Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II: Westminster Abbey öffnet Türen für Trauergäste

Zehn Tage dauerte die offizielle Staatstrauer nach dem Tod von Queen Elizabeth II, mit dem heutigen Tag geht sie zu Ende: Geplant ist das wohl größte Staatsbegräbnis in der Geschichte Großbritanniens – und einer der größten Polizeieinsätze. In mehreren Prozessionen soll der Sarg der Königin nach der offiziellen Trauerfeier in Westminster Abbey ins rund 35 Kilometer entfernte Schloss Windsor gebracht werden. Dort soll die Queen am Abend im engsten Familienkreis beigesetzt werden.

Neben Hunderttausenden Britinnen und Briten entlang der Route, die sich von ihrer Königin verabschieden wollen, werden auch zahlreiche internationale Staatsgäste in London erwartet. So sind etwa US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender angereist. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen werden erwartet. Russland hat hingegen keine Einladung erhalten.

In unserem Liveblog zu Trauerfeier und Staatsakt halten wir Sie heute den ganzen Tag über auf dem Laufenden.

  • 9/19/20228:05:00 AM
    Supermärkte schließen – Gerichte setzen Verhandlungen aus

    Noch schnell eine Packung Minzgebäck, Tee oder Butter für die Scones, bevor es für einige Stunden vor den Fernseher geht? Nun, das wird nicht möglich sein. Die britischen Supermärkte schließen heute für einige Stunden.

    Und während die Fashion Week alle geplanten Schauen für heute abgesagt, Partys verkleinert und sonstige Events verlegt hat, müssen viele Untersuchungshäftlinge möglicherweise Monate auf ihre nächste Anhörung warten. Landesweit verschieben Gerichte Verhandlungen; es sollen nur noch besonders dringende Fälle wie Entscheidungen über Haftbefehle gefällt werden. 

    Die Richter sprachen dem neuen König Charles übrigens ihr Beileid aus und versicherten, ihm „mit demselben Engagement und Stolz zu dienen“ wie zuvor seiner Mutter.

  • 9/19/20228:00:35 AM
    Dudelsackspieler beendet Zeremonie nach Willen der Queen

    Die Trauerfeier in der Westminster Abbey wird mit traditioneller Dudelsackmusik enden – ganz so, wie es der ausdrückliche Wunsch von Elisabeth II. war. So werde ihr persönlicher Dudelsackspieler Major Paul Burns das Klagelied Sleep, Dearie, Sleep spielen, während die Trauergemeinde aufstehe und der Sarg aus der Westminster Abbey gebracht werde, berichteten britische Medien. 

    Wie bereits ihre Mutter liebte Elisabeth II. Musik aus dem Dudelsack. Die Königin hatte die Trauerfeierlichkeiten für ihr Begräbnis selbst mitgeplant und einige persönliche Akzente gesetzt. 

  • 9/19/20227:57:00 AM
    Eine ideale Monarchin

    Vorbild sein – dieser Anspruch prägte die sieben Jahrzehnte währende Regentschaft der verstorbenen Königin wie kein anderer. Dafür gab sie Vieles auf und bestieg 1952 im Alter von nur 26 Jahren den Thron. Ein Rückblick in Bildern:

  • 9/19/20227:54:31 AM
    Erzbischof von Canterbury ruft zu Gebet auf

    In einer Botschaft über den Nachrichtendienst Twitter hat Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, zum gemeinsamen Gebet im Gedenken an die Queen aufgerufen. Die heutige Predigt von Welby wird wohl zum Herzstück des Staatsbegräbnisses und von vielen Millionen Menschen verfolgt. 

    Welby hält seit fast zehn Jahren das höchste geistliche Amt der anglikanischen Kirche in England inne. Er selbst leitet nicht den Trauergottesdienst, sondern David Hoyle, Dean of Westminster. Mit seiner Predigt kann Welby aber inhaltliche Akzente setzen. 
  • 9/19/20227:42:12 AM
    Westminster Abbey öffnet Türen für erste Trauergäste

    Bereits drei Stunden vor Beginn des Staatsbegräbnisses haben erste Trauergäste den Eingang der Westminster Abbey in London passiert. Mitglieder der King’s Guards marschierten zuvor in die Kirche und stationierten sich am Tor. Einer der ersten Gäste, die die Westminster Abbey betraten, war das britische Kabinettsmitglied Nadhim Zahawi. Um zwölf Uhr beginnt dann der Trauergottesdienst. Es werden etwa 2.000 Gäste erwartet, darunter zahlreiche Staatschefs.

  • 9/19/20227:30:21 AM
    Hommage an die Queen in ParisAuch der Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in der französischen Hauptstadt erweist der Queen die letzte Ehre: Die nach dem britischen Monarchen Georg V (Regierungszeit: 1910 bis 1936) benannte Pariser Metrostation wird für den Tag des Staatsaktes in London in „Elizabeth II“ umbenannt. Das teilte die RATP-Group auf Twitter mit: 
  • 9/19/20227:28:55 AM
    Zugverbindung nach Windsor gestört

    Mehrere Zugstörungen dürften den Weg nach Windsor für zahlreiche Trauernde erschweren. So waren Zugverbindungen zwischen der Londoner Station Paddington und dem westlich von London gelegenen Slough wegen eines Oberleitungsschadens am Morgen blockiert, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. 

    Die Station Slough liegt in unmittelbarer Nähe zu Windsor, wo am Nachmittag getrauert wird. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA ist auch der Weg von einem Londoner Flughafen in die Innenstadt betroffen. 

