien-Gesprächen in die Türkei reisen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, zu Syrien-Gesprächen in die Türkei zu reisen. Man werde sich Anfang nächster Woche treffen, um zu besprechen, was die jüngsten Entwicklungen für die Region und darüber hinaus bedeuteten, teilte die EU-Spitzenvertreterin nach einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit. Die territoriale Integrität Syriens müsse gewahrt und die Minderheiten müssten geschützt werden, sagte von der Leyen weiter. 

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Scholz und Erdoğan bezeichnen Sturz Assads als "sehr gute Entwicklung"

Bundeskanzler Olaf Scholz und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben über die Folgen des Sturzes von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien telefoniert. Beide seien sich "einig, dass der Fall des diktatorischen Assad-Regimes eine sehr gute Entwicklung sei", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dem Gespräch.

Es müsse Scholz und Erdoğan zufolge nun darum gehen, dass Syrien eine sichere Heimat für alle Syrer werde, unabhängig von deren ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit. Dazu gelte es auch, die territoriale Integrität und Souveränität zu erhalten. Scholz und Erdoğan wollten auf diese Ziele gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union wie auch der Region hinarbeiten, sagte Hebestreit weiter.

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Israelische Armee: 480 militärische Ziele in Syrien angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Sonntag rund 480 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Die Armee habe einen Großteil der strategischen Waffenlager in Syrien ins Visier genommen und verhindert, dass sie Terroristen in die Hände fallen, hieß es dazu von der israelischen Armee selbst. Zu den Zielen hätten 15 Schiffe der syrischen Marine, Flugabwehrbatterien und Waffenproduktionsstätten in mehreren Städten gezählt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

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USA deuten Zustimmung zu Israels Vorgehen in Syrien an

Die US-Regierung hat signalisiert, mit den israelischen Angriffen auf Militäranlagen in Syrien sowie Israels Einnahme einer Pufferzone auf den Golanhöhen einverstanden zu sein. Es handele sich um dringliche Operationen, "um das zu eliminieren, was sie für unmittelbare Bedrohungen ihrer nationalen Sicherheit halten", sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby in Anspielung auf Israels Militäroperationen. Die USA überließen es Israel, Einzelheiten über seine Einsätze zu nennen. "Sie haben wie immer das Recht, sich selbst zu verteidigen", sagte Kirby mit Blick auf Israel.

Zugleich bekräftigte die US-Regierung ihre Unterstützung für ein Abkommen zwischen Israel und Syrien von 1974, in dessen Rahmen nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 eine Pufferzone zwischen den israelisch besetzten Golanhöhen und Syrien eingerichtet wurde. Israel annektierte 1967 die syrischen Golanhöhen – die Annexion wird außer von den USA international nicht anerkannt.

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Scholz spricht sich gegen vorschnelle Debatte über Abschiebung von Syrern aus

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Debatte über Rückführungen von Syrerinnen und Syrern in ihr Land abgebremst. "Jetzt muss es unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass die Chance, dass dort eine rechtlich sichere Lebensweise möglich ist, dass Demokratie entsteht, dass Menschen unterschiedlicher Religionen gut zusammenleben können, nicht verstreicht", sagte er in der ARD zur Situation in Syrien. Dann werde man sehen, welche Konsequenzen dies habe.

"Vielleicht, wenn es gut geht, werden ja viele von sich aus sagen, dass sie jetzt am Wiederaufbau ihres Landes mit teilhaben wollen", sagte Scholz. Derzeit gebe es aber "erst mal noch eine sehr, sehr gefährliche Situation" in Syrien, sagte er zu Abschiebeforderungen aus Union und FDP nach dem Sturz des Assad-Regimes am Sonntag.

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Weißhelme fordern Informationen über geheime Gefängnisse in Syrien von Assad

Die syrische Zivilschutzorganisation Weißhelme hat die russische Regierung aufgefordert, Baschar al-Assad dazu zu drängen, Informationen zu geheimen Gefängnissen und dort festgehaltenen Menschen herauszugeben. Sie hätten "über einen internationalen Vermittler eine Anfrage an die UNO gerichtet, um Russland aufzufordern, Druck auf Assad auszuüben", teilte die Organisation mit.

