Spio: Kein Ehrenpreis zum Besten von Leni Riefenstahl

Heinz Rühmann arrangierte sich mit dem Naziregime, Leni Riefenstahl setzte es ins beste Licht, Alfred Bauer war NSDAP-Mitglied, SA-Mann und einflussreicher Funktionär in Goebbels‘ Reichsfilmkammer, bevor er nach dem Krieg die Berlinale leitete. Alle drei wurden in der Bundesrepublik für ihre Verdienste um den Film gewürdigt, mit der Ehrenmedaille der deutschen Filmwirtschaft. Seit 1961 wird sie von deren Spitzenorganisation vergeben, der Spio, einem mächtigen Akteur und Lobbyverband der Branche.

Nun zeigt sich, dass noch zahlreiche weitere Preisträger und Führungskräfte des Verbandes teils schwer NS-belastet waren: Männer, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, sich an jüdischem Besitz bereichert und Zwangsarbeiter ausgebeutet haben – und nach 1945 trotzdem eine glänzende Berufslaufbahn absolvieren konnten. Das ergab eine Studie des Instituts für Zeitgeschichte in München (IfZ), die dieser Tage erscheint und der ZEIT vorab vorliegt.

AlfredBauerBerlinaleDreiFilmFührungskräfteGoebbelsHeinzKriegMannMännerMünchenRühmannVerbrechenZeit