  • 9/19/20227:23:00 AM
    Als die Queen die Regeln brach

    Sie galt als Paradebeispiel einer Würdenträgerin, die sich ganz dem Amt unterordnete. Doch ganz, ganz selten brach auch Königin Elisabeth einmal mit dem strengen Korsett der Monarchinnenpflichten. Meine Kolleginnen Lena Baumann, Berit Dießelkämper, Laura Sophia Jung und Sara Tomšić haben aus der Jahrzehnte währenden Regentschaft der Queen immerhin sieben solcher Momente zusammengetragen. Mit dabei: Lady Di, Michelle Obama und 007.

  • 9/19/20227:22:00 AM
    Bank Holiday – nicht nur in Großbritannien

    Heute haben alle britischen Schülerinnen und Schüler frei, fast niemand muss zur Arbeit gehen. Der Tag des Staatsbegräbnisses ist Feiertag in England, Schottland, Wales, Nordirland — und Kanada.

    Die Queen war nominell auch hier das Staatsoberhaupt. Premierminister Justin Trudeau hatte deshalb diesen Extrafeiertag angekündigt. Offen war indes lange noch eine entscheidende Frage: Bekommen alle frei oder nur die staatlichen Angestellten?
  • 9/19/20227:21:20 AM
    Trauernde müssen sich auf Regen einstellen

    Der Morgen bleibt trocken, doch heute Nachmittag soll es in Windsor leichte Schauer geben. Das teilte die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf das Wetteramt mit. Ab 13 Uhr bestehe eine geringe Regenwahrscheinlichkeit. Darauf müssen sich nun König Charles III., die Mitglieder der Königsfamilie sowie alle Trauernden bei der heutigen Zeremonie einstellen. Am Nachmittag wird der Sarg in Windsor erwartet. 

  • 9/19/20226:54:15 AM
    Trudeau verteidigt System der parlamentarischen Monarchie in Kanada

    Am Rande der Trauerfeierlichkeiten hat sich Kanadas Premierminister zum Verbleib seines Landes im britischen Commonwealth geäußert. Das politische System biete eine „außergewöhnliche Stabilität“, sagte Justin Trudeau dem Sender BBC Radio 4. „Wir haben einen außergewöhnlichen Generalgouverneur, der das Beste der Kanadier verkörpert, und wir haben eine Krone, die, manchmal aus bequemer Entfernung, überwacht, was passiert.“ Zuletzt hatte in Umfragen allerdings gut die Hälfte der Einwohner angegeben, die Staatsform ändern zu wollen.
  • 9/19/20226:37:38 AM
    Als letzte Frau am Sarg der Queen

    Und plötzlich wollen dich alle interviewen: In dieser Situation hat sich Chrissy Heerey heute früh wiedergefunden. Sie war die letzte aus der Schlange der Wartenden, die noch in Westminster Hall am Sarg der Queen vorbeigehen durfte
    Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich Heerey am frühen Montagmorgen vor dem geschlossenen Sarg verbeugte. „Ich war die letzte Person, die der Queen ihren Respekt erwiesen hat, und es hat sich wie ein echtes Privileg angefühlt, dies zu tun“, sagte die Mitarbeiterin der Royal Air Force. „Es ist einer der Höhepunkte meines Lebens.“
  • 9/19/20226:22:00 AM
    Die Macht der Krone

    70 Jahre Königin Elisabeth: Die Amtszeit der verstorbenen Queen prägte eine Ära, ein Großteil der Britinnen und Briten hatten nie ein anderes Staatsoberhaupt – und man war zufrieden. Das führte jedoch auch dazu, dass die Monarchie unter der Regentschaft der Queen kaum infrage gestellt wurde. 

    Der automatische Übergang von Elisabeth II. zu ihrem Sohn, dem neuen König Charles III., verdeutlichte, wie machtvoll die britische Monarchie weiter ist – und wie devot das Land sich unterordnet, berichtet Bettina Schulz aus London: 

  • 9/19/20226:15:00 AM
    Prinz George und Prinzessin Charlotte nehmen an Trauerfeier teil

    Wie aus dem Programm hervorgeht, werden die beiden älteren Kinder von Prinz William und Prinzessin Kate an der Trauerfeier in Westminster Abbey teilnehmen. Prinz George (9) und Prinzessin Charlotte (7) schließen sich der Prozession demnach hinter dem Sarg innerhalb der Kirche an.

    • Jonathan Brady/PA Media/dpaDer britische Thronfolger Prinz William und seine Frau Prinzessin Katherine mit ihren Kindern Prinz George, Prinz Louis und Prinzessin Charlotte (von links nach rechts).Jonathan Brady/PA Media/dpa
    Zu der Trauerfeier im Rahmen des Staatsbegräbnisses werden etwa 2.000 Gäste erwartet. Unter ihnen sind Staats- und Regierungschefs sowie Adelige aus aller Welt.
  • 9/19/20226:11:00 AM
    Oder vielleicht doch ganz was anderes gucken?

    Für unseren TV-Experten Matthias Kalle ist klar: Er wird heute nicht einschalten, wenn zahlreiche Fernsehsender die Trauerfeierlichkeiten übertragen.

    In seiner Kolumne begründet er das so: „Ich bin ein Anhänger von gutem Fernsehen und kann deshalb nur jedem raten, sich nicht das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II anzuschauen, denn man weiß ja schon, was man da sehen wird: große Pferde, teure Autos, Menschen, die schwarz tragen, einen Trauergottesdienst, Schweigeminute, Tränen, ein paar Promis.“ Stattdessen empfiehlt er, passend zum Thema und doch ganz anders: Schaut doch besser noch mal The Crown!

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