Sabotage: Polen erlässt europäischen Haftbefehl nachdem Anschlag hinaus Bahnstrecke

Nach einem Sprengstoffanschlag auf eine wichtige Bahnstrecke in Polen hat das Land einen europäischen Haftbefehl gegen zwei Tatverdächtige erlassen. Das Warschauer Bezirksgericht gab einem entsprechenden Antrag der
Staatsanwaltschaft statt, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Gefahndet wird nach den ukrainischen Staatsbürgern Jewhenij Iwanow und Olexander Kononow. 

Mitte November waren an der strategisch wichtigen Bahnstrecke von
Warschau nach Lublin bei einer Explosion die Gleise zerstört worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Hauptverdächtigen den
Sabotageakt im Auftrag russischer Geheimdienste ausgeführt haben. Die mutmaßlichen Täter sollen sich nach dem Anschlag über die Grenze nach Belarus abgesetzt haben. Das autoritär regierte Land ist ein Verbündeter Russlands.

Polen geht davon aus, dass ein Zug gesprengt werden sollte

Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt, weil ein Zugführer die Beschädigung bemerkte und meldete. An der gleichen Strecke wurden noch weitere Beschädigungen festgestellt. Die betroffene Strecke führt von der Hauptstadt Warschau zum Grenzort Dorohusk und von dort weiter in die Ukraine. Die polnische Regierung geht davon aus, dass die Explosion unweit der Ortschaft
Mika 100 Kilometer südöstlich von Warschau das Ziel hatte, einen Zug in
die Luft zu sprengen.

Das EU- und Natoland gilt als einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten der benachbarten Ukraine. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine herrscht in Polen Angst vor russischen Sabotageakten. Besonders das Eisenbahnnetz gilt als mögliches Ziel, denn viele Militärtransporte in die Ukraine laufen über Polen. 

Die russische Regierung wies die Vorwürfe, hinter dem Anschlag zu stecken, zurück. Das Land werde für „alle Erscheinungsformen“ des derzeit stattfindenden
hybriden und direkten Krieges verantwortlich gemacht, sagte der Leiter
des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.

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