Gut eine Woche nach dem letzten Start hat Nordkorea nach Angaben seines Nachbarn Südkorea erneut eine potenziell atomwaffentaugliche Rakete abgefeuert. Die ballistische Rakete sei in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Militär. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Zuvor hatte die Regierung in Pjönjang „schärfere militärische Reaktionen“ auf die Bemühungen der USA und ihrer Verbündeten angekündigt, ihre militärische Präsenz für die Sicherheit in der Region auszubauen. „Die USA werden sich bewusst sein, dass sie ein Spiel spielen, das sie mit Sicherheit bereuen werden“, teilte der nordkoreanische Außenminister Choe Son Hu in einer Erklärung mit, die von der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde.
Die jüngsten gemeinsamen Militärübungen der Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan hätten es nicht vermocht, den Norden zu zügeln, sondern vielmehr die Sicherheitskrise verschärft. Solche Schritte würden „schärfere Gegenmaßnahmen“ nach sich ziehen. Er kritisierte das jüngste trilaterale Gipfeltreffen zwischen den Staats- und Regierungschefs der drei Länder. Die USA, Südkorea und Japan hatten bei dem Treffen die Nordkoreas Waffentestsverurteilt und sich auf eine engere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen verständigt.
UN-Resolutionen verbieten der selbst erklärten Atommacht Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden können. Zuletzt hatten die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel deutlich zugenommen. Seit Beginn des Jahres gab es bereits mehr als 50 nordkoreanische Raketentests – allein Anfang November erfasste Südkoreas Militär mehr als 25, darunter eine Interkontinentalrakete.