Demnach fordern die Weißhelme von Al-Assad, Karten mit den Standorten der geheimen Gefängnisse und Listen mit den Namen der Gefangenen zu übergeben, "damit wir sie so schnell wie möglich erreichen können".

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Trotz der Freilassung Tausender Gefangener durch die islamistischen Kämpfer in Syrien werden Tausende weitere Inhaftierte nach wie vor vermisst. Am Montag waren zahlreiche Menschen zum berüchtigten Saidnaja-Gefängnis nahe Damaskus geströmt, um nach inhaftierten Angehörigen zu suchen. Mitarbeitende der Weißhelme hätten jedoch keine weiteren Häftlinge in dem Gefängnis gefunden, teilte die Organisation mit.

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UN melden Plünderungen humanitärer Hilfsgüter in Syrien

Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es weiterhin Berichte über Plünderungen von humanitären Hilfsgütern in einer Reihe von Gebieten in Syrien, unter anderem in der Hauptstadt Damaskus. Betroffen seien unter anderem Lagerhäuser von UN-Organisationen und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes. "Die humanitäre Lage in ganz Syrien bleibt nach wie vor instabil", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Im Nordosten des Landes seien seit Dienstag 100.000 Menschen aufgrund der Kämpfe in Tal Rifaat und anderen Teilen des Gouvernements Aleppo vertrieben worden. Dujarric sagte, dass die Aufnahmezentren in Tabka und Al-Rakka Berichten zufolge ihre volle Kapazität erreicht hätten und mehr als 200 Orte wie Schulen, Moscheen und Stadien genutzt würden, um Menschen unterzubringen.

UN-Angaben zufolge sind 25 Lastwagen mit UN-Hilfsgütern aus der Türkei in den Nordwesten Syriens gefahren, wo die Lage nun relativ ruhig sei. Alle elf Aufnahmezentren, die in Idlib im Nordwesten für neu vertriebene Familien geöffnet wurden, waren am Montag leer, sagte Dujarric.

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Rebellenführer will Gewalt in Syrien beenden

Syrien steht nach Aussagen des Anführers der Islamistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Dschaulani, kein weiterer Krieg bevor. Die Befürchtung westlicher Staaten, dass die Gewalt auch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad andauern könnte, sei unnötig, sagte er dem Nachrichtensender Sky News. Die Gefahr sei von Al-Assads Regierung und proiranischen Milizen ausgegangen. Nun bewege sich das Land auf Stabilität zu.

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Ver.di warnt vor Rückführungen nach Syrien in großem Stil 

Große Rückführungen nach Syrien seien gegen die Interessen der Menschen und der Arbeitswelt, "zumindest in Teilen in Deutschland“, sagte ver.di-Chef Frank Werneke im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Viele Syrerinnen und Syrer seien auf dem Arbeitsmarkt integriert. Sie arbeiteten etwa im Versandhandel, im Bereich der Zustellung oder in der Pflege. Viele seien ver.di-Mitglieder geworden. Er rate sehr dazu, "mit einem kühlen Kopf“ an die Situation heranzugehen, sagte Werneke. 

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US-Außenministerium stellt Bedingungen für Anerkennung neuer Regierung

Die US-Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden hat eine mögliche Anerkennung einer neuen syrischen Regierung an Bedingungen geknüpft. Anerkennt und unterstützt werde eine Führung in Damaskus, die dem Terrorismus abschwöre, das Chemiewaffenarsenal zerstöre und die Rechte von Minderheiten und Frauen schütze, teilte Außenminister Antony Blinken mit. Die Regierung in Washington sei bereit, mit Gruppen in Syrien und regionalen Partnern zusammenzuarbeiten, um nach dem Sturz des bisherigen Präsidenten Baschar al-Assad einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

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Union fordert Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert weiterhin einen zügigen Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge von der Bundesregierung. Vorrangig abgeschoben werden sollen alle, die "sich nicht integriert haben, also zum Beispiel nach Jahren noch nicht arbeiten", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz der Bild-Zeitung. Auch die FDP verlangt von der Bundesregierung, die Rückführung von Syrern zur Priorität zu machen. Aus der Regierung selbst kommt Kritik an der Debatte.

