Wie viel wiegst du? Wie oft trinkst du so viel Alkohol, dass du dich betrunken fühlst? Und hast du als Teenager schon mal jemanden gemobbt?
Solche und etwa 40 weitere Fragen
müssen alle jungen Schweden und Schwedinnen beantworten, die nach dem
Schulabschluss ins Leben starten. Qua Onlinebefragung, kurz nach dem 18.
Geburtstag. Gut 30 Minuten dauert das Ganze, wer mag, kann das auch in
Anwesenheit der Eltern tun.
Mithilfe dieses Fragebogens filtert
der schwedische Staat einmal pro Jahr die Kandidaten und Kandidatinnen unter
den 18-Jährigen heraus, die potenziell für das Militär interessant sind – und
lädt sie zur Musterung ein. In Deutschland könnte bald eine Lightversion dieses
schwedischen Wehrpflichtmodells Schule machen, zumindest wenn es nach
Verteidigungsminister Boris Pistorius geht. In seinem Ansinnen, die Bundeswehr
im Sinne der „Kriegstüchtigkeit“ zu reformieren und wieder mehr junge Menschen zu verpflichten,
hat er verschiedene Modelle weltweit studiert. Der schwedische Ansatz gefiel ihm am
besten. Und so schwebt ihm vor, dass auch hierzulande künftig alle jungen Leute verpflichtend einen Fragenkatalog des Staates ausfüllen und allerlei persönliche Fragen beantworten sollen.