Store des Tages Frühjahr 2025: Breuninger startet in Hamburg

Breuninger eröffnet im Hamburger Überseequartier.

Mit einjähriger Verspätung eröffnet der Stuttgarter Multibrand-Händler als Ankermieter im neuen Überseequartier in Hamburg. Es ist das 13. Breuninger-Haus und nach Stuttgart, Düsseldorf und München das vierte Flaggschiff des Unternehmens.

Und es ist offenkundig ein Projekt, das das Stuttgarter Unternehmen seit langem umtreibt. So erzählt Henning Riecken, der das Hamburger Haus als Geschäftsführer leitet, gern wie er vor acht Jahren ins Unternehmen kam. Schon damals habe es immer geheißen, das Breuninger nach Hamburg gehe. Aufgrund der Verzögerung im Bau des neuen Westfield Überseequartiers dauerte es dann zwar doch etwas länger als geplant, doch am Dienstagnachmittag öffnet Breuninger erstmals seine Türen für die Hamburger Kundinnen und Kunden und jene von außerhalb.
13.000m² verteilt auf drei Etagen bespielt der neue Store, zu betreten entweder über einen eigenen Eingang zur Straße hin, unmittelbar hinter dem U-Bahn-Aufgang. Oder man betritt den Store direkt aus dem Westfield Shoppingcenter.
So oder so finden sich die Besucher im Erdgeschoss wieder, gestaltet mit grauen Terrazzofließen und grauen Betonstehlen. Eine ruhige Kulisse für die kräftigen Farbakzente im Ladenbau und der Shop-in-Shops. Beispielsweise der Fläche des Schmuckanbieters Glambou in Rosé und Jadegrün. Wer möchte, kann sich nebenan bei Saboteur in einer gläsernen Kabine gleich ein Piercing stechen lassen.

Mittwoch-Masterclasses in der Beauty-Abteilung

Möglicherweise größeren Anklang als dieser ausgewählte Service dürfte dagegen die angrenzende Beauty-Abteilung finden. Die Hälfte der 660m² großen Fläche ist Nischendüften vorbehalten. Für die Beauty-Anwendungen stehen drei Kabinen bereit, die allerdings Treatments von bestimmten Marken wie u.a. La Mer, Dr. Barbara Sturm oder Barbor vorbehalten sind.

Neben den klassichen Schönheitsanwendungen sind jeden Mittwoch Events im Beauty-Bereich geplant. Von Masterclasses bis hin zum Meet&Greet Beauty-Unternehmerinnen.

TW Podcast: Moin Hamburg! Wie Breuninger den Norden aufmischen will

Schuh und Service

Die andere Hälfte des Erdgeschosses ist Schuhen und Taschen vorbehalten. Die Fläche für Damenschuhe unterteilt sich in Klassik, Luxus und eine großzügige Sneaker-Fläche. Wie im ganzen Haus wird auch in der Damenschuhabteilung großen Wert auf die Lesbarkeit der Flächen gelegt: So werden Designerbrands vor messingfarbenen Regalen und Rückwänden präsentiert, in kleinen, intimen Nischen. Wohin gegen die Sneaker großzügig und offen, zentral neben der Rolltreppe platziert sind. Ein Turm aus Plexiglaswürfeln ist zugleich Warenträger und Eyecatcher. Wie in den anderen Häusern, etwa Stuttgart, können Kundinnen an Touchscreens ihre Größe bestellen, die Warenverfügbarkeit prüfen oder gleich ein Paar zu sich nach Hause ordern.

Lokalkolorit in der Womenswear

Die Rolltreppe hinauf vorbei an den mit Spiegeln im Mosaikstil verkleideten Steelen geht es in die Damenabteilung. Wie bereits im Erdgeschoss wird auch hier die Premiumwelt rund um Brands wie Luisa Cerano, Riani und Co. sowie Contemporary Brands wie Sandro und Maje aufgebaut. Hamburger Marken wie Iris von Arnim und Closed bekommen Raum, ebenso die lokalen Labels SoSue und Aylin Koenig. Viel Tageslicht fällt in die Räume. Die Glasfronten des Gebäudes sind offen. An der einen Seite blickt die Kundin aus einer Sitzgruppe ins Quartier. An der anderen Seite geht der Blick über Warenständer und Büsten direkt auf die Elbphilharmonie.

Eine Etage höher wartet die Menswear mit Klassikern und Brands wie NN.O7, Profumo, Samsoe Samsoe und Carhartt auf. Neben der Klassik-Abteilung mit großem Boss-Shop findet sich das Änderungsatelier. Dafür konnte ein lokaler Schneider gewonnen werden, der sein eigenes Geschäft für Breuninger aufgegeben habe. Innerhalb von einer Woche könne jedes Kleidungsstück bei b.tailored – wie der Service gebranded ist – geändert werden. Auch Schuhe könnten im gleichen Zeitraum neu besohlt werden. Wie auch im Münchner Store ist das Atelier bewusst offen gestaltet. Werte wie Handwerklichkeit und bis zu einem gewissen Maße wohl auch Nachhaltigkeit durch den Repair-Service sollen so transportiert werden.

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Special Service mit Blick

Der Blick auf die Elbphilharmonie dürfte auch das Highlight in der größten der drei Shoppingsuites sein. Special Service heißt bei Breuninger der Private Shopping-Bereich, der auch im Hamburger Store nicht fehlt. In dem mit hellen Holzlamellen verkleideten Separée können Kundinnen und Kunden private Shoppingtermine buchen. Den Blick auf die Elbphilharmonie gibt es dabei nicht nur in der Private Shopping-Lounge, sondern auch im Kundenservice-Bereich. Der bekommt auch im Hamburger Store viel Platz mit eigenen Umkleidekabinen für Click&Collect-Kunden und Countern für die BreuningerCard-Kunden. Exklusiv in Hamburg gibt es die Breuninger-Moments. Ein Concierge Service, der für Kunden Events zusammenstellt. Etwa ein Besuch in der Elbphilharmonie, mit der Breuninger kooperiert.

Diskussion in der Stadtgesellschaft

„Wir sind kein Filialist, wir sind ein lokaler Player“, sagte Breuninger-CEO Holger Blecker. Ein Player, der von der Stadtgesellschaft insbesondere als Teil des neuen Shoppingcenters Überseequartier teilweise noch kritisch beäugt wird. Händler in der Innenstadt fürchten Umsatzverluste durch das neue Quartier, Kundinnen und Kunden würden entweder die Innenstadt oder in die Hafencity kommen. Eine These, der man bei Breuninger nicht zwingend folgt.

„Wir sehen uns als Teil der Innenstadt und bringen mehr Zentralität nach Hamburg“, sagt Henning Riecken, Geschäftsführer des Hamburger Hauses. Breuninger traut der gebürtige Kieler eine Reichweite bis weit in den Norden, bis nach Lübeck, Flensburg und in seine Heimatstadt zu. Mit einer Kampagne unter dem Titel „Moin Hamburg“ mit sechs Hamburger Lokalgrößen will Breuninger in den Wochen rund um das Opening auf sich aufmerksam machen und Kunden gewinnen.

Um Mitarbeitende musste Breuninger hingegen kaum buhlen. Spätestens durch die Out of Home-Kampagne vor dem Start in Hamburg, seien die meisten auf Breuninger als Arbeitgeber aufmerksam geworden. Der erste Mitarbeiter habe gerade sein einjähriges Jubiläum gefeiert – ohne je auch nur einen Fuß in den Store gesetzt zu haben.

Aufgrund der Verzögerungen auf der Westfield-Baustelle musste auch Breuninger seine geplante Eröffnung mehrmals verschieben. Die Mitarbeitenden habe man allerdings fast alle weiter an Bord halten können, versichtere Henning Riecken im TW Podcast. Ein Teil sei gerade in der Weihnachtszeit in anderen Häusern eingesetzt worden, einige seien in Kurzarbeit gegangen. Während der Wartezeit habe man immer Kontakt gehalten, Breuninger organisierte Team Meetings und Feste. Das größte aber dürfte die Openingfeier am heutigen Nachmittag sein.

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