Retail: Zara eröffnet neuen Flagship-Store in Barcelona

Zara in Barcelona: Das vom belgischen Architekten Vincent van Duysen entworfene Geschäft ist als mehrstöckiger Standort angelegt, der Mode- und Wohnsortimente in einem gemeinsamen räumlichen Konzept präsentiert.

Mit einem aufwändig gestalteten Neubau an einer der teuersten Einkaufsstraßen Spaniens setzt Zara ein weiteres Zeichen für stationären Premium-Ladenbau. Ein ambitioniertes Projekt in Barcelona mit einem bekannten Architekten.

Der spanische Modefilialist Zara hat an der Avenida Diagonal in Barcelona einen neuen Flagship-Store eröffnet. Das Geschäft wurde vom belgischen Architekten Vincent van Duysen entworfen und ist als mehrstöckiger Standort konzipiert, der Mode- und Wohnsortimente in einem gemeinsamen räumlichen Konzept präsentiert. Der Eröffnung war eine umfassende Planungs- und Umbauphase vorausgegangen, über deren Investitionssumme Zara keine Angaben macht.

Store to watch: Zara in Barcelona

Der Standort gehört zu den traditionell hochpreisigen Einzelhandelslagen der katalanischen Metropole. Mit der Eröffnung stärkt Zara seine Präsenz in einer Region, die sowohl von internationalem Tourismus als auch von kaufkräftiger lokaler Nachfrage geprägt ist. Das Unternehmen macht keine Angaben zur Verkaufsfläche oder zur Zahl der Beschäftigten am Standort.

Architektur als strategisches Instrument

Das Unternehmen beschreibt den neuen Store nicht allein als Verkaufsfläche, sondern als „immersive Umgebung“, die den Aufenthalt zu einem Erlebnis machen solle. In der Pressemitteilung ist von einer „Wohnlandschaft“ die Rede, die bewusst Anleihen an private Interieurs nehme. Unterschiedlich gestaltete Räume, Materialien und Lichtkonzepte sollen laut Zara dazu beitragen, das Geschäft stärker als Aufenthaltsort wahrzunehmen.

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Verschmelzung von Mode und Wohnen

Ein zentrales Element des Konzepts ist die Integration von Möbeln aus der Kollektion „Zara Home+ by Vincent van Duysen“. Die Einrichtungsgegenstände sind nicht nur Teil der Gestaltung, sondern können auch käuflich erworben werden. Damit verbindet Zara den Bekleidungshandel enger mit dem Bereich Home & Living und versucht, Zusatzumsätze jenseits des Kerngeschäfts zu generieren.

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Ob dieses Cross-Selling-Modell zu signifikant höheren Warenkörben führt, bleibt offen. Das Unternehmen veröffentlicht keine Angaben zu erwarteten Umsätzen oder zur Flächenaufteilung zwischen Mode- und Wohnsortimenten. Branchenbeobachter sehen in der stärkeren Verknüpfung von Mode und Wohnen einen Versuch, sich im stationären Handel deutlicher vom Wettbewerb abzugrenzen.

Inszenierung bis in die Umkleide

Auch die Umkleidebereiche folgen laut Zara dem Konzept einer „begehbaren Garderobe“. Einzelne Räume seien als abgeschlossene Bereiche konzipiert, um ein höheres Maß an Privatsphäre zu schaffen. Gedämpfte Beleuchtung und akustische Maßnahmen sollen die Aufenthaltsqualität steigern und den Anprobeprozess „entschleunigen“.

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Einordnung:

Zara gehört zur spanischen Inditex-Gruppe, einem der weltweit größten Modehandelskonzerne. Zum Portfolio zählen Marken wie Massimo Dutti, Pull & Bear, Bershka und Stradivarius. Inditex betreibt mehrere tausend Filialen weltweit und verfolgt seit Jahren eine Strategie der Flächenkonsolidierung: Während kleinere Standorte geschlossen werden, investiert der Konzern verstärkt in große, technisch aufgerüstete Flagship-Stores in Premiumlagen. Ziel ist es, stationären Handel stärker mit digitalen Angeboten zu verzahnen und den Store als Erlebnis- und Logistikstandort neu zu definieren.

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