Sachsen-Anhalt: Magdeburger Weihnachtsmarkt soll unter erhöhten Auflagen stattfinden

Im Streit um den zunächst nicht genehmigten Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich die beteiligten Behörden auf ein verstärktes Schutzkonzept geeinigt. Das teilten die Magdeburger Stadtverwaltung und das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalts nach einem Krisentreffen mit. Demnach wurden eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen vereinbart. 

„In Umsetzung dieser Maßnahmen wird die Marktfestsetzung erteilt werden können“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos). Jedoch soll dies erst kommenden Montag bei einer gemeinsamen Begehung geprüft und abschließend über die Markteröffnung entschieden werden.

Zuletzt hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) vermittelt. Er hatte laut Borris auch dafür gesorgt, dass die Beratung früher stattfand als nächst geplant. Zudem habe er ihr versichert, dass die Landesregierung die Situation „sehr ernst nehme“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass das Landesverwaltungsamt den Markt wegen
Sicherheitsbedenken vorerst nicht genehmigt hatte. Begründet wurde das laut Borris damit, dass die Veranstaltung ein „potenzielles
Anschlagsziel“ sei. „Nicht wir sind ursächlich dafür, dass ein Attentat passieren kann“, sagte Borris. Terrorabwehr sei eine staatliche Aufgabe. Zudem berichtete die Oberbürgermeisterin von Amtskollegen, die sich bei ihr gemeldet und die Sorge zum Ausdruck gebracht hätten, dass die Entscheidung zum Präzedenzfall werde. 

Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg war vor knapp einem Jahr
zum Ziel eines Terroranschlags mit sechs Toten und mehr als 300
Verletzten geworden, als ein 50 Jahre alter Arzt aus Saudi-Arabien mit einem Mietwagen über das Gelände raste. Der Prozess gegen den Mann hat am Montag vor dem Magdeburger Landgericht begonnen.

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