Streit mit Osage-Indigenen: Auf heiligem Grund

Es ist ein dunkles Kapitel in welcher amerikanischen Geschichte. Vor rund 100 Jahren gab es im Bundesstaat Oklahoma Dutzende Morde an Angehörigen des Osage-Stammes. Die Ureinwohner waren durch Ölfunde hinauf ihrem Reservat zu unverhofftem Wohlstand gekommen, sie galten in jener Zeit sogar qua die reichsten Menschen welcher Welt. Das machte sie zur Zielscheibe skrupelloser Weißer, die versuchten, sich irgendwas von diesem Ölvermögen zu ergaunern, zum Beispiel reichlich Heirat oder ­Vormundschaft, handkehrum selbst mit Gewalt. Dutzende Osage starben, teils unter mysteriösen Umständen, teils war es offensichtlicher Mord.


Christian Schubert

Wirtschaftskorrespondent für jedes Italien und Griechenland.

Diese Verbrechen, die in weiten Teil welcher amerikanischen Bevölkerung in Vergessenheit geraten sind, handkehrum selbst zur Entstehung des FBI qua Bundespolizei beitrugen, hat welcher Regisseur Martin Scorsese in seinem sozusagen dreieinhalbstündigen Kinodrama „Killers of the Flower Moon“ für jedes ein Massenpublikum mit Starbesetzung nacherzählt. Leonardo ­DiCaprio und Robert De Niro spielen zwei welcher Kriminellen, die in vergangener Zeit wegen Mordes verurteilt wurden. Es ist einer welcher Filme mit den meisten Nominierungen für jedes die Oscarverleihung am Sonntag.

Das Trauma wirkt solange bis heute nachher

Das Trauma welcher damaligen Morde wirkt für jedes die Osage solange bis heute nachher. Und sie wahrnehmen sich derzeit nicht nur von Hollywood an ihre Geschichte welcher Ausbeutung erinnert. Seit Jahren liefern sie sich ein juristisches Gefecht mit dem teilstaatlichen italienischen Enel-Konzern, in dem sie diskutieren, ihre Rechte seien missachtet worden. Kürzlich nach sich ziehen sie in dem Streit vereinigen Erfolg errungen, welcher erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Eine Richterin ordnete die Entfernung von 84 Windturbinen an, die Enel hinauf dem Gebiet des Stammes in Oklahoma gebaut hat und betreibt. Nach ihrer Meinung hat sich dies Unternehmen von den Indigenen nicht die nötigen Rechte für jedes dies Windprojekt verschenken lassen. Sollte dieses Urteil Bestand nach sich ziehen, müsste Enel die nicht einmal zehn Jahre alten Turbinen wieder abtragen. Einen Zwangsabriss eines Windparks in dieser Größenordnung hat es in den USA noch nie gegeben.

Die Italiener nach sich ziehen die Kosten zu diesem Zweck hinauf sozusagen 260 Millionen Dollar beziffert, ihnen drohen außerdem Schadenersatzzahlungen an den Stamm, reichlich die in einem weiteren Gerichtsverfahren entschlossen werden soll. Die Enel-Tochtergesellschaft Osage Wind teilte mit, sie werde „zu gegebener Zeit eine Berufung gegen die jüngste Entscheidung furnieren und sich vor Gericht gegen aus unangemessenen Forderungen nachher Schadenersatz wehren“.

Rechtsstreit mit Signalwirkung

Der Rechtsstreit zwischen Enel und den Ureinwohnern hat Signalwirkung weit reichlich die Prärie in Oklahoma hinaus. Das gilt umso mehr in Zeiten welcher Energiewende. Je mehr Alternativen zu fossilen Brennstoffen an Bedeutung Vorteil verschaffen, umso wichtiger könnte die Rolle von indigenen Gruppen in den USA werden. Auf ihrem Land entscheiden sich bedeutende Rohstoffe wie Metalle, die für jedes Batterien in Elektroautos gebraucht werden.

