Statistisches Bundesamt: Zahl dieser Unternehmensinsolvenzen erneut spürbar gestiegen

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im Oktober noch stärker gestiegen als in den Vormonaten. Im vergangenen Monat nahmen die bei den Amtsgerichten beantragten Regelinsolvenzen um 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im September hatte dieser sogenannte Schnellindikator bei 13,7 Prozent gelegen. Im August, für den nun endgültige Ergebnisse vorlagen, beantragten 13,4 Prozent mehr Unternehmen Insolvenz als im Vorjahreszeitraum.

Bei den Ergebnissen des Statistikamtes ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt laut der Behörde in vielen Fällen annähernd drei Monate davor, weshalb bislang lediglich die Zahl für August endgültig ist. In diesem Monat beantragten demnach 1.764 Unternehmen Insolvenz. 

Die Forderungen der Gläubiger betrugen rund 2,4 Milliarden Euro, im Vorjahresmonat waren es 1,8 Milliarden Euro gewesen. Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im August 5,1 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei, gefolgt vom Gastgewerbe.

Experte spricht von „bedenklicher“ Zahl an Insolvenzen

„Immer mehr Unternehmen geht die Luft aus. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt bedenklich weiter“, warnte der Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Marc Evers. „Insbesondere im Osten melden die Unternehmen Probleme. Fast jeder zweite hier ansässige Betrieb berichtet von finanziellen Schwierigkeiten, gegenüber 41 Prozent in Deutschland insgesamt.“

Bei den Verbraucherinsolvenzen gab es im August 5.672 Fälle. Das waren im Vergleich zum Vorjahresmonat 2,9 Prozent weniger.

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