In der Schweiz sind Gespräche über mehr humanitäre Hilfe und eine mögliche Waffenruhe im Sudan mit nur geringen Zusagen beendet worden. Bis zum Ende der Beratungen nahmen die Regierungstruppen (SAF) nicht direkt an den Gesprächen unter Leitung der USA teil. Die SAF wurden telefonisch einbezogen, lediglich die Gegenseite, die Miliz RSF, schickte eine Delegation.
Der US-Sonderbeauftragte für den Sudan, Tom Perriello, räumte ein, man habe sich mehr Fortschritt in Richtung
einer Waffenruhe in dem ostafrikanischen Land gewünscht. Der dortige Konflikt hält seit April 2023 an, die Bevölkerung leidet unter Gewalt, Hunger und Epidemien.
Bezüglich mehr humanitärer Hilfe haben in der Schweiz letztlich vor allem Expertinnen und
Experten beraten. Sie erreichten die Öffnung eines Grenzübergangs zum Tschad, wodurch Hilfslieferungen für die Not leidende Zivilbevölkerung erleichtert werden sollen. Zurzeit werden diese allerdings zusätzlich durch Überflutungen behindert.
Nach Angaben des Nothilfebüros Ocha der Vereinten Nationen (UN) gelangten seitdem 15 Lastwagen mit Hilfsgütern und Saatgut ins Land. Der US-Sonderbeauftrage Perriello sagte, es gebe Vereinbarungen für die Ausweitung von Hilfslieferungen über mindestens zwei weitere Routen, darunter Port Sudan sowie Sannar im Süden des Landes. Bis dahin hoffe er auf weitere Lieferungen über den Tschad.
Tödlicher Konflikt hält an
Im Sudan gingen während des Treffens die Kämpfe weiter, teilweise stärker als zuvor. Betroffen war unter anderem die Region Al-Faschir in Norddarfur, einem der besonders umkämpften Gebiete. Dort seien mehr als 100 Menschen getötet worden, schrieb Perriello auf X.
Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah Burhan
und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo
seit April 2023 einen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben infolge der Kämpfe getötet. Humanitäre Hilfe erreicht die Menschen bisher nur sehr unzureichend: Die internationale Gemeinschaft beachtet den Konflikt kaum, die Konfliktparteien erschweren Hilfen vor Ort.
Brutales Vorgehen und Krankheiten
Zudem werden den SAF und der RSF weitere schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter sexuelle Gewalt. Laut Perriello haben zumindest die Milizen der RSF einem Verhaltenskodex mit Mindeststandards zugestimmt, an den alle Soldaten gebunden sein sollen.
Durch den Konflikt im Sudan wurden bislang mehr als zehn Millionen Menschen vertrieben, über zwei Millionen flohen in Nachbarländer. Etwa 25 Millionen Menschen im Sudan, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) akut von Hunger bedroht. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es auch Fälle von Cholera, das sudanesische Gesundheitsministerium meldete mehrere Tote.
In der Schweiz sind Gespräche über mehr humanitäre Hilfe und eine mögliche Waffenruhe im Sudan mit nur geringen Zusagen beendet worden. Bis zum Ende der Beratungen nahmen die Regierungstruppen (SAF) nicht direkt an den Gesprächen unter Leitung der USA teil. Die SAF wurden telefonisch einbezogen, lediglich die Gegenseite, die Miliz RSF, schickte eine Delegation.
Der US-Sonderbeauftragte für den Sudan, Tom Perriello, räumte ein, man habe sich mehr Fortschritt in Richtung
einer Waffenruhe in dem ostafrikanischen Land gewünscht. Der dortige Konflikt hält seit April 2023 an, die Bevölkerung leidet unter Gewalt, Hunger und Epidemien.