Nach einer Studie des Finanzdienstleisters MSCI sind zum Beispiel 79 Prozent aller Lithium- und 97 Prozent aller Nickelreserven in den USA intrinsisch oder im näheren Umkreis von Indigenenreservaten. Diese Gebiete stillstehen nachher Schätzung des Forschungsinstituts National Renewable Energy Laboratory selbst für jedes sozusagen 8 Prozent des gesamten Windenergiepotentials in den USA. Oklahoma, die Heimat welcher Osage und einiger anderer Stämme, ist so berühmt für jedes starken Wind, dass er sogar im offiziellen Lied des Bundesstaates besungen wird.

In den USA gibt es insgesamt 574 indigene Stämme, die von welcher Bundesregierung renommiert sind. Diese Völker genießen weitgehende Souveränität, oft werden sie Nationen genannt. Sie können sich selbst regieren, Gesetze verabschieden und eigene Steuern erheben, sie die Erlaubnis haben handkehrum zum Beispiel nicht ihr eigenes Geld drucken oder Kriege exemplifizieren. Im Innenministerium welcher Bundesregierung in Washington gibt es eine eigene Behörde, die für jedes Belange welcher Indigenen zuständig ist, dies Bureau of Indian Affairs.


Filmszene aus „Killers of the Flower Moon“ mit Lily Gladstone und Leonardo DiCaprio
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Bild: Apple TV+


Der Streit zwischen dem Osage-Stamm und Enel ist kompliziert, weil es um verschiedene und nicht ganz lukulent definierte Rechte geht. Die Italiener nach sich ziehen 2010 sogenannte „Surface Rights“ erworben, um ihre Turbinen hinauf Osage-Grund zu errichten, dies sind Bodennutzungsrechte, die sich nur hinauf die Erdoberfläche beziehen. Separat davon sind „Mineral Rights“ für jedes den Untergrund, aus diesem Grund Schürfrechte, die den Abbau von Rohstoffen erlauben würden.

Solche Rechte hat Enel nicht gekauft, und die Frage in dem Rechtsstreit ist, ob dies unumgänglich gewesen wäre. Der Energiekonzern betreibt hinauf dem Gebiet keine Rohstoffförderung im eigentlichen Sinne. Um seinen Windpark konstruieren zu können, hat er handkehrum Gestein, Sand und Erde ausgegraben, die Steine hat er dann teils zerkleinert und qua Füllmasse für jedes die Betonfundamente welcher Turbinen verwendet, teils selbst ganz weggeschafft.

Der Streitpunkt ist nun, ob dies wie Bergbau einzustufen ist und den Erwerb entsprechender Rechte erfordert, und dies ist von einzelnen Instanzen unterschiedlich beantwortet worden. Die jüngste Gerichtsentscheidung folgt welcher Osage-Argumentation. Die Richterin schrieb, Enel hätte Rohstoffrechte erwerben sollen, und die „vergangene und fortgesetzte Weigerung, sich vereinigen Vertrag zu beschaffen, stellt vereinigen Eingriff in die Souveränität welcher Osage-Nation dar“.

Der Rechtsstreit läuft seither Jahren

Der Rechtsstreit begann schon 2011, qua welcher Stamm eine Klage einreichte, um dies Projekt zu stoppen. Enel nahm dies zunächst nicht sonderlich zeremoniell und gewann selbst in welcher ersten Instanz. 2013 begann dies Unternehmen mit den Bauarbeiten, 2015 wurden die Turbinen in Betrieb genommen. Aber dies juristische Gefecht lief weiter. Der Energiekonzern vertritt solange bis heute die Auffassung, keine Schürfrechte zu erfordern, andernfalls dürften ja selbst keine Häuser mit Keller oder Swimmingpools gebaut werden. Im Übrigen seien keine Rohstoffe entnommen worden, um sie zurückschauend zu verkaufen.

