Sachsen: Geflüchteten-Ausstellung in Pirna wird nachher Kritik in Kirche verlegt

Eine Ausstellung zu Geflüchteten wird nun trotz des vorzeitigen Abbaus in Pirna in Sachsen gezeigt. Die Schau Es ist nicht leise in meinem Kopf wird nach Angaben des Pfarrers ab Mittwoch in der Klosterkirche zu sehen sein. „Es geht darum, Menschen, die zu den Schwächsten gehören, ein Gesicht und eine Stimme zu geben“, sagte Pfarrer Vinzenz Brendler der Nachrichtenagentur KNA. Er habe sich kurzfristig entschlossen, die Ausstellung wieder aufbauen zu lassen und in seiner Kirche zu zeigen.

In den vergangenen Tagen ist es zum Eklat gekommen, als die Ausstellung noch vor Eröffnung vom örtlichen Landrat in Pirna abgebaut wurde. Das Landratsamt hat das Vorgehen damit begründet,
dass die Ausstellung bei Besuchern und Mitarbeitern des Amts „polarisiert“ und
„für eine aufgeheizte Stimmung unter den anwesenden Betrachtern“ gesorgt
habe. Das Amt habe daraufhin von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht.

Erfahrungen von Geflüchteten

Die Ausstellung wurde vom
Flüchtlingsunterstützerkreis in Schwarzenberg konzipiert. Auf mehreren
Tafeln geben 35 Geflüchtete, die aus Syrien, Afghanistan und
afrikanischen Ländern nach Sachsen gekommen sind, Einblicke in ihr Leben
und berichten von ihren Erfahrungen. Außerdem wird über Fluchtrouten
und -ursachen informiert. 

Die Ausstellungsmacher nannten den Vorfall in Pirna in einer Mitteilung „ungeheuerlich“. Über das Verhalten des Landratsamts sei man „schockiert“.

In den vergangenen Monaten wurde die Schau bereits an mehreren Orten gezeigt, etwa in Kirchen, in einer Schule, in der Chemnitzer Arbeitsagentur und im Sächsischen Landtag. Nun war als nächste Station Pirna geplant.

AfghanistanDeutschlandGeflüchteteKirchenKritikLandratlebenMANPfarrerPirnaSachsenSchuleSyrien