Sigrid Graumann: Die scheidende Ethikrätin

Als Politikberaterin müsse man griffbereit sein, Kompromisse einzugehen, ist Sigrid Graumann überzeugt. Sie sei mit den Jahren hineingewachsen in dieses Geschäft, dasjenige jener gelernten Humangenetikerin und Philosophin zu Beginn ihrer Karriere sicher nicht vorschwebte. Denn wer in den 1980er Jahren in die feministische Kritik jener Fortpflanzungsmedizin und Pränataldiagnostik involviert war wie die Tübinger Gruppe „Frauen gegen Bevölkerungspolitik“, jener Graumann qua Studentin angehörte, wollte von Kompromissen nicht so viel wissen. Inzwischen hat die Rektorin, die zwischen jener Evangelischen Hochschule in Bochum und Berlin pendelt, gelernt, dass Aushandlungsprozesse Zeit erfordern und den Willen zur Verständigung. Nach acht Jahren und zwei Amtsperioden

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