Ausgerechnet an einem ihrer Gründungsorte werden die Probleme dieser deutschen Sozialdemokratie am Dienstagabend so schonungslos visuell, dass man am Ende den Eindruck gewinnt: Dort, wo die älteste und traditionsreichste deutsche Partei herkommt, dem Osten Deutschlands, kann sie untergeordnet wieder verschwinden.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph hat eingeladen, um darüber zu berichten, welches die SPD im Bundestag zuletzt die Gesamtheit durchgesetzt hat. Eine Veranstaltung, die sie einmal im Monat anbietet. Ort: dieser Goldene Löwe in Eisenach. Hier, im Schatten dieser Wartburg, nach sich ziehen die Parteiheiligen August Bebel und Wilhelm Liebknecht 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) gegründet, und Tina Rudolph hat sich an diesem Abend die amtierende Co-Vorsitzende dieser SPD, Saskia Esken, wie Gast geladen. Prominente Verstärkung, dasjenige wird sich gleich zeigen, kann die 32-Jährige ganz gut gebrauchen.