Lesen Sie mehr zum Thema hier:

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Amnesty International kritisiert Asylstopps für Syrer

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Länder, in denen Asylanträge von Syrerinnen und Syrern derzeit nicht mehr bearbeitet werden, dazu aufgefordert, die Bearbeitung wiederaufzunehmen. "Die Situation in Syrien ist sehr volatil", sagte Eve Gaddie, die Leiterin von Amnesty in der EU. "Fünf Jahrzehnte Brutalität und Repressionen können nicht über Nacht ungeschehen gemacht werden."

So verwies die Organisation darauf, dass derzeit unklar sei, welche bewaffneten Gruppen in welchen syrischen Gebieten die Macht hätten und welchen Charakter ihre Herrschaft haben werde. Zivilisten seien in dem Land weiterhin in Gefahr.

Länder, die der Umsturz in Syrien dazu veranlasst hat, ihre Asylprogramme auszusetzen, würden die Betroffenen daher in noch größere Unsicherheit versetzen, warnte Amnesty. Deren Sicherheit solle bei Asylentscheidungen ausschlaggebend sein und nicht die "fanatische Antiflüchtlingspolitik, die derzeit Europa ergreift". 

Gaddie warnte vor pauschalen Regelungen und rief europäische Länder dazu auf, bei jedem Asylfall die persönliche Situation des jeweiligen Antragstellers zu prüfen. Neben Deutschland haben Amnesty-Angaben zufolge auch Österreich, Belgien, Kroatien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Norwegen, Schweden und Großbritannien Asylentscheidungen entweder ausgesetzt oder angekündigt, einen solchen Schritt zu prüfen. 

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Oppositionskräfte weiten Kontrolle über Syrien aus

Die vom Hajat Tahrir al-Scham-Miliz (HTS) angeführte Opposition weitet offenbar ihren Einfluss in Syrien weiter aus. Ein Reporter des Nachrichtensenders Al Jazeera berichtet aus Damaskus, dass das HTS die östliche Provinz Deir az-Zor unter ihre Kontrolle gebracht haben soll. Das sei wichtig, weil sie nun mit dem Nachbarland Irak verbunden sei.

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Der Großteil der Ostküste – und somit die wichtigsten Einflussgebiete des alten Regimes – seien in der Hand des HTS. Gleichzeitig würde die andere Seite der Opposition, welche vor allem von der Syrischen Nationalen Armee (SNA) angeführt wird, wichtige Gebiete der Kurden im Norden kontrollieren.

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Chamenei sieht USA und Israel hinter Umsturz in Syrien

Das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat die USA und Israel für den Sturz des Assad-Regimes in Syrien verantwortlich gemacht. Der Religionsführer sprach von einem "gemeinsamen amerikanisch-zionistischen Plan", an dem es "keine Zweifel" geben dürfe, wie der staatliche Rundfunk in Teheran mitteilte. 

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Chamenei behauptete weiterhin, Beweise für seine Vorwürfe zu haben, lieferte diese aber nicht. Neben Irans Erzfeinden USA und Israel, welche die "Hauptverantwortlichen" seien, habe auch "eine Nachbarregierung Syriens" eine Rolle bei dem angeblichen Plan gespielt. Damit spielte Chamenei offenbar auf die Türkei an, welche im Norden Syriens militante Aufständische unterstützt.

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Neuer Regierungschef ruft Syrer im Ausland zur Heimkehr auf

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Der neue Regierungschef in Syrien, Mohammed al-Baschir, hat syrische Geflüchtete in aller Welt dazu aufgerufen, in ihr Heimatland zurückzukehren. In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera sagte Al-Baschir, es brauche die Hilfe aller, um Syrien "wieder aufzubauen und auf die Beine zu bringen".

