So viel nach sich ziehen Arbeitnehmer 2025 netto weniger

So viel nach sich ziehen Arbeitnehmer 2025 netto weniger

Fast alle Einkommensgruppen bekommen in diesem Jahr netto deutlich weniger ausgezahlt. Denn die Sozialbeiträge sind deutlich gestiegen. Eine neue Berechnung zeigt nun, wie viel weniger jeder am Monatsende hat. Besonders hart trifft es zwei Gehaltsgruppen.

Zwar wurden noch kurz vor Jahresende Steuersenkungen beschlossen, aber sie werden nicht bei den Arbeitnehmern ankommen. Eine neue Berechnung des Softwarehauses Datev zeigt: Die Deutschen müssten durch die gestiegenen Abzüge mit erheblichen Einkommenseinbußen rechnen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Ein signifikanter Anstieg bei den Sozialabgaben führt „zu einer nahezu durchgängigen Mehrbelastung der abhängig Beschäftigten“, heißt es bei dem IT-Dienstleister, der jeden Monat die Lohn- und Gehaltsabrechnungen für mehr als 14 Millionen Arbeitnehmer erstellt.

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Zwar wurde die Steuersenkung bereits zum Jahreswechsel von Bundestag und Bundesrat beschlossen, aber erst jetzt sind nach Angaben von Datev die Berechnungsgrundlagen nach dem neuen Gesetz fertig. Sie sind auf den Gehaltsabrechnungen für den Februar, spätestens aber im März 2025 berücksichtigt. Die beschlossenen Steuersenkungen reichten laut Datev nicht aus, um die höheren Beiträge bei der Kranken- und Pflegeversicherung und die erhöhten Abgaben aufgrund der 2025 deutlich höheren Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung auszugleichen.

So viel gibt es weniger

Die Experten bei Datev haben laut des Berichts ausgerechnet, wie viel netto weniger übrig bleibt – vergleicht man ein gleichbleibendes Einkommen 2024 mit 2025.

Niedrigere Abzüge gibt es für Arbeitnehmer, die monatlich bis zu 5000 Euro brutto (60.000 Euro im Jahr) oder weniger verdienen: Ein Single mit Steuerklasse I ohne Kind und monatlich 3000 Euro brutto hat zum Beispiel 28 Euro im Jahr weniger zur Verfügung. Bei Verheirateten mit Steuerklasse III, zwei Kindern und 5000 Euro brutto sind es jährlich 34 Euro weniger. Bis zu 60.000 Euro brutto im Jahr bleibt die zusätzliche Belastung bei unter 51 Euro (Singles) und 150 Euro (Verheiratete).

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Bei Gutverdienern sind nach Berechnungen von Datev über alle Steuerklassen hinweg im Vergleich von 2024 zu 2025 zwei deutliche Stufen mit höheren Abzügen zu erkennen: Diese machen sich bei den Gehaltsstufen jeweils ab monatlich 5500 Euro (66.000 im Jahr) und ab 8000 Euro brutto (96.000 Euro/Jahr) bemerkbar. Hier schlagen die höheren Beitragsbemessungsgrenzen zu Buche.

Ein Single mit Steuerklasse I ohne Kind und monatlich 5500 Euro brutto hat zum Beispiel 283 Euro im Jahr weniger zur Verfügung. Eine Alleinerziehende mit 5500 Euro brutto hat sogar 295 Euro im Jahr weniger.

Ein Single mit Steuerklasse I ohne Kind und monatlich 8000 Euro brutto hat 217 Euro im Jahr weniger zur Verfügung. Eine Alleinerziehende mit diesem Gehalt sogar 514 Euro und ein Verheirateter mit zwei Kindern und Steuerklasse III hat 622 Euro im Jahr weniger.

Das größte Minus

Das größte Minus müssen in diesem Jahr Verheiratete mit einem Bruttogehalt von 8500 Euro monatlich verkraften. Sie haben übers Jahr 658 Euro (kinderlos) beziehungsweise 633 Euro (mit zwei Kindern) weniger im Geldbeutel. Es gibt nur einen einzigen Gewinner: Singles in Steuerklasse I mit einem Monatsgehalt von 7500 Euro (90.000 im Jahr) bekommen 2025 insgesamt 110 Euro mehr ausgezahlt.

Der Effekt trifft besonders Arbeitnehmer, die durch die Anhebungen die Sozialversicherungsbeiträge erstmalig auf ihr komplettes Gehalt entrichten müssen, heißt es in der Pressemitteilung des Softwarehauses, die der „SZ“ vorab vorlag.

coh

Source: welt.de

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