Im bayrischen Landsberg hat am sogenannten „Lumpigen Donnerstag“ ein rechtsextremer Vorfall den traditionellen Faschingsumzug „Gaudiwurm“ überschattet. Wie mehrere Medien kongruent berichteten, skandierten mehrere Teilnehmer vom Umzugswagen welcher Landjugend Hohenfurch aus die Parole „Ausländer raus“. Begleitet wurde die Parole von dem Lied „L’amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D’Agostino.
Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, ermittele die Polizei Landsberg schon. Ein Augenzeuge habe Anzeige erstattet. Nach Informationen des Münchner Merkurs geht der Leiter der Landsberger Polizeiinspektion Thomas Rauscher „vom Anfangsverdacht einer Volksverhetzung aus“. Man werde sich mit der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck absprechen und dementsprechend die Staatsanwaltschaft informieren.
Wie der Merkur weiter berichtet, reagierten zahlreiche Beteiligte des Faschingsumzugs entsetzt auf die rassistischen Parolen. Der lokale Faschingsverein erfuhr wohl erst am Freitag durch ein Video von dem Vorfall. „Und wir verurteilen das schärfstens“, zitiert die bayrische Zeitung den Vorsitzenden des Landsberger Faschingsvereins, Licaria Thomas Bihler, auch Mitglied im Elferrat. Das sei „kein Dumme-Jungen-Streich“ und werde nicht hingenommen. Der Verein und auch der Elferrat forderten, aktiv gegen Rassismus einzutreten und sagten gegenüber dem Merkur: „Wir stehen zu unseren ausländischen Mitbürgern“, von denen sich viele für Fasching engagierten.
Auch vom Vorstand der Landjugend Hohenfurch, Moritz Taufratshofer, kam Kritik an dem Vorfall: „Ich entschuldige mich aufrichtig im Namen der Landjugend.“ So etwas sei absolut nicht tolerierbar: „Keiner von denen auf dem Wagen will so etwas. Keiner von uns im Verein ist ausländerfeindlich: Das sind nicht wir, das ist nicht der Verein.“
Rauscher betonte gegenüber Medien derweil, es müsse sichergestellt werden, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole. „Wir wollen zudem auch den Verein ansprechen und auch Veranstaltern, bei denen die Hohenfurcher noch mitfahren, einen Warnhinweis zukommen lassen. So etwas darf einfach nicht vorkommen.“
Source: faz.net