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Laut Al-Baschir, der zunächst bis März die Regierung anführen soll, muss primär die Sicherheit und Stabilität in den Städten Syriens wiederhergestellt werden, damit die Menschen zum normalen Leben zurückkehren können. Er kündigte an, die Sicherheit aller Menschen in Syrien garantieren zu wollen.

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Kurdische Kräfte verkünden Waffenstillstand mit SNA-Truppen 

Von Kurden geführte Kräfte im Nordosten Syriens haben nach eigenen Angaben einen Waffenstillstand mit protürkischen Kämpfern der Syrischen Nationalen Armee (SNA) vereinbart. Dank einer US-Vermittlung habe man sich auf eine Waffenruhe in Manbidsch geeinigt, sagte der Anführer der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), Maslum Abdi. Kämpfer des mit dem SDF verbündeten Militärrats Manbidsch würden sich deshalb "so bald wie möglich aus dem Gebiet zurückziehen". 

Bei Gefechten zwischen dem Militärrat Manbidsch und SNA-Truppen waren in den vergangenen Tagen mehr als 200 Kämpfer getötet worden. Die von der Türkei unterstützten Kräfte hatten vor einer Woche nahe Manbidsch die von kurdischen Truppen kontrollierte Stadt Tal Rifaat sowie einige umliegende Dörfer eingenommen.

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Lennart Jerke

Kurdische Kräfte verkünden Waffenstillstand mit SNA-Truppen 

Von Kurden geführte Kräfte im Nordosten Syriens haben nach eigenen Angaben einen Waffenstillstand mit protürkischen Kämpfern der Syrischen Nationalen Armee (SNA) vereinbart. Dank einer US-Vermittlung habe man sich auf eine Waffenruhe in Manbidsch geeinigt, sagte der Anführer der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), Maslum Abdi. Kämpfer des mit dem SDF verbündeten Militärrats Manbidsch würden sich deshalb „so bald wie möglich aus dem Gebiet zurückziehen„. 

Bei Gefechten zwischen dem Militärrat Manbidsch und SNA-Truppen waren in den vergangenen Tagen mehr als 200 Kämpfer getötet worden. Die von der Türkei unterstützten Kräfte hatten vor einer Woche nahe Manbidsch die von kurdischen Truppen kontrollierte Stadt Tal Rifaat sowie einige umliegende Dörfer eingenommen.

Lennart Jerke

Neuer Regierungschef ruft Syrer im Ausland zur Heimkehr auf

Der neue Regierungschef in Syrien, Mohammed al-Baschir, hat syrische Geflüchtete in aller Welt dazu aufgerufen, in ihr Heimatland zurückzukehren. In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera sagte Al-Baschir, es brauche die Hilfe aller, um Syrien „wieder aufzubauen und auf die Beine zu bringen“.
Der neue Regierungschef Syriens Mohammed al-Baschir. AL ARABIYA TV/Reuters
Syrien ist jetzt ein freies Land, das seinen Stolz und seine Würde wiedererlangt hat. Kommen Sie zurück!

Mohammed al-Baschir, derzeitiger Regierungschef Syriens

Laut Al-Baschir, der zunächst bis März die Regierung anführen soll, muss primär die Sicherheit und Stabilität in den Städten Syriens wiederhergestellt werden, damit die Menschen zum normalen Leben zurückkehren können. Er kündigte an, die Sicherheit aller Menschen in Syrien garantieren zu wollen.

