Sein Debutalbum von 1963 sagt im Titel schon fast alles über Roy Ayers: West Coast Vibes. Ayers ist 23 Jahre alt, in Los Angeles, South Central, in einer Musikerfamilie aufgewachsen. Der große Vibrafonist Lionel Hampton schenkt ihm die ersten Schlägel, die mallets, als er fünf ist. Und so nudelt Ayers mit 23 eben schwierige Themen in Mordstempi runter, etwa Donna Lee von Charlie Parker, und es klingt noch immer so smooth, als könnte er gleichzeitig einen bunten Drink am Pool bestellen und mit einer Dame Konversation betreiben. Ayers wird für andere Musik berühmt werden, hier stößt er sich bloß die Hörner ab an den Jazzvätern. Aber die virtuose Leichtigkeit ist schon da, die kalifornische Softness des Lichts und des Gemüts. In der Tat, das sind West Coast Vibes – Vibes für Stimmungen, aber auch umgangssprachlich für das Vibrafon.
Roy Ayers: Reibung zur besten Sendezeit
