Raumfahrt: Starliner verlässt ISS ohne Astronauten

Raumfahrt: Starliner verlässt ISS ohne Astronauten

Nach drei Monaten im All ist die von Problemen begleitete Starliner-Raumkapsel auf dem Weg zurück zur Erde. Die Kapsel des US-Herstellers Boeing dockte kurz nach Mitternacht ohne Besatzung an Bord von der Internationalen Raumstation (ISS) 400 Kilometer über der Erde ab, wie Liveaufnahmen der US-Weltraumbehörde Nasa zeigten. Nach sechs Stunden soll der Starliner in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico aufsetzen.

Der Starliner hatte am 6. Juni mit den beiden Raumfahrern Butch Wilmore and Suni Williams an Bord an der ISS angedockt und sollte eigentlich nach acht Tagen zurückkehren. Es war der erste bemannte Flug der Raumkapsel, deren Inbetriebnahme sich über Jahre wegen technischer Schwierigkeiten verzögert hatte. Sicherheitsprobleme haben auch dazu geführt, dass die Kapsel nun unbemannt zurückkehrt. 

Die Entscheidung begründete Nasa-Chef Bill Nelson mit Sicherheitsbedenken, das Raumschiff mit einer Crew auf die Erde zurückzuschicken. Nach dem Start waren technische Probleme unter anderem mit den Triebwerken sowie Heliumlecks aufgetreten. Beim Andocken traten außerdem Probleme an den Schubdüsen auf, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden.

Williams und Wilmore werden wohl mehr als acht Monate im All sein

Nun wird weiter beobachtet, ob der Starliner ohne weitere Probleme zur Erde zurückkommt. Die Expertinnen und Experten von Boeing und Nasa waren sich uneinig darüber, wie hoch das Risiko für die Gesundheit der Astronauten an Bord gewesen wäre. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wirken enorme Kräfte auf Raumkapseln. 

Williams und Wilmore sollen unterdessen mit einem anderen Raumschiff zurück zur Erde gebracht werden: Bei einer ab Ende September geplanten Mission mit dem Dragon der privaten Raumfahrtfirma SpaceX zur ISS machte die Nasa für die beiden bereits zwei der vier Plätze frei. Der Rückflug ist allerdings erst für Februar geplant. Damit werden Williams und Wilmore aller Voraussicht nach insgesamt mehr als acht Monate im All sein.

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