Susan Zieger ist Professorin für Englisch an der University of California in Riverside. Kürzlich erschien ihr Buch „Logistics and Power – Supply Chains from Slavery to Space“ bei University of California Press.
DIE ZEIT: Frau Zieger, wann sind Sie zuletzt mit Logistik in Berührung gekommen?
Susan Zieger: Ich würde sagen, dieses Zoom-Gespräch ist Logistik.
ZEIT: Traditionell verbindet man mit Logistik eher Containerschiffe, Lastwagen, Lagerhäuser. Wie bestimmt Logistik unser persönliches Leben?
Zieger: Wenn wir etwas bestellen oder im Geschäft kaufen, sind wir unweigerlich Teil von Lieferketten. Das ist unser häufigster Bezug zur Logistik: mittels des Konsums. Aber wir sind auch als Beschäftigte mit Lieferketten verbunden, etwa wenn wir im Büro einen bestimmten Arbeitsschritt ausführen und die Sache dann an die nächste zuständige Stelle weiterleiten. Lieferketten sind überall um uns herum, sie ziehen sich durch unser Leben hindurch. Versucht man auszurechnen, in wie viele Lieferketten man eingebunden ist, wäre das eine schwindelerregende Aufgabe.