Schwache Nachfrage: Astrazeneca-Impfstoff ist nicht mehr zugelassen

Der Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens Astrazeneca, Vaxzevria, ist nicht mehr in der EU zugelassen. Die bereits im März beschlossene Rücknahme der Marktzulassung trat am Dienstag in Kraft, wie aus einem Dokument der EU-Kommission hervorging. Astrazeneca habe diesen Schritt „aus kommerziellen Gründen“ selbst beantragt, bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der Hintergrund sei mangelnde Nachfrage.

Seit dem Ende der Pandemie seien mehrere Varianten von Covid-19-Impfstoffen entwickelt worden, deswegen gebe es nun einen Überschuss an verfügbaren aktualisierten Präparaten. „Dies hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Vaxzevria geführt, das nicht mehr hergestellt oder geliefert wird“, hieß es in einer Astrazeneca-Mitteilung. Man sei aber „unglaublich stolz auf die Rolle, die Vaxzevria bei der Beendigung der globalen Pandemie gespielt“ habe.

In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, „dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht“, so die Mitteilung weiter.

Sammelklage gegen Astrazeneca

Zuvor hatte das Unternehmen Dokumenten zufolge erstmals vor Gericht zugegeben, dass sein Coronaimpfstoff Vaxzevria seltene Nebenwirkungen hervorrufen könnte. Zunächst hatte die britische Zeitung „The Telegraph“ darüber berichtet.

Gegen Astrazeneca wurde vor dem High Court in London eine Sammelklage erhoben. 51 Fälle wurden seit dem vergangenen Jahr bei dem Gericht eingereicht. Die mutmaßlichen Opfer und Angehörigen fordern Schätzungen zufolge einen Schadenersatz in Höhe von bis zu 100 Millionen Pfund. Sie machen den Impfstoff des Pharmaunternehmens für Todesfälle und schwere Beeinträchtigungen verantwortlich.

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