Lennart Jerke

Chamenei sieht USA und Israel hinter Umsturz in Syrien

Das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat die USA und Israel für den Sturz des Assad-Regimes in Syrien verantwortlich gemacht. Der Religionsführer sprach von einem „gemeinsamen amerikanisch-zionistischen Plan„, an dem es „keine Zweifel“ geben dürfe, wie der staatliche Rundfunk in Teheran mitteilte. 
Ajatollah Ali Chamenei in Teheran Ende November. Office of the Iranian Supreme Leader/WANA/Reuters
Chamenei behauptete weiterhin, Beweise für seine Vorwürfe zu haben, lieferte diese aber nicht. Neben Irans Erzfeinden USA und Israel, welche die „Hauptverantwortlichen“ seien, habe auch „eine Nachbarregierung Syriens“ eine Rolle bei dem angeblichen Plan gespielt. Damit spielte Chamenei offenbar auf die Türkei an, welche im Norden Syriens militante Aufständische unterstützt.

Lennart Jerke

Oppositionskräfte weiten Kontrolle über Syrien aus

Die vom Hajat Tahrir al-Scham-Miliz (HTS) angeführte Opposition weitet offenbar ihren Einfluss in Syrien weiter aus. Ein Reporter des Nachrichtensenders Al Jazeera berichtet aus Damaskus, dass das HTS die östliche Provinz Deir az-Zor unter ihre Kontrolle gebracht haben soll. Das sei wichtig, weil sie nun mit dem Nachbarland Irak verbunden sei.
Militärfahrzeug der HTS in Idlib am 1. Dezember. Mahmoud Hassano/Reuters
Der Großteil der Ostküste – und somit die wichtigsten Einflussgebiete des alten Regimes – seien in der Hand des HTS. Gleichzeitig würde die andere Seite der Opposition, welche vor allem von der Syrischen Nationalen Armee (SNA) angeführt wird, wichtige Gebiete der Kurden im Norden kontrollieren.

Alexander Eydlin

Amnesty International kritisiert Asylstopps für Syrer

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Länder, in denen Asylanträge von Syrerinnen und Syrern derzeit nicht mehr bearbeitet werden, dazu aufgefordert, die Bearbeitung wiederaufzunehmen. „Die Situation in Syrien ist sehr volatil“, sagte Eve Gaddie, die Leiterin von Amnesty in der EU. „Fünf Jahrzehnte Brutalität und Repressionen können nicht über Nacht ungeschehen gemacht werden.“

So verwies die Organisation darauf, dass derzeit unklar sei, welche bewaffneten Gruppen in welchen syrischen Gebieten die Macht hätten und welchen Charakter ihre Herrschaft haben werde. Zivilisten seien in dem Land weiterhin in Gefahr.

Länder, die der Umsturz in Syrien dazu veranlasst hat, ihre Asylprogramme auszusetzen, würden die Betroffenen daher in noch größere Unsicherheit versetzen, warnte Amnesty. Deren Sicherheit solle bei Asylentscheidungen ausschlaggebend sein und nicht die „fanatische Antiflüchtlingspolitik, die derzeit Europa ergreift“. 

Gaddie warnte vor pauschalen Regelungen und rief europäische Länder dazu auf, bei jedem Asylfall die persönliche Situation des jeweiligen Antragstellers zu prüfen. Neben Deutschland haben Amnesty-Angaben zufolge auch Österreich, Belgien, Kroatien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Norwegen, Schweden und Großbritannien Asylentscheidungen entweder ausgesetzt oder angekündigt, einen solchen Schritt zu prüfen. 

Simon Sales Prado

Union fordert Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert weiterhin einen zügigen Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge von der Bundesregierung. Vorrangig abgeschoben werden sollen alle, die „sich nicht integriert haben, also zum Beispiel nach Jahren noch nicht arbeiten“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz der Bild-Zeitung. Auch die FDP verlangt von der Bundesregierung, die Rückführung von Syrern zur Priorität zu machen. Aus der Regierung selbst kommt Kritik an der Debatte.

