Sie kämpften z. Hd. die Ukraine – Russland verurteilt Kolumbianer zu 13 Jahren Haft

Von den Propagandakanälen wurde die Szene offenbar schnell gelöscht: Bei einem Auftritt in Moskau trifft Kremlchef Putin auf ein Mädchen. Es berichtet von seinem „Onkel an der Front“. Gleichzeitig verurteilt Russland zwei Kolumbianer zu 13 Jahren Haft. Mehr im Liveticker.

Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe in der Nacht. In der im Süden gelegenen Stadt Wolgograd stirbt eine Person.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

21:30 Uhr – Russland verurteilt zwei Kolumbianer wegen Kampfeinsatz für Ukraine zu 13 Jahren Haft

Weil sie für die ukrainische Armee gekämpft hatten, hat ein Gericht in der von Moskau kontrollierten ukrainischen Region Donezk zwei Kolumbianer zu 13 Jahren Haft verurteilt. Die beiden Männer im Alter von 48 und 37 Jahren seien wegen „Beteiligung an den Kämpfen auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte“ schuldig gesprochen worden, erklärte die russische Staatsanwaltschaft am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.

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17:19 Uhr – Ukraine verurteilt russischen Soldaten zu lebenslanger Haft

Ein ukrainisches Gericht verurteilt einen russischen Soldaten wegen der Tötung eines Kriegsgefangenen zu lebenslanger Haft. Es ist das erste Mal seit der russischen Invasion, dass die Ukraine eine Haftstrafe für ein solches Verbrechen verhängt, wie das Gericht in Saporischschja weiter mitteilte. Der 27-Jährige sei für schuldig befunden worden, einen ukrainischen Soldaten erschossen zu haben, der sich im Januar 2024 ergeben hatte.

14:50 Uhr – Polen startet größtes Militärtraining seiner Geschichte

Polen startet das nach eigenen Angaben größte militärische Ausbildungsprogramm seiner Geschichte. Im Rahmen des freiwilligen Programms sollen allein in diesem Jahr 20.000 Menschen geschult werden, 2026 sollen es 400.000 sein, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau mit. Ziel sei es, die Widerstandsfähigkeit der Bürger zu stärken und die Reserven zur Verteidigung des Landes zu vergrößern. Das Programm richtet sich an alle Bürger und bietet unter anderem einen grundlegenden Sicherheitskurs, Überlebenstraining, medizinische Schulungen und Kurse zur Cybersicherheit an.

11:08 Uhr – Mädchen richtet eine Bitte an Putin

Bei einem öffentlichen Auftritt von Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag in Moskau ist es zu einer bemerkenswerten Szene gekommen: Ein Mädchen überreichte dem Präsidenten ein Geschenk. Putin bekam eine Plüschfigur, Notizblöcke und eine Thermoskanne. Putin dankte und fragte, was er dem Mädchen denn schenken könne.

Da sagte das Mädchen: „Mein Onkel ist gerade an der Front. Er wurde am Arm verwundet, war im Krankenhaus, aber dort wird er nicht behandelt. Jetzt schicken sie ihn auf eine Mission. Ich möchte, dass er in ein gutes Krankenhaus in Russland verlegt wird.“ Putin versprach, sich die Sache anzusehen.

Der in Polen ansässige Sender Belsat TV berichtete, die Szene sei schnell von den Propagandakanälen verschwunden. In den sozialen Netzwerken sorgt der Moment aber für Aufsehen. Der russische Staat kontrolliert stark alle Aussagen über den Krieg. Gerade die Zahl der Verluste wird geheim gehalten.

10:20 Uhr – Russland meldet Kämpfe in Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk

Russische Truppen kämpfen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in den ostukrainischen Städten Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk. In dem strategischen wichtigen Pokrowsk fänden die Kämpfe im Zentrum der Stadt sowie im Industriegebiet im Westen statt, zitieren Nachrichtenagenturen das Ministerium. Zudem habe Russland in der Nacht erneut die ukrainische Energie- und Verkehrsinfrastruktur angegriffen, heißt es weiter. Eine ukrainische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

07:04 Uhr – Putin wirft Gegnern Versuche der „Dekolonisierung“ Russlands vor

Kremlchef Wladimir Putin warnt vor Versuchen einer angeblichen „Dekolonisierung“ Russlands. Die sei ein Teil des Informationskrieges gegen Russland, sagte er in Moskau bei einer Sitzung zur Nationalitätenpolitik. „Immer öfter ist von einer gewissen ‚Dekolonisierung‘ Russlands die Rede, die eigentlich eine Zerschlagung der Russischen Föderation ist“, sagte er. „Man hat sogar den besonderen Begriff ‚Post-Russland‘ erdacht, also ein Territorium ohne Souveränität, aufgeteilt in kleine, dem Westen unterworfene Splitter.“

Putin sprach von einer „Ideologie der aggressiven Russophobie“, die sich gegen alle Völker des Landes richte, „denn ohne die Russen als Volk, die russische Ethnie, ohne diesen Faktor gibt es kein Russland“. Seiner Einschätzung nach gelinge es den Gegnern aber nicht, ethnische Unruhe im Land zu schüren.

In der Kolonialismus-Forschung gilt Russland als Imperium, das keine Kolonien in Übersee erobert hat, sondern sich durch Unterwerfung seiner Nachbarvölker ausgedehnt hat – in Osteuropa, Sibirien, im Kaukasus und in Zentralasien. Seit der Niederschlagung des Unabhängigkeitsstrebens von Tschetschenien im Nordkaukasus gibt es in Russland keine separatistischen Bewegungen mehr. Politologen schließen aber nicht aus, dass bei einer Niederlage im Ukraine-Krieg oder einem Sturz Putins nichtrussische Landesteile wie Tatarstan oder Jakutien von Moskau abfallen könnten. Die Äußerungen des Kremlchefs zeigen, dass er sich solcher Diskussionen bewusst ist.

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07:00 Uhr – Polen verhandelt offenbar über mehr US-Gas für Ukraine und Slowakei

Polen verhandelt über den Import von zusätzlichem US-Flüssiggas (LNG), um damit die Ukraine und die Slowakei zu versorgen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit den Gesprächen vertrauten Kreisen. Das polnische Energieministerium bestätigte die Verhandlungen: „Wir arbeiten mit unseren Partnern – Amerikanern, Slowaken, Ukrainern – an den Möglichkeiten des Imports von amerikanischem Gas, um die Energiesicherheit unserer Region zu stärken“, teilte das Ministerium mit.

Die Vereinbarung würde die Rolle Polens als Energie-Drehkreuz in Osteuropa festigen und die EU noch enger an amerikanische Energielieferungen binden. Der Vorstoß ist Teil der umfassenden Bemühungen der EU, sich von russischer Energie zu lösen. Die EU plant, die Einfuhr von russischem LNG bis 2027 vollständig zu beenden. Die USA warten darauf, ihre Gasexporte nach Europa auszuweiten. Der Anteil von US-LNG an den gesamten LNG-Importen der EU ist bereits von 27 Prozent im Jahr 2021 auf aktuell rund 55 Prozent gestiegen. Die nun diskutierten Liefermengen über Polen könnten dem jährlichen Gasverbrauch der Slowakei entsprechen.

06:44 Uhr – Russland: Mindestens ein Toter bei ukrainischem Drohnenangriff

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge die im Süden gelegene Stadt Wolgograd mit Drohnen angegriffen. Mindestens ein Mensch sei dabei ums Leben gekommen, teilte Bürgermeister Andrej Botscharow mit. Im Industriegebiet der Stadt sei ein Feuer ausgebrochen. Mindestens 75 Drohnen habe die Ukraine in der Nacht auf Russland gerichtet, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Davon hätten 49 die Oblast Wolgograd zum Ziel gehabt.

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02:31 Uhr – Ukraine kann sich an Verteidigungsfonds beteiligen

Unternehmen aus der Ukraine können sich künftig an von der EU geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Verteidigungsbereich beteiligen. Wie die derzeitige dänische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, erzielten Vertreter der Regierungen der EU-Staaten und des Europäischen Parlaments in der Nacht eine entsprechende Einigung. Sie sieht die Anbindung der Ukraine an den sogenannten Europäischen Verteidigungsfonds vor. Dieser hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Innovationsfähigkeit der EU im Verteidigungssektor zu steigern und ist für den Zeitraum 2021-2027 mit rund 9,5 Milliarden Euro ausgestattet.

Nach Angaben der dänischen Ratspräsidentschaft einigten sich die Parlaments- und Regierungsvertreter zudem darauf, die Nutzung von EU-Haushaltsmitteln für verteidigungsbezogene Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen in industrielle Kapazitäten und die Infrastruktur zu erleichtern und auszuweiten. Dazu sollen mehrere Verordnungen zu EU-Programmen wie Horizon Europe ergänzt werden.

Hintergrund der Förderungsinitiativen sind insbesondere die Bedrohungen durch Russland. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland spätestens 2030 militärisch in der Lage sein dürfte, einen weiteren Krieg zu beginnen.

dpa/AFP/AP/Reuters/ll

Source: welt.de

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