Sudan: Tote und Verletzte unter Angriffen uff Wohnviertel und Märkte im Sudan

Im Bürgerkriegsland Sudan sind nach Behördenangaben mindestens 87 Menschen bei schweren Angriffen auf die Stadt Omdurman getötet worden. Die Regierung des Bundesstaates Khartum teilte mit, Truppen der Miliz Rapid Support Forces (RSF) hätten eine Reihe von Wohnvierteln und Märkten unter Beschuss genommen. Bei Angriffen auf das Wohnviertel Karari starben demnach mindestens 65 Menschen, mehrere Hundert seien verletzt worden. Auch habe eine Granate einen Bus getroffen, was zum Tod aller 22 Insassen geführt habe.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind damit am Montag und Dienstag mindestens 127 Menschen getötet worden, darunter vor allem Zivilisten. Eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Daten von Beamten, Aktivisten und Anwälten kommt auf 176 Tote am Montag und Dienstag.

Beiden Konfliktparteien werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen

Die Regierung des Bundesstaates steht auf der Seite des de-facto-Machthabers Abdel Fattah al-Burhan. Dessen Truppen liefern sich in dem Land mit rund 50 Millionen Einwohnern am Horn von Afrika seit April 2023 einen blutigen Machtkampf mit den paramilitärischen RSF seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo und verbündeten arabischen Milizen. 

Beiden Seiten des Konflikts – aber insbesondere der RSF – werden schwere Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Gewalt und willkürliche Erschießungen von Zivilisten vorgeworfen. Den RSF werden auch ethnische Vertreibungen in der Region Darfur zur Last gelegt. 

Seit Beginn des Machtkampfs sind nach UN-Angaben mehr als zwölf Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als drei Millionen von ihnen in den Nachbarstaaten. Unter diesen Staaten sind Länder wie Südsudan und Tschad, die selbst zu den ärmsten Staaten weltweit gehören. Im Südsudan gibt es zudem derzeit einen Choleraausbruch, unter anderem auch in Renk.

Der Sudan führt laut der Hilfsorganisation International Rescue Comittee (IRC) auch im kommenden Jahr die Liste der Länder mit den schlimmsten humanitären Krisen an. Dort herrsche die größte humanitäre Krise aller Zeiten und zugleich die größte Vertreibungskrise der Welt, wie es in der jährlichen Emergency Watchlist des IRC von 20 Ländern heißt. Das afrikanische Land steuert demnach auf einen verheerenden humanitären Zusammenbruch im Jahr 2025 zu.

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