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Eva Casper

Ver.di warnt vor Rückführungen nach Syrien in großem Stil 

Große Rückführungen nach Syrien seien gegen die Interessen der Menschen und der Arbeitswelt, „zumindest in Teilen in Deutschland“, sagte ver.di-Chef Frank Werneke im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Viele Syrerinnen und Syrer seien auf dem Arbeitsmarkt integriert. Sie arbeiteten etwa im Versandhandel, im Bereich der Zustellung oder in der Pflege. Viele seien ver.di-Mitglieder geworden. Er rate sehr dazu, „mit einem kühlen Kopf“ an die Situation heranzugehen, sagte Werneke. 
Ver.di-Chef Frank Werneke. Soeren Stache/dpa/picture alliance

Simon Sales Prado

UN melden Plünderungen humanitärer Hilfsgüter in Syrien

Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es weiterhin Berichte über Plünderungen von humanitären Hilfsgütern in einer Reihe von Gebieten in Syrien, unter anderem in der Hauptstadt Damaskus. Betroffen seien unter anderem Lagerhäuser von UN-Organisationen und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes. „Die humanitäre Lage in ganz Syrien bleibt nach wie vor instabil“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Im Nordosten des Landes seien seit Dienstag 100.000 Menschen aufgrund der Kämpfe in Tal Rifaat und anderen Teilen des Gouvernements Aleppo vertrieben worden. Dujarric sagte, dass die Aufnahmezentren in Tabka und Al-Rakka Berichten zufolge ihre volle Kapazität erreicht hätten und mehr als 200 Orte wie Schulen, Moscheen und Stadien genutzt würden, um Menschen unterzubringen.

UN-Angaben zufolge sind 25 Lastwagen mit UN-Hilfsgütern aus der Türkei in den Nordwesten Syriens gefahren, wo die Lage nun relativ ruhig sei. Alle elf Aufnahmezentren, die in Idlib im Nordwesten für neu vertriebene Familien geöffnet wurden, waren am Montag leer, sagte Dujarric.

Katharina James

US-Außenministerium stellt Bedingungen für Anerkennung neuer Regierung

Die US-Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden hat eine mögliche Anerkennung einer neuen syrischen Regierung an Bedingungen geknüpft. Anerkennt und unterstützt werde eine Führung in Damaskus, die dem Terrorismus abschwöre, das Chemiewaffenarsenal zerstöre und die Rechte von Minderheiten und Frauen schütze, teilte Außenminister Antony Blinken mit. Die Regierung in Washington sei bereit, mit Gruppen in Syrien und regionalen Partnern zusammenzuarbeiten, um nach dem Sturz des bisherigen Präsidenten Baschar al-Assad einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

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Maline Hofmann

Weißhelme fordern Informationen über geheime Gefängnisse in Syrien von Assad

Die syrische Zivilschutzorganisation Weißhelme hat die russische Regierung aufgefordert, Baschar al-Assad dazu zu drängen, Informationen zu geheimen Gefängnissen und dort festgehaltenen Menschen herauszugeben. Sie hätten „über einen internationalen Vermittler eine Anfrage an die UNO gerichtet, um Russland aufzufordern, Druck auf Assad auszuüben“, teilte die Organisation mit.

Demnach fordern die Weißhelme von Al-Assad, Karten mit den Standorten der geheimen Gefängnisse und Listen mit den Namen der Gefangenen zu übergeben, „damit wir sie so schnell wie möglich erreichen können“.

Mitarbeiter der Weißhelme vor dem Saidnaja-Gefängnis am 9. Dezember. Ali Haj Suleiman/Getty Imagesw
Trotz der Freilassung Tausender Gefangener durch die islamistischen Kämpfer in Syrien werden Tausende weitere Inhaftierte nach wie vor vermisst. Am Montag waren zahlreiche Menschen zum berüchtigten Saidnaja-Gefängnis nahe Damaskus geströmt, um nach inhaftierten Angehörigen zu suchen. Mitarbeitende der Weißhelme hätten jedoch keine weiteren Häftlinge in dem Gefängnis gefunden, teilte die Organisation mit.

Sarah Kohler

Rebellenführer will Gewalt in Syrien beenden

Syrien steht nach Aussagen des Anführers der Islamistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Dschaulani, kein weiterer Krieg bevor. Die Befürchtung westlicher Staaten, dass die Gewalt auch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad andauern könnte, sei unnötig, sagte er dem Nachrichtensender Sky News. Die Gefahr sei von Al-Assads Regierung und proiranischen Milizen ausgegangen. Nun bewege sich das Land auf Stabilität zu.
Islamistenführer Al-Dschaulani mit Unterstützern in Damaskus. Abdulaziz Ketaz/AFP/Getty Images

Simon Sales Prado

Scholz spricht sich gegen vorschnelle Debatte über Abschiebung von Syrern aus

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Debatte über Rückführungen von Syrerinnen und Syrern in ihr Land abgebremst. „Jetzt muss es unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass die Chance, dass dort eine rechtlich sichere Lebensweise möglich ist, dass Demokratie entsteht, dass Menschen unterschiedlicher Religionen gut zusammenleben können, nicht verstreicht“, sagte er in der ARD zur Situation in Syrien. Dann werde man sehen, welche Konsequenzen dies habe.

„Vielleicht, wenn es gut geht, werden ja viele von sich aus sagen, dass sie jetzt am Wiederaufbau ihres Landes mit teilhaben wollen„, sagte Scholz. Derzeit gebe es aber „erst mal noch eine sehr, sehr gefährliche Situation“ in Syrien, sagte er zu Abschiebeforderungen aus Union und FDP nach dem Sturz des Assad-Regimes am Sonntag.

Maline Hofmann

USA deuten Zustimmung zu Israels Vorgehen in Syrien an

Die US-Regierung hat signalisiert, mit den israelischen Angriffen auf Militäranlagen in Syrien sowie Israels Einnahme einer Pufferzone auf den Golanhöhen einverstanden zu sein. Es handele sich um dringliche Operationen, „um das zu eliminieren, was sie für unmittelbare Bedrohungen ihrer nationalen Sicherheit halten“, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby in Anspielung auf Israels Militäroperationen. Die USA überließen es Israel, Einzelheiten über seine Einsätze zu nennen. „Sie haben wie immer das Recht, sich selbst zu verteidigen“, sagte Kirby mit Blick auf Israel.

Zugleich bekräftigte die US-Regierung ihre Unterstützung für ein Abkommen zwischen Israel und Syrien von 1974, in dessen Rahmen nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 eine Pufferzone zwischen den israelisch besetzten Golanhöhen und Syrien eingerichtet wurde. Israel annektierte 1967 die syrischen Golanhöhen – die Annexion wird außer von den USA international nicht anerkannt.

Maline Hofmann

Scholz und Erdoğan bezeichnen Sturz Assads als „sehr gute Entwicklung“

Bundeskanzler Olaf Scholz und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben über die Folgen des Sturzes von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien telefoniert. Beide seien sich „einig, dass der Fall des diktatorischen Assad-Regimes eine sehr gute Entwicklung sei“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dem Gespräch.

Es müsse Scholz und Erdoğan zufolge nun darum gehen, dass Syrien eine sichere Heimat für alle Syrer werde, unabhängig von deren ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit. Dazu gelte es auch, die territoriale Integrität und Souveränität zu erhalten. Scholz und Erdoğan wollten auf diese Ziele gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union wie auch der Region hinarbeiten, sagte Hebestreit weiter.

Sarah Kohler

Israelische Armee: 480 militärische Ziele in Syrien angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Sonntag rund 480 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Die Armee habe einen Großteil der strategischen Waffenlager in Syrien ins Visier genommen und verhindert, dass sie Terroristen in die Hände fallen, hieß es dazu von der israelischen Armee selbst. Zu den Zielen hätten 15 Schiffe der syrischen Marine, Flugabwehrbatterien und Waffenproduktionsstätten in mehreren Städten gezählt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 
Eine Forschungseinrichtung des syrischen Verteidigungsministeriums nördlich von Damaskus nach einem mutmaßlichen israelischen Angriff am 10. Dezember. Omar Haj Kadour/AFP/Getty Images

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