Carol Conner hat den Streit um die Windturbinen von Anfang an verfolgt. Sie stammt aus dem nahe gelegenen Fairfax, dem Ort, in dem „Killers of the Flower Moon“ spielt, und ihr Mann Joe, ein Osage-Angehöriger, welcher im vergangenen Jahr gestorben ist, hat Vertreter des Stammes zu welcher Klage ermuntert. Sie erzählt, dies Windprojekt sei aus mehreren Gründen hinauf Widerstand gestoßen. Die Turbinen verstellten den Blick hinauf den Horizont, welcher Osage-Indigenen verpönt sei, außerdem seien sie eine Gefahr für jedes die aus Osage-Sicht ebenfalls heiligen Weißkopfseeadler in welcher Region.

Und weil sie an höher gelegenen Orten stünden, sei anzunehmen, dass sie dort Gattin Grabstätten von Osage-Vorfahren berührten, weil es Brauch sei, Angehörige des Stammes hinauf Anhöhen zu begraben. Conner sagt, all dies hätte letztlich kein Hindernis sein sollen, wenn Enel sich um vereinigen Pachtvertrag bemüht hätte, handkehrum welcher Konzern sei von Anfang an „eitel und arrogant“ gewesen.

Ausbeutung des Grundbesitzes ohne Vergütung

Grundsätzlich seien Osage nicht gegen Windenergie. „Sie sind nur dagegen, dass Leckermaul ihren Grundbesitz ohne Vergütung ausbeutet.“ Everett Waller, welcher qua Chef des Osage Minerals Council die Rohstoffaktivitäten des Stammes verantwortet und selbst in dem Kinofilm mitspielt, bejubelte dies jüngste Urteil oppositionell welcher Regionalzeitung „Tulsa World“ qua Sieg für jedes aus Indigenen.

Enel hält es für jedes unklar, zum Abbau welcher Windturbinen gezwungen zu werden. Das Unternehmen sagt, es helfe Oklahoma schließlich, eine zukunftsträchtige Energieproduktion aufzubauen und sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Es engagiere sich selbst für jedes dies örtliche Gemeinwesen und finanziere Schulen in welcher Region. Landbesitzer profitierten von welcher Pacht, die Enel ihnen für jedes die Überlassung welcher „Surface Rights“ bezahle.

Ein Stück weit scheint sich die Enel-Vorhut in Rom handkehrum selbst von dem Projekt in welcher Osage-Region zu distanzieren, denn sie weist darauf hin, es gehe hinauf dies Konto vorheriger Manager. Der heutige Vorstandschef Flavio Cattaneo ist im vergangenen Jahr unter Mitsprache von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ins Amt gekommen und setzt nun Akzente, die sich vom konsequenten Ökokurs seines langjährigen Vorgängers Francesco Starace unterscheiden. Kritiker des früheren Enel-Chefs werfen ihm heute selbst mangelnde Sensibilität im Umgang mit den amerikanischen Ureinwohnern vor.


Alte und neue Energielieferanten: Ölförderanlage in Windturbinen in hinauf dem Land welcher Osage im Bundesstaat Oklahoma.
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Bild: AFP


Pro Enel, dies zweitwertvollste italienische Unternehmen an welcher Mailänder Markt, sind die Vereinigten Staaten ein wichtiger Markt. Die Tochtergesellschaft Enel Green Power verfügt in 14 Bundesstaaten reichlich 63 Wind- und Solarparks. Die Italiener nach sich ziehen rund 3 Milliarden Dollar in dem Land investiert und wollen weiter expandieren. Manche Beobachter halten vereinigen außergerichtlichen Vergleich für jedes vereinigen wahrscheinlichen Ausgang des Konflikts mit den Osage, von entsprechenden Verhandlungen ist bisher handkehrum nichts prestigeträchtig.

Warnung an Unternehmen

Rick Tallman sieht die Gerichtsentscheidung in Oklahoma qua „Weckruf“ für jedes die Energiebranche. Er arbeitet an welcher Colorado School of Mines für jedes ein neues Institut, dies indigenen Gruppen zu mehr Selbstbestimmung rund um ihre Ressourcen verhelfen will. Dieses Center for Native American Mining and Energy Sovereignty vergibt zum Beispiel Stipendien. Die Idee hinter ist es, die technische Expertise von Indigenen zu stärken und sie damit in eine bessere Position zu einfahren, um selbst oder mit Partnern Energieprojekte hinauf ihren Gebieten zu verwirklichen – oder selbst wie nun im Enel-Fall zu bekämpfen.

Tallman meint, in dem Urteil stecke eine Warnung an Unternehmen, wenn sie Projekte hinauf dem Gebiet von indigenen Gruppen verfolgen. Früher sei es gebräuchlich gewesen, im Umgang mit den Stämmen nur dies Nötigste zu tun, handkehrum dies funktioniere heute nicht mehr. Vielmehr sei ein partnerschaftlicher Ansatz geboten, welcher Indigene von Anfang an miteinbeziehe.

Auch in den Überlegungen von potentiellen Kreditgebern für jedes Investitionsvorhaben werde etwaiges Konfliktpotential mit Ureinwohnern eine wachsende Rolle spielen, Unternehmen müssten vorexerzieren, dass sie Unterstützung in welcher Region nach sich ziehen. „Die Welt hat sich verändert“, sagt Tallman. Es gebe heute schon Beispiele für jedes eine gewandelte Mentalität, die hinauf engere Kooperation abzielt, etwa eine Milliardeninvestition in ein Solarprojekt, die dies Energieunternehmen Canigou ohne Rest durch zwei teilbar in Colorado im Verbund mit einem dort beheimateten Stamm von Ute-Indigenen angekündigt hat.

Tallman meint, Investitionen in zukunftsträchtigen Märkten für jedes umweltfreundliche Energien seien eine mächtig wirtschaftliche Chance für jedes die Indigenen in den USA. Sie wären umso willkommener, weil Indigenen unter allen größeren ethnischen Gruppen die höchsten Armutsquoten nach sich ziehen, obwohl ihnen so viel Land gehört. Auch vom einstigen Reichtum welcher Osage ist nicht ohne Maß viel übrig geblieben.

Zuvor gehörte dies Land den Cherokees

Sie waren zu Wohlstand gekommen, weil sie ihr ölreiches Land 1870 den Cherokees abgekauft nach sich ziehen. Heute werden in welcher Gegend nicht mehr so große Mengen Öl ­gefördert wie früher, von dort sind die sogenannten „Headrights“, die den Stamm einst ins Visier von Verbrechern gebracht nach sich ziehen, nicht mehr schätzungsweise so viel wert. Diese Headrights berechtigen ihre Inhaber zu einer vierteljährlichen Zahlung aus dem Einkommen, dies welcher Stamm mit Öl und anderen Ressourcen erzielt.

Sie wurden im Rahmen eines 1906 verabschiedeten Gesetzes an die in vergangener Zeit 2229 registrierten Osage-Indigenen vergeben. In den Jahren, qua die Morde passiert sind, wurden für jedes jedes Head­right aus drei Monate oft um die 3000 Dollar ausbezahlt, dies wären inflationsbereinigt heute mehr qua 50.000 Dollar.

Die jüngste Zahlung in diesem Jahr lag im Kontext 4835 Dollar. Wie Carol Conner erzählt, sind Headrights selbst oft im Laufe welcher Zeit durch Vererbung zwischen mehreren Personen aufgeteilt worden, weshalb viele Osage heute nur vereinigen Bruchteil des Auszahlungsbetrags bekommen. „Es ist nicht genug, um jemanden zu diesem Zweck umzubringen“, sagt Conner. Umso mehr könnte den Osage ein lukrativer Vergleich mit Enel gelegen kommen.

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