Sichtungen von Drohnen: Russland bestreitet Beteiligung an Drohnenvorfällen in Deutschland

Nach Drohnensichtungen an deutschen Flughäfen hat Russland Vorwürfe einer Beteiligung zurückgewiesen. „In Europa gibt es viele Politiker, die dazu neigen, derzeit für alles Russland
verantwortlich zu machen. Sie tun dies stets unbegründet und pauschal“,
sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur
Interfax zufolge. 

„Die Geschichte mit diesen Drohnen ist in der Tat zumindest seltsam. Aber andererseits gibt es wiederum keinen Grund, Russland dafür verantwortlich zu machen“, sagte er mit Blick auf Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Merz hatte am Sonntag in der ARD-Sendung Caren Miosga nach den Drohnensichtungen in München die „Vermutung“ geäußert: „Wahrscheinlich wird jedenfalls ein wesentlicher Teil davon aus Russland gesteuert.“ Merz sagte auch: „Wir wissen, dass Putin uns testen will.“

Drohnenvorfälle in Deutschland und europaweit hatten sich zuletzt massiv gehäuft. Am Münchner Flughafen waren am Donnerstag und Freitag Drohnen gesichtet worden, daraufhin wurde der Flugbetrieb an beiden Tagen vorübergehend eingestellt. Für
eine Drohne am Frankfurter Flughafen machte die Polizei
einen Hobbypiloten verantwortlich. Auch an den Flughäfen in Kopenhagen und Oslo kam es wegen Drohnensichtungen zu Behinderungen im Flugverkehr. 

Söder spricht von hybrider Kriegsführung

Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen
Donnerstag erklärt, dass die Anschuldigungen gegen Russland wohl dazu
dienen sollten, die Lage weiter anzuheizen und Europa dazu zu bringen,
seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Zugleich wies er auf einem Forum
vor internationalen Gästen auch Vorwürfe zurück, dass
Russland ein Nato-Land angreifen wolle.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte nach den Sichtungen in München gesagt, dass Russland dahinterstecken könnte. Er könnte es zwar „nicht genau bestätigen“, glaube aber an eine Beteiligung Russlands, sagte Söder am Sonntag in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. „Es ist eine Form auch von hybrider Kriegsführung, uns nervös zu machen, in Angst zu versetzen.“

Söder warb dafür, jetzt schnell die „rechtlichen und die tatsächlichen Rahmenbedingungen“ für das Abfangen und die Abwehr von Drohnen
zu schaffen. Bayerns Ministerpräsident kritisierte, bislang sei zu
wenig in diesem Bereich getan worden: „Leider ist es wie so oft in
Deutschland: Erst wenn die Not groß ist, wird wirklich gehandelt.“

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