Das EU-Parlament hat mit deutlicher Mehrheit ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien gefordert. Für 13- bis 16-Jährige solle der Zugang zu TikTok, Instagram, YouTube und anderen Netzwerken nur mit Zustimmung der Eltern möglich sein, heißt es in einer Mitteilung des Parlaments.
In dem verabschiedeten Bericht, der nicht bindend ist, verlangen die Abgeordneten außerdem verstärkte Maßnahmen gegen Suchtfaktoren und manipulative Designs. Sie äußerten Sorgen über Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit junger Menschen im Netz. Die geplanten Regeln sollen auch Videoplattformen und KI-Begleiter einschließen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich bereits im Oktober für Altersgrenzen ausgesprochen, wollten die Zuständigkeit jedoch bei den Mitgliedsstaaten belassen. In Deutschland unterstützte zuletzt der Bundesdrogen- und Suchtbeauftragte Hendrik Streeck (CDU) die Idee von Altersfreigaben und Schutzmechanismen nach dem Vorbild der FSK.
EU arbeitet an Verifzierungs-App
Die Möglichkeit einer europaweiten Altersgrenze hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) ins Gespräch gebracht. Ende September verglich sie Altersvorgaben für Social Media mit denen für Tabak und Alkohol und nannte Australien als Vorbild. Dort sind Plattformen wie X, TikTok, Facebook und Instagram künftig erst ab 16 Jahren erlaubt. Eine Expertengruppe sollte demnach bis Ende des Jahres über das beste Vorgehen für Europa beraten.
An den technischen Voraussetzungen für Altersbeschränkungen arbeitet die EU bereits. Entwickelt wird derzeit etwa eine Verifizierungs-App, die verlässliche Altersnachweissysteme schaffen soll.
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Stirbt Social Media?