Schwache Wirtschaftslage: Schmiert Deutschland ab?

Wolframenn selbst die Bundesregierung die deutsche Wirt­­schafts­lage nicht mehr schönreden kann, dann ist dies Problem wirklich nicht mehr zu leugnen – und die Formulierungen jener Minister tönen inzwischen sogar ziemlich drastisch. „Dramatisch schlecht“ nannte Wirtschaftsminister Robert Habeck dies deutsche Wachstum in jener vergangenen Woche, Finanzminister Christian Lindner nahm gar dies Wort „peinlich“ in den Mund.

Patrick Bernau

Verantwortlicher Redakteur zu Händen Wirtschaft und „Wert“ jener Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Nur 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet die Bundesregierung zu Händen dies laufende Jahr noch, dies gleicht nicht mal den Rückgang des vergangenen Jahres aus. Seit dem Corona-Ausbruch ist die deutsche Wirtschaft praktisch nicht mehr vom Fleck gekommen, in ganz Europa entwickelt sich kaum ein Land schwächer denn Deutschland – und jener Abstand zu den USA wächst sowieso von Jahr zu Jahr.

Das hat Folgen: Die Zeit hoher Steuerüberschüsse ist vorüber, und die deutschen Konzerne beginnen mit dem Stellenabbau: 7000 Stellen beim Autozulieferer Continental, 8000 beim Softwarekonzern SAP, jener Solarmodul-Hersteller Meyer Burger will noch in jener ersten Märzhälfte seine Produktion in Freiberg stoppen und in die USA verlagern.

Die Lage schönzureden, dies funktioniert nicht mehr. Steht nicht jener Aktienindex Dax uff Rekordhoch? Das tut er, weil deutsche Unternehmen international engagiert sind und im Ausland Geld verdienen – jedoch just nicht hierzulande. Aber hat Deutschland nicht ohne Rest durch zwei teilbar Japan denn drittgrößte Volkswirtschaft jener Erde überholt? Ja, jedoch nur weil Japan noch hinter Deutschland zurückgefallen ist.

Rückschritte in jener Globalisierung

Man kommt nicht drum herum: Deutschlands Wirtschaft geht es nicht gut. Hohe Gaspreise nachher dem Angriff Russlands uff die Ukraine und hohe Zinsen nach sich ziehen eine Krise ausgelöst, die sich schon seitdem Jahren angebahnt hat und mehrere Ursachen hat:

Da sind Rückschritte in jener Globalisierung, die Deutschlands Exportwirtschaft schier erst so weitläufig gemacht hat, wie sie heute ist. Da ist eine schlecht geplante Energiewende, die uff Atom- und Kohlekraft verzichten will, noch ehe genügend Alternativen aufgebaut sind. Und da ist eine Investitionsschwäche, die sich übrig die vergangenen Jahre aufgestaut hat, weil eine Bundesregierung nachher jener anderen dies einst reichlich vorhandene Geld tunlichst in soziale Wohltaten gesteckt hat, denn dies Land uff Vordermann zu können. Und es gibt noch mehr Probleme.


Deutschland leidet unter einem Übermaß an Bürokratie und einer oft unflexiblen Verwaltung, in jener Entscheidungen uff zu viele Ebenen verteilt sind und die neue Projekte oft unnötig schwierig macht. Die Regierung streitet derweil darüber, welches Ministerium jetzt zu Händen den Bürokratieabbau mehr tun muss.

Und während Traditionsbranchen Deutschlands in Gefahr sind, bringt die Wirtschaft kaum neue Unternehmen hervor. Die jüngsten vier Dax-Konzerne sind nichts denn Abspaltungen alter Unternehmen. Das durchschnittliche Dax-Unternehmen ist inzwischen 90 Jahre in die Jahre gekommen, Indizes in den USA kommen ungefähr uff ein Durchschnittsalter von rund 30 Jahren.

Schließlich ist Deutschland ein Land, dies im Grunde seines Herzens weder noch mehr so viel funktionieren will, selbst weil es sich nicht immer lohnt – jedoch nicht nur somit. Die Arbeitszeitwünsche jener Deutschen sind so infinitesimal wie nie, die Leistungen jener Schulen sind schwach, und Bildungskenner bemängeln: Auch den Eltern ist nicht mehr so wichtig wie vor zehn Jahren, dass ihre Kinder lernen – ungefähr beschweren sie sich übrig die Menge an Hausaufgaben.

