Staatsbesuch in China: Wladimir Putin will mehr Energie nachher China liefern

Russlands Präsident Wladimir Putin will die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China vor allem in Energiebereich weiter ausbauen. Das kündigte er am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in China an. 

„Russland ist bereit und in der Lage, die chinesische Wirtschaft, Unternehmen, Städte und Dörfer kontinuierlich und zuverlässig mit ökologisch sauberer und erschwinglicher Energie, Strom und Wärme zu versorgen“, sagte Putin bei der Eröffnung einer russisch-chinesischen Messe in der Stadt Harbin. Er sei sicher, dass die strategische Allianz der beiden Länder im Energiebereich weiter gestärkt werde. Auch sei Russland entschlossen, „die bilaterale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hochtechnologien und Innovationen konsequent zu vertiefen.“

China profitiert vom Russlands Rückzug aus europäischer Wirtschaft

Konkret will Russland eine neue Gaspipeline durch die Mongolei nach China bauen. Eine entsprechende Vereinbarung kündigte Vizeregierungschef Alexander Nowak am Donnerstag an. Die Leitung mit dem Namen Kraft Sibiriens 2 soll eine Kapazität von 50 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben – fast so viel, wie durch die Leitung Nord Stream 2 für den Export nach Europa fließen sollte. Über die schon bestehende Pipeline Kraft Sibiriens sind im vergangenen Jahr 22,7 Milliarden Kubikmeter Gas nach China geflossen.

Nach seinem Angriff auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hatte Russland mit
den EU-Ländern seinen bislang wichtigsten Absatzmarkt für
Energieexporte verloren. Seitdem ist der russische Energiesektor abhängiger von
China geworden, das seinerseits von den gesunkenen Preisen für
russisches Öl und Gas profitiert. Der gemeinsame Handel hat sich dadurch
stark erhöht und erreichte im vergangenen Jahr nach chinesischen
Angaben ein Volumen von 220 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021, als das Handelsvolumen nach russischen Angaben umgerechnet 136 Milliarden Euro betrug.

Dazu trugen neben den russischen Energieexporten auch russische Technologieimporte aus China bei. Nach dem Rückzug westlicher Hersteller vom russischen Automarkt wurden sie zu großen Teilen von chinesischen Herstellern ersetzt. In den Bereichen Fahrzeugbau und Landwirtschaft hofft Russland ebenfalls auf eine weitere Vertiefung der Handelsbeziehungen zu China. Diese wuchsen in den vergangenen beiden Jahren vor allem in eine Richtung: So stiegen Chinas Exporte nach Russland 2023 um knapp 47 Prozent, die russischen Exporte nach China hingegen nur um 13 Prozent.

US-Sanktionen belasten chinesisch-russischen Handel

Allerdings gingen die chinesischen Exporte nach Russland im März und April zurück. Grund dafür sind US-Sanktionen gegen Banken, die Russland bei der Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine unterstützen. Die USA kritisieren die chinesischen Geschäfte mit Russland: China könne nicht „gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen“, sagte jüngst der Sprecher des Außenministeriums in Washington. Bessere Beziehungen zu den USA und Europa seien für China nicht möglich, wenn es zugleich „die größte Bedrohung für die europäische Sicherheit in einer langen Zeit anheizt“. 

Die USA stören sich dabei nicht nur am Volumen des Handels zwischen Russland und China, sondern auch an den konkreten Gütern, die chinesische Unternehmen nach Russland liefern. Dabei soll es sich um sogenannte Dual-Use-Güter handeln, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Das Handelsvolumen zwischen China und den USA betrug 2022 nach US-Angaben umgerechnet knapp 700 Milliarden Euro, ähnlich groß ist das Handelsvolumen zwischen China und den EU-Ländern – insgesamt also fast siebenmal größer als der russisch-chinesische Handel.

Russlands Präsident Wladimir Putin will die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China vor allem in Energiebereich weiter ausbauen. Das kündigte er am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in China an. 

„Russland ist bereit und in der Lage, die chinesische Wirtschaft, Unternehmen, Städte und Dörfer kontinuierlich und zuverlässig mit ökologisch sauberer und erschwinglicher Energie, Strom und Wärme zu versorgen“, sagte Putin bei der Eröffnung einer russisch-chinesischen Messe in der Stadt Harbin. Er sei sicher, dass die strategische Allianz der beiden Länder im Energiebereich weiter gestärkt werde. Auch sei Russland entschlossen, „die bilaterale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hochtechnologien und Innovationen konsequent zu vertiefen.“

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