Robert Redford: Nichts ist verloren

Wenn man ihn zum Interview traf, gab es eigentlich nur
zwei Fragen: Wie sehr wird er sich verspäten? Und wie wird er aussehen? Über
sechs Jahrzehnte und mehrere Hollywood-Epochen hinweg verzweifelten seine
Kollegen und Kolleginnen an Redfords Zeitempfinden. Paul Newman schenkte ihm
nach den Dreharbeiten zu dem Western Butch Cassidy
und Sundance Kid
(1969) ein Kissen mit der Aufschrift: „Pünktlichkeit
ist die Höflichkeit der Könige.“

Zu unserem Interview anlässlich seines 2007
entstandenen Films Von Löwen und Lämmern
kam
Robert Redford eine Stunde zu spät in die Berliner Hotellobby. Mit etwas zu
jugendlicher Strickmütze und Jeans sah er, der Siebzigjährige, verdammt gut
aus. Wie Robert Redford eben. Aber wie ein Robert Redford, der sich nicht für
Robert Redford interessiert, sondern für so ziemlich alles andere auf der Welt,
im Kino, in der Politik, in der Lobby des Hotel Adlon.

AdlonFilmHollywoodKinoKollegenMANPaulPolitikRedfordRobertTodWELTWestern