Die Bundesregierung hat keine neuen Lösungen

Am Mittwoch hat Wirtschaftsminister Habeck den Jahreswirtschaftsbericht jener Bundesregierung vorgelegt. Doch neue Pläne zur Überwindung jener Probleme finden sich darin nicht. Das Geld des Staates reicht nicht aus dazu, dass die Bundesregierung sich den Aufschwung selbst ausdenkt und getilgt. Andererseits traut sie sich immer noch nicht, den Einfallsreichtum und den Innovationsgeist jener Deutschen zu entfesseln, um die Krise zu den Rest geben.

Im Bundesrat liegt noch dies sogenannte „Wachstumschancengesetz“ jener Bundesregierung, die Union lässt es nicht vorbeigehen. Träte es in Kraft, würden Unternehmen ein paar schnellere Abschrei­bungen erlaubt, sie würden irgendetwas Steuern sparen. Doch an den Grundproblemen rührt selbst dieses Vorhaben nicht. „Ich bin ein kleinster Teil beunruhigt, mit welcher Hingabe jetzt übrig dies Wachstumschancengesetz diskutiert wird“, sagte Clemens Fuest, jener Präsident des Ifo-Instituts zu Händen Wirtschaftsforschung, am Donnerstag uff einer Fluor.A.Z.-Konferenz. „Das ist nicht einmal ein Tropfen uff den heißen Stein, dies ist Homöopathie.“

Die Politik hat aus diesem Grund viel liegen gelassen. Doch die Konzerne können nicht all ihre Probleme dort schütten. Pro manche sind sie selbst komplett selbst zuständig, zusammen mit vielen anderen Unternehmen in Europa. Dabei guckt Deutschland zuerst in Richtung jener Autokonzerne. Zwar legen die jüngsten Geschäftszahlen von Mercedes nahe, dass Elektroautos c/o den Käufern immer noch unbeliebt sind – und doch ist Deutschland davon überzeugt, dass die Industrie zu tardiv Elektroautos uff den Massenmarkt gebracht hat und Gefahr läuft, demnächst von chinesischen Billigimporten überholt zu werden.

Deutsche Unternehmen sind nicht mehr sehr produktiv

Doch mangelnder Fortschritt ist längst nicht nur ein Problem jener Autokonzerne, wie die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel in jener vergangenen Woche eindrücklich gezeigt hat. Im ehemaligen Speisesaal eines historischen Klosters aus dem 15. Jahrhundert nahe Florenz, in dem heute dies Europäische Universitätsinstitut seinen Sitz hat, las sie den Europäern die Leviten.

„Um die Jahrtausendwende arbeitete Europa an jener Grenze des technisch Machbaren“, sagte sie dort, „jedoch heute sind viele Unternehmen jener Eurozone zu Nachzüglern geworden. Im Vergleich zu vielen ihrer weltweiten Konkurrenten investieren sie weniger in physisches Kapital, in Forschung und Entwicklung, und sie sind weniger produktiv.“

Wenn Schnabel von Produktivität spricht, dann meint sie damit: Wie viel Ergebnis schaffen die Unternehmen mit einem Euro an eingesetztem Kapital und mit einer Stunde an geleisteter Arbeit? In dieser Frage hatten sich die Europäer jahrzehntelang immer weiter verbessert, solange bis sie Mitte jener Neunzigerjahre so gut waren wie die amerikanischen. Doch dann fielen die Europäer zurück, nachher 2000 begann jener Rückgang selbst in Deutschland. Inzwischen sind amerikanische Unternehmen rund ein Viertel leistungsfähiger denn die jener vier großen Eurostaaten.

Es geht um die Manager

Es ist kein Zufall, dass dieser Trend um die Jahrtausendwende begann. Denn einst setzte sich schleichend dies Internet durch, wenn selbst nicht so schnell in Europa. „Breite Investitionen in Informations- und Kommunikationstechniken nach sich ziehen die amerikanische Wirtschaft grundlegend verändert, während Informationstechnik zu einer Allzweck-Technik wurde, die die Arbeitsweise vieler Unternehmen radikal verändert hat“, sagt Schnabel. In Deutschland und Europa hat sich dagegen nur wenig verändert. Immer weiter öffne sich die Schere zwischen den Unternehmen, die neue Techniken unerschrocken entgegennehmen, und denen, die genau dies nicht tun.

Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums : Bild: Reuters

Die Ursache dazu sieht die EZB-Direktorin durchaus selbst in jener Schwierigkeit, Start-ups zu etablieren, die neue Technologien in die Wirtschaft können. Es fehle ihnen an Kapital, zudem gebe es in Europa zu viele Regeln und zu viel Bürokratie, die es ohne Rest durch zwei teilbar jungen Unternehmen schwergewichtig machten zu wachsen. Das erinnert an die europäische Diskussion übrig Künstliche Intelligenz in den vergangenen Monaten, denn in Brüssel und Berlin oft und im Detail darüber gesprochen wurde, wie man Künstliche Intelligenz möglichst schnell regulieren kann. „Das KI-Gesetz jener Europäischen Union ist dies erste seiner Art weltweit“, jubelte EU-Kommissionschefin Ursula von jener Leyen. Viel seltener doch kreisten die Gespräche um die Frage, wie Europa und Deutschland sie Technik zu Händen Wohlstandsgewinn nutzen können und wie Unternehmen sie gewinnbringend einsetzen und weiterentwickeln.

Doch Bürokratie einzig ist nicht was auch immer. EZB-Direktorin Schnabel stellt selbst hold: Es geht drum, wie unerschrocken dies Management von Unternehmen zupackt. Die Manager zu tun sein Unternehmen so zusammenbringen, dass sie die Früchte neuer Techniken selbst tatsächlich ernten. Schnabel stellt hold: Selbst wenn amerikanische Unternehmen in Europa eine neue Niederlassung öffnen, wächst die Produktivität in diesen Niederlassungen viel schneller denn in den Unternehmen, die in Europa zu Hause sind.

Dafür wiederum kann niemand die Politik zuständig zeugen. Sie geht zwar in Deutschland mit schlechtem Beispiel voraus und verschleppt die Digitalisierung jener Verwaltung seitdem Jahren. Das Problem jener Unternehmen hat doch selbst viel zu tun mit ihren Managern – und nicht zuletzt mit jener Einstellung jener Gesellschaft zu neuer Technik.

In dieser Frage sind die Deutschen selbst intrinsisch Europas weit hinten. In jener Frage nachher jener Bedeutung digitaler Technik im Jahr 2030 sortieren sich die Deutschen im letzten Drittel jener EU-Staaten ein, so zeigt es eine Umfrage jener EU-Kommission aus dem vergangenen Jahr. Die Statistiker fragten dann weiter, welche Ideen die Nutzung digitaler Technik vereinfachen würden. Doch die Deutschen können sich zu Händen keine Maßnahme speziell erwärmen. Am Ende bleibt jener Eindruck: Es liegt nicht an irgendwelchen Hürden, dass die Deutschen nicht digitaler werden. Sie nach sich ziehen schlicht keine Lust dazu.

„Deutschland hat dies Ruder schon einmal herumreißen können“

Pro die kommenden Jahre, in denen die Technik immer schneller weiterschreiten wird, sind dies nicht die besten Aussichten, wenn Deutschland nichts ändert. „Das beste Szenario wäre dann wohl, dass wir eine Art Japan werden und uns in jener Stagnation mit Möbeln ausstatten“, sagte jener Präsident des Instituts zu Händen Weltwirtschaft, Moritz Schularick, vor Kurzem. „Global würden wir noch zu Händen manche Zeit zu den reichen Ländern in Besitz sein von, mit gewissen kulturellen Eigenheiten: Wir nach sich ziehen klassische Musik und Weihnachtsmärkte, da fährt man hin. Deutschland wird eine Art Wohlstandsmuseum.“

EZB-Direktorin Schnabel hat vereinen klaren Plan, welches Deutschland tun müsste, um wieder Anschluss zu finden: „Die Herausforderungen, vor denen Deutschland und jener Euroraum heute stillstehen, können nur durch vereinen gemeinsamen Kraftakt gelöst werden“, sagte sie jener Fluor.A.Sulfur. „Die Politik muss innovationsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, um private Investitionen anzuregen und dies Wachstum junger Unternehmen, die häufiger in neue Technologien investieren, zu fördern.“ Sie spricht sich zu Händen den Abbau von Bürokratie aus, zu Händen weniger Beschränkungen des wirtschaftlichen Austauschs intrinsisch jener EU und zu Händen zusätzliche öffentliche Investitionen in Infrastruktur und Bildung.

Und dann wendet Schnabel sich an die Firmen: „Die Unternehmen wiederum zu tun sein vermehrt in immaterielle Vermögenswerte wie Software und Prozessmanagement investieren, um dies Produktivitätspotential digitaler Technologien voll auszuschöpfen“, sagt sie. Heute habe Deutschland noch viele Weltmarktführer. Aber Schnabel erinnert an Nokia, einst größter Handyhersteller jener Welt und von 2012 an abgehängt. Dieser Gefahr müsse Deutschland begegnen und dazu umdenken. „Deutschland hat Anfang des Jahrtausends schon einmal dies Ruder herumreißen können. Das kann es vermutlich